HISTORY 1995

The Animals At Night“, ein WaiMichael Jacksons Karriere begann nicht erst mit „Off The Wall“. Schon Eigentlich hätte Michael Jackson eine Best-Of-CD mit zwei, drei neuen Songs herausgeben sollen. Aber er tat sich mit der Auswahl so schwer, dass schließlich genug Material für eine ganze neue CD zusammenkam. So entstand eine eigenartige Doppel-CD-Mischpackung, die weder Fisch noch Fleisch ist. Schon das Cover vermittelte einen kuriosen Eindruck. Da stand eine Plastik von Michael Jackson im Gewand eines Post-Mad-Max-Soldaten, der sich mit breiten Schulter vor einem roten Wolkenhimmel erhob. Auch der ungelenke Titel – „History“ -, ganz zu schweigen vom pompösen Untertitel „Past, Present Ad Future – Book 1″, wirkte irgendwie schräg. Riley trat bei sieben der vierzehn Tracks als Co-Autor auf. Bei den an-Natürlich gab es an der ersten CD nichts zu meckern. Von „Billie Jean“ über „Rock With You“ und „Thriller“ bis „Heal The World“ präsentieren sich hier fünfzehn MJ-Hits in ihrer vollen, zeitlosen Glorie. Die zweite CD mit lauter neuen Songs ist indessen ein eher zweifelhaftes Vergnügen – nicht zuletzt deshalb, weil eine Masse von verschiedenen Songschreibern, Produzenten und Musikern ihre Finger im Spiel hat-Beats von „Jam“ (Gast-Rapper:

Heavy D.) und „Why You Wanna te. In mehreren Songs – allen voran „D.S.“, „Tabloid Junkie“ – schreit sich Jackson den Zorn über die Er-1995 eignisse der vorangegangen Monigtriefende Intimplaudereien in die krachende Computerpercussion ein, nate vom Leib: Der vermeintliche Kumpel Jordy Chandler hatte ihn der Unzucht beschuldigt und damit an den Rand des Ruins gebracht. Die Single-Auskopplung „Scream“, ein Duett mit Schwester Janet, wurde wie etliche andere Songs von zwei neuen Männern des Augenblicks, Jimmy Jam und Terry Lewis, produziert. Das von Michael selbst produzierte „They Don’t Care About Us“ vereint eine hypnotische Kinderspielplatzmelodie mit einem bemerkenswert vitalen Protest-Gesang. Das nachfolgende „Stranger In Moscow“ gehört zu seinen schönanbringt – diesmal darf Slash von Guns N‘ Roses die Riffs beisteuern. sten Kompositionen überhaupt. Die Qualitäten von „This Time Around“ kamen hingegen erst im David Morales-House-Remix zur Geltung, der auf dem Remix-AIbum „Blood On The Dancefloor“ zu finden ist. Am „Earth Song“ haben sich die Geister schon immer geschieden – Kitsch oder Klasse? Das brachiale „D.S.“ dagegen ist weniger ein Song als eine Tirade, und danach beginnen sich die Ideen zu wiederholen. ¿* läuft die Zeit wieder rückwärts – im Moonwalk. Hanspeter Künzler 7992

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