Hurricane Festival 2018: 5 Gründe, warum der Freitag ein Erfolg war

Böiger Auftakt beim Hurricane Festival: Mit Sonnenstunden, etwas Nieselregen, zersausten Haaren und jeder Menge Glitzer auf den Wangen startete das Ackerspektakel in Scheeßel. 

Das Konzert-Highlight

Es ist 18:31 Uhr. Pinkfarbener Rauch steigt aus dem Publikum vor der Green Stage auf: Gerade erst haben Feine Sahne Fischfilet ihr Set begonnen und schon startet die Menge kleine Anarcho-Gesten – die gehören sich auf einem Konzert der Meck-Pomm-Punker halt, können aber die eine oder andere Sicherheitskraft schon mal aus dem Konzept bringen.

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„45 Minuten steife Nippel“ verspricht Sänger Monchi und lehnt sich damit nicht zu weit aus dem Fenster. „All die geilen Asis aus den Dörfern“ ziehen mit, während auf der Bühne Punkrock, Antifa, Bauchfett und Zusammengehörigkeit abgefeiert werden. 18:42 Uhr: Einer der Trompeter wird mit dem Bananenboot in die wogende Menge geschickt und scheitert schon auf den ersten Metern. Konnte ja nicht gut ausgehen. Zum Finale noch eine politische Ansage auf großer Flagge: „Souvlaki statt Seehofer“. Schmeckt halt auch echt besser.

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Wir-Gefühl

Dass auch wild feiernde Menschen hier aufeinander achtgeben, zeigt ein Mini-Zwischenfall beim Set der Donots, als gleich mehrere Besucher im Moshpit zu Boden gehen und die Band mitten im Song unterbrechen muss. Nach einer guten Minute sind schließlich alle wieder auf den Beinen und Sänger Ingo lobt: „Wie gut die Leute aufeinander aufpassen – selbst in so ’nem Moment!“ Dafür gibt’s ein dreifaches „Hu! Ha! Hurricane!“

Maß-Bier

Beim Hurricane ist Bier die wichtigste Währung, Maßstab für den eigenen Gemütszustand und Zeitmesser: Ein Becher kostet okaye 4 Euro ohne Pfand – Schulden, die sich durch Fahrtkosten oder etwaige Ravioli-Engpässe ergeben haben, werden in Form von perlendem Gold aufgewogen. Konversationen wie „Und wie geht’s Peter?“ – „Alles gut, ist erst sein viertes Bier heute.“ und „Haben wir noch Zeit für ein Bier, bevor Thrice anfängt?“ zeigen: Auch wir sollten anfangen, einfach alles in Bier zu messen.

Entertainment

Auf Festivals inzwischen unabdingbar: Das Atmo-Riesenrad! Hier tummeln sich knutschende Pärchen, Selfie-Queens und Leute, die gerade ein bisschen Zeit zwischen zwei Lieblingsbands totschlagen wollen. Besonderes Highlight ist in diesem Jahr allerdings die 22 Meter hohe Rutsche, auf der man sich neben Rummel-Feeling auch ein bisschen Adrenalin abholen kann. Wer viel Zeit hat (und sich nicht besonders clever anstellt), kann sich auch bis zu 60 Minuten in einen Escaperoom, besser gesagt einem LKW mit versteckten Rätseln, einsperren lassen (Kosten für Jahrmarkt-Spaß: 1 – 2,5 ?)

Kulinarische Wochen

Auf drögen Sattmacher-Fraß von Pizza Mario hat beim Hurricane schon lange keiner mehr Bock – stattdessen gibt’s hier volle Auswahl: Wer hungrig aufs Festivalgelände kommt, bleibt gleich am Stand mit der Manta-Platte hängen, neben der Blue Stage wird mit Pommes Pervers (Pommes mit Bolognese, Pulled Pork oder Käsesauce) geworben. Auch im Angebot: Arabisch, Veganes, das inzwischen obligatorische Handbrot, Raclette und ein McFlurry für danach. Die Redaktionsfavoriten am Freitag: Mac-&-Cheese-Sandwich (1,6 ?) und Käsespätzle (1,5 ?)

Grilled Sandwich mit Mac & Cheese ❤️

Weitere Bilder vom Hurricane-Freitag in der Galerie:

Kristina Baum
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