High-Tech-Toys – Highlights aus klassischem HiFi, Mini-Sets und Home Cinema
Sie schwören auf Puristen HiFi nach Unterstatement Manier? Oder lassen sich lieber Spielfilm Soundtracks aus sechs Kanälen um die Ohren wehen? Oder fahren auf hochelegante Mini Pakete ab? Dann finden Sie auf den nächsten sechs Seiten Ihr Traum Set, präsentiert von Wolfgang Tunze.
HiFi pur
Für die perfekte HiFi-Anlage gibt es keinen universell gültigen Bauplan. Zum Glück: Liebenswerte Röhrenverstärker dürfen sich so im offenen Wettstreit mit digital gesteuerten High-Tech-Apparaten messen, Bauhausdesign mit japanischem Barock, praktische CD-Kopierer mit puristischen Abspielmaschinen der definitiven Art, Boxen-Dickschiffe mit pfiffig konstruierten Wohlklangzwergen, geschlossene Kästen mit Lautsprechern, die ihre mächtigen Schalltrichter in den Raum recken. Jede Lösung hat ihre eigenen Vorzüge – die ROLLING STONE-Auswahl zeigt es.
HeimKino
Die wichtigste Programmquelle für Home-Cinema-Freaks ist der DVD-Player. Aber welcher ist der richtige? Die jüngsten Modelle bieten tolle Extras. Wechsler-Laufwerke zum Beispiel, die gleich ein ganzes Heimkino-Wochenende ohne Platten-Austausch bestreiten können. Oder eingebaute CD-Brenner, die mal eben eine ins DVD-Laufwerk eingelegte Silberscheibe kopieren. Dazu gibt’s heiße neue Decoder-Verstärker mit drei Surround-Kanälen, und natürlich Boxen-Pakete vom Kleinkaliber bis zum Dino-Set.
Mini-Sets
Manche HiFi-Anlagen sind so winzig, dass sie gar als originelle Accessoires auf dem Schreibtisch eine gute Figur machen, mit Böxchen, die gerade mal die Höhe eines aufrecht stehenden Kugelschreibers erreichen. Taugen solche zierlichen Apparate noch für höheren Musikgenuss? Sicher können sie es nicht immer mit gestandenen HiFi-Anlagen aufnehmen. Doch die besten unter den Zwergen machen ihre Sache erstaunlich gut – so gut, dass sie für den Einsatz als Zweitanlage eine klare Empfehlung wert sind.
HiFi pur
MEHR SEIN ALS SCHEINEN Der Name Meridian steht für HiFi Made in Britain – und für eine eigentümliche Kombination aus wertkonservativem Denken und High-Tech-Ambitionen. Der schlichte Vollverstärker Meridian 551 verkörpert diese Mischung exemplarisch: Außen gibt er sich puristisch, innen hat er all das, was er als Teil eines ultramodernen, komfortablen Gesamt-Anlagenkonzepts braucht. Zwei spezielle Digitalanschlüsse etwa sorgen dafür, dass sich der 551 im Systemverbund mit allen erdenklichen Meridian-Bausteinen fernsteuern lässt, die sechs Eingänge lassen sich für bestimmte Gerätealten vorprogrammieren und digital in der Lautstärke vorjustieren. Die Klangtalente des 551 sind exzellent Der Preis von rund 2700 Mark ist zwar stolz, aber durchaus angemessen.
EINFACH AUS ÜBERZEUGUNG Die englische Lautsprechermanufaktur Epos pflegt etwas, das sie „minimalistische Ethik“ nennt und damit bruchlos in den besten HiFi-Traditionen ihres Landes steht. Gemeint ist das Prinzip, mit schnörkelloser Technik das entscheidende Ziel der HiFi-Technik zu verfolgen: Musik so wiederzugeben, dass sie echt und ehrlich klingt. Das kleinste Modell der Epos-Familie, der Lautsprecher ES 12, arbeitet in Zweiwege-Technik. Der 15 Zentimeter große Tief-Mitteltöner kommt ganz ohne Frequenzweiche aus. Nur der Arbeitsbereich des Hochtöners, einer 25 Millimeter großen Alminium-Kalotte, wird von einem einfachen elektrischen Filter begrenzt. Beide Chassis sitzen auf einer Schallwand aus Kunststoff und Mineralien, die sich akustisch absolut neutral verhält. Das Gehäuse gibt’s in hellem Eschen- und dunklem Kirschfurnier. Ein Paar ES 12 aus dem Hause Epos kostet um 1680 Mark.
MIT WÄRMENDER KRAFT Als ihre Technik jung war, machte BillHaley mit seiner Schmachtlocke noch die Mädels kirre. Doch sie haben nach wie vor ihre glühenden Verehrer: Verstärker, die auf ihrem Oberdeck glimmende Röhren versammeln. Eines der besonders originellen Exemplare hört auf den den Namen Houston. Der kompakte Zwerg wird in China von einem der weltweit führenden Röhren-Spezialisten gebaut. Im Houston-Schmuckstück machen vier Glaskolben vom Typ EL 84 die Musik, Röhren, die in den 50er Jahren in jedem anständigen Radio steckten. Ihre moderate Ausgangsleistung von rund zweimal 13 Watt fordert Boxen mit hohem Wirkungsgrad, die dann aber mit schönen, warmen Klangfarben aufspielen. Der Preis liegt bei 2700 Mark, ein externer Eingangsumschalter kostet 600 Mark.
IM GEISTE DER KLASSIKER Die westfälische Marke T+A, spektakulärem Glamour schon immer abhold, besetzt jene Design-Lücke, die nach dem Exitus der legendären HiFi-Marke Braun entstanden war. Flache, elegante Geräte mit unverkennbaren Gestaltungszitaten aus der Bauhausinspirierten Braun-Ära prägen das Sortiment, und im Inneren der Geräte steckt Elektronik der grundsoliden Art. Besonders attraktiv ist da eine zierliche, gerade mal 30 Zentimeter breite Anlage mit dem Familiennamen 800 M, ein Gerätetürmchen im Midi-Format also, das sich mit seinen extrem klaren und schlichten Fassaden unaufdringlich in jede Einrichtung einfügt und mit seiner Elektronik durchaus an die Qualitäten größerer T+A-Kaliber heranreicht. Der CD-Player, das Cassettendeck, der Vorverstärker mit seinem eingebauten UKW-Empfangsteil und der kräftige Verstärker kosten zusammen rund 7500 Mark.
EIN NEUER MITSPIELER Philips kam als erste Company auf die gute Idee, CD-Recorder zu bauen, Pioneer setzte nach, und ein Mega-Trend war geboren. Jetzt kündigen immer mehr Firmen ihre eigene Hardware an. Dazu gehört auch Kenwood. Deren Recorder-Erstling, eine Kopierstation namens DRF-W7020, schafft zweifache Überspielgeschwindigkeit und ist demnächst in den Farben Silber und Schwarz zu haben. Der Preis steht noch nicht fest.
DREIMAL DAS BESTE Pioneer hat sich mal wieder eine ganz neue Geräteart ausgedacht: einen CD-Recorder, der mit einem dreifachen CD-Wechsler als Zuspieler zusammenarbeitet. Der praktische Apparat mit dem Namen PDR-W739 kann also ganz bequem die Highlights von drei verschiedenen Silberscheiben zu einer privaten Best-ofAfersion zusammenstellen, und die Kopierarbeit erledigt er sogar in doppeltem Tempo. Der Preis: um 1100 Mark.
IN HÖHEREN SPHÄREN Ein Lebendgewicht von 16 Kilogramm ist für einen CD-Player ziemlich happig – und eigentlich irrelavant, allenfalls ein Indiz für klangfbrdernde Einbauten der üppigen Art. Ein verkupfertes, rigides Chassis etwa, das die analogen und die digitalen Baugruppen strikt voneinander trennt, digitale Signalprozessoren, die vor der Digital-Analogwandlung der Musiksignale für extrem subtile Filterprozesse sorgen, eine Netzteil-Elektronik, die selbst die kleinsten Störspannungen aus der Gleichrichterabteilung wegputzen, ein mechanisch hochpräzises und stabiles Laufwerk – all das verhilft dem Marantz-Uber-Player namens CD-7 zu Klängen der definitiv brillanten Art Das Gerät kostet um 12 000 Mark.
¿ EINE KLASSE FÜR SICH Sie tragen den Markennamen Bonsai Akustik, sind von zierlichem Wuchs und werden unter Kennern als Geheimtip gehandelt: Denn die kompakten Zweiwege-Lautsprecher aus dem ostfriesischen Rauderfehn musizieren mit bemerkenswerter Leichtigkeit, Harmonie und Lebendigkeit Dies gilt in besonderem Maße für das Modell Super Primus SE. Paarpreis: um 2600 Mark.
EIN EDLER DREIKÄSEHOCH Der jüngste Lautsprecher-Spross aus dem Hause Elac, CL 330 Jet genannt, hat das Zeug zum Designobjekt. Sein zierliches Aluminium-Gehäuse geriet gerade mal so hoch, wie eine ROLLING STONE-Seite breit ist, und dennoch liefert das schmucke Hör-Gerät einen verblüffend großen Sound. Dafür ließen sich seine Konstrukteure eine ganze Reihe interessanter Kunstgriffe einfallen. Zum einen verpassten sie dem Boxen-Korpus eine beachtliche Tiefe von 36 Zentimetern, um auf diese Weise ein basstüchtiges Gehäusevolumen zu erreichen. Zum anderen entwickelten die Tüftler für den Tief-Mitteltöner eine Sandwich-Membran aus einer Aluminium- und einer Zellstoff-Schicht, die sich extrem formtreu verhält und deshalb sehr weit aus- und einschwingen kann. So bewegt sie die für tiefe Bässe nötige Luftmenge – trotz ihrer geringen Fläche. Und zur Gestaltung des Hochtöners schließlich griffen die Elac-Techniker auf das Jet-Prinzip zurück: Die wie eine Zieharmonika gefaltete Membran presst die Luft im Takt der musikalischen Schwingungen nach außen und erreicht so eine außergewöhnlich hohe Dynamik. Der Paarpreis: um 5000 Mark.
STARK IN PREIS UND LEISTUNG Die Lautsprecher der schwäbischen Manufaktur Nubert lassen sich kombinieren wie die Klötzchen aus einem großen Baukasten. So geben z. B. die kompakten Zweiwege-Boxen RS-3 im Verein mit dem aktiven Subwoofer AW 550 ein exzellentes Stereo-Set ab – oder sie spielen im gemischten Sixpack als hochkarätige Surround-Anlage auf. Nubert vertreibt seine Boxen direkt (0800-6823780) und kann dadurch extrem günstig kalkulieren: Die RS-3 kostet daher gerade mal 275 Mark pro Stück, der aktive Subwoofer AW 550 ist für 990 Mark zu haben.
KLARHEIT ALS DESIGN-PRINZIP Canton bringt frischen Wind in sein Lautsprecher-Sortiment: Die jüngsten Kreationen des Hauses, die Boxen Karat M 50 DC und M 70 DC, geben sich schlank und rank, sachlich und schlicht. Dazu wurden die sperrigen Tieftöner einfach an die Seitenwände verlegt. Für den Mittelton-Bereich setzt der Hersteller ganz neue Chassis mit dekorativen Aluminium-Membranen ein. Das größere Modell M 70 DC (Paarpreis: um 3400 Mark) versammelt gleich zwei Exemplare auf jeder Schallwand, die etwas kleinere Variante M 50 DC (um 2800 Mark) hat nur einen Mitteltöner.
AUF DEN TRICHTER GEKOMMEN Die Marke Acapella Audio Arts steht für Lautsprecher mit mächtigen Hörnern, die mit einer Dynamik zur Sache gehen wie ein entfesseltes Orchester. Zu den Klassikern dieses Genres zählt die spektakuläre Standbox Violon 1 mit ihrem ausladenden Mittelton-Horn und einem ebenfalls hornförmigen Hochtöner, der statt einer Membran einen Lichtbogen schwingen lässt. Das Violon gibt’s ab 30 400 Mark.
Home Cinema HIGH END GOES CINEMA Die Nautilus-Serie des englischen Boxen-Herstellers B&W gehört zu den schönsten Kreationen der Zunft: Stomlinienförmige Gehäuse verleihen den Mittel- und den Hochton-Abteilungen futuristisches Aussehen; zugleich fördern die dekorativen Konstrukte auf raffinierte Weise den Klang. Drei Modelle dieser Reihe lassen sich zu einem Heimkino-Set der Extraklasse kombinieren: Die schlanken Dreiwege-Standboxen Nautilus 802 bestreiten die Hauptkanäle, die kompakten Zweiwegeboxen Nautilus 805 die Surround-Kanäle und der flache Nautilus HTM 1 den Center-Kanal. Das ganze Paket kostet um 26 000 Mark.
EIN ZENTRALORGAN MACHT DAMPF Kenwood, eine der ersten Adressen in Sachen Heimkino-Elektronik, hat einen neuen AV-Receiver, der kaum noch Wünsche offen lässt. Zum Preis von knapp 4000 Mark bietet der KRF-V9993 genannte Kaventsmann Ausgangsleistungen von fünfmal 130 Watt, Decoder für alle derzeit verfügbaren Mehrkanal-Tonarten und für das CD-Veredlungssystem HDCD, clevere Anschlüsse, die dem Fernseher die Videosignale automatisch nach dem höchstmöglichen Standard zuführen, sieben digitale Toneingänge, einen RDS-Tuner und eine interaktive Fernbedienung, die ihren Besitzer narrensicher fuhrt T MIT DES TEUFELS URGEWALT Der Berliner Boxenhersteller Teufel macht die mächtigsten Heimkino-Lautsprecher diesseits des Atlantik. Davon zeugt das Adelsprädikat THX Ultra, verliehen von Lucasfilm: Das legendäre Studio-Imperium, das weiland die Star-Wars-Trilogie schuf, zeichnet damit Surround-Systeme aus, die besonders strengen Anforderungen genügen – nicht nur in klanglicher Hinsicht. Dem Teufel Theater 7 etwa bescheinigt das THX-Zertifikat als einzigem europäischem Set, dass es Wohnräume bis zu 6000 Kubikfuß – das ist eine mittlere Etage – mit kinogerechter Lautstärke versorgen kann. Kein Wunder: Allein die beiden Subwoofer mit ihren erdbebentauglichen 30-Zentimeter-Chassis haben eingebaute Verstärker mit je 350 Watt Leistung. Teufels Theater 7 kostet komplett vergleichsweise bescheidene 6980 Mark.
JETZT SCHICKEN SIE SCHON ZWERGE Es müssen nicht immer Dickmänner sein, meint Sony, und bietet der Surround-Gemeinde denkbar Handliches für den Mehrkanal-Sound an. Fünf rundliche Lautsprecher-Knirpse mit dem Familiennamen Pascal 7 spielen mit je zwei Konus-Chassis von gerade mal 5 Zentimetern Durchmesser auf; die höchsten Oktaven bestreitet jeweils eine Winzig-Kalotte. Als sechster im Bunde tritt ein General-Bassist auf, der gemeinsam mit einem eigenen 120-Watt-Verstärker in einem kantigen Kasten steckt. Der Komplettpreis: um 2000 Mark.
¿ SPEZIALBEHANDLUNG FÜR JEDES BIT Kaum hat sich die Gerätegattung DVD-Player etabliert, da purzeln die Preise – einerseits. Andererseits gedeihen High-End-Maschinen, die Standard-Konfektion weit hinter sich lassen. Der Player DVD-5000 von Denon gehört zu den Apparaten der unbescheidenen Art: Jedes Tönchen wird mit einer Genauigkeit von 24 bit berechnet – um ein Vielfaches präziser, als es der CD-Standard vorsieht. Und mit ähnlicher Akribie kümmert sich das Gerät um die Videosignale. So vereint der Denon einen kochkarätigen Audio-Player mit einer Videomaschine, die gestochen scharfe Bilder auf die Mattscheibe malt. Heimkino-Freaks haben damit einen idealen Baustein für das Frontend ihrer Anlage. Der DVD-5000 kostet um 5500 Mark.
COPYSHOP ALS NEBEN JOB Hitachi baut den ersten DVD-Player der Welt, der nicht nur digitale Videos abspielen kann, sondern nebenbei auch noch als CD-Brenner funktioniert Das DVW1E genannte Gerät (um 1800 Mark) hat zwei Laufwerke: Eines ist auf DVDs spezialisiert, das andere dient zum Bespielen von Platten des Typs CD-R (einmal bespielbar) oder des Typs CD-RW (bespiel- und löschbar). Weil das DVD-Laufwerk auch Audio-CDs wiedergeben kann, arbeitet der komplette Apparat auf Wunsch als komfortable Kopierstation: Das DVD-Laufwerk nimmt dann die musikalische Vorlage entgegen, das Brenner-Laufwerk produziert den digitalen Klon – in doppelter Geschwindigkeit. Sogar einen Decoder für digitalen Mehrkanal-Ton hat der Hitachi an Bord.
DIGITALKINO OHNE ENDE Was der HiFi-Gemeinde recht ist, ist nun den Video-Guckern billig: Jetzt gibt es die ersten DVD-Player, die sich gleich mehrere Scheiben einverleiben und dann automatisch nacheinander abspielen können. Thomson hat solch ein Modell im Angebot. Es heißt DTH 3700, fasst fünf DVDs und kostet um 1300 Mark. Besonders praktisch: Der DVD-Vorrat lässt sich sogar dann nachladen, wenn eine Scheibe gerade im Wiedergabe-Betrieb rotiert: Der Film läuft ungestört weiter.
KOMPAKT ODER MÄCHTIG MB Quart baut eine C-Line genannte Lautsprecher-Reihe, deren Familienmitglieder im Grundtonbereich identisch klingen und sich deshalb beliebig zum Surround-Set kombinieren lassen. Die Preise liegen zwischen 179 Mark für ein Zweiwege-Böxen und 700 Mark für die größte Standbox.
DREIMAL SURROUND Surround-Spezialist Yamaha präsentiert einen brandneuen AWerstärker der Extrem-Klasse. Das DSP-AX1 genannte Schwergewicht, Kostenpunkt: um 5500 Mark, arbeitet mit Signal-Prozessoren aus der Profi-^lt, die mit 44 Bit Genauigkeit zu Werke gehen; für alle Nicht-Techniker: Dieser Wert steht für ziemlich überirdische Signalqualität, ebenso wie die 24 Bit der eingebauten Digital-Analog-Wandler. Der Clou der Siebenkanal-Maschine: Sie kann sogar einen dritten Surround-Kanal decodieren, den Dolby und Lucasfilm auf einigen neuen Spielfilm-Soundtracks verewigt haben.
mini – Anlagen ¿ APPLE LÄSST GRüSSEN Jetzt hat das iMac-Fieber auch die sonst eher wertkonservativen Denon-Leute erwischt Der jüngste Anlagen-Zwerg des Hauses, das Mikro-Set D-Dl/MD, zeigt unverkennbare Design-Zitate aus der Apple-Welt: Die Fernbedienung steckt in einem durchscheinenden Gehäuse, bunter, durchsichtiger Kunststoff flankiert auch die Fassade, und die zarten Zierrippen auf Elektronik und Lautsprecherfronten scheinen ebenfalls von den amerikanischen Computer-Eiern abgeschaut. Die inneren Werte freilich entstammen der HiFi-Zunft, etwa das Laufwerk für eigene Mini-Disc-Aufnahmen, das CD-Laufwerk, der Tunerteil für UKW sowie Mittelwelle und last, but not least, die Verstärker-Sektion, die mit zweimal 20 Watt zur Sache geht und den Klang mit einem digitalen Equalizer stylen hilft. Der Preis: um 1200 Mark.
OHNE SCHNÖRKEL Im Hause Panasonic waltet die neue Sachlichkeit: Die jüngsten Mini-Anlagen dieses Herstellers geben sich klar, glatt und übersichtlich. Da macht die SC-PM30MD, die größte unter den Kleinen im Sortiment, keine Ausnahme. Hinter ihren aufgeräumten Fronten stecken die Laufwerke für die CD und die Mini Disc ein Verstärker, der zweimal 20 Watt leistet, und ein Tuner für UKW und Mittelwelle, der sich 30 Sendefrequenzen merken kann. Die beiden Lautsprecher-Böxchen mit ihren 14-Zentimeter-Bässen schaffen schon ganz ordentlichen Tiefgang – und das alles zum Preis von 900 Mark.
MIT CD-SCHAUFENSTER Wenn die Silberscheibe um ihre eigene Achse wirbelt, versprüht sie den Charme funktioneller Ästhetik. Ein Jammer nur, das Schauspiel in einer dunklen Schublade verschwinden zu lassen, dachten sich die Sony-Designer, und verpassten dem CD-Laufwerk ihrer Winzig-Anlage CMT-EX1 folglich ein großes Sichtfenster aus 7 Millimeter dickem Glas. Dazu leuchten die Funktionstasten mit einem bläulichen Heiligenschein – da macht das kleine HiFi-Paket schon Spaß, bevor es auch nur ein Tönchen von sich gegeben hat. Die übrigen technischen Ingredienzen: Ein Tuner mit 30 Stationstasten, ein Verstärker, der zweimal 12 Watt an die Zweiwege-Böxchen schickt. Das CMT-EX1-Set schlägt mit rund 600 Mark zu Buche.
A GUT GEWÜRFELT Noch kleiner geht’s nicht, denn dann würde keine CD mehr in den Ladeschlitten des winzigen HiFi-Würfels passen. Das Gerät birgt die gesamte Elektronik der Mikrowichte MC 175 von Philips (Preis: um 600 Mark). Sie besteht aus der CD-Abteilung, die sogar selbstbespielte Platten vom Typ CD-RW abspielen kann, einem Tuner mit komfortabler RDS-Funktion und 30 Stationstasten, der Verstärker-Sektion und einem Timer, der bei Bedarf den Weckdienst übernimmt. Die Lautsprecher arbeiten nach dem Bassreflex-Prinzip. So können ihre Membranen dem aberwitzig geringen Gehäusevolumen dennoch Klänge von beachtlicher Fülle entlocken.
T HOMMAGE AN DIE KOMPAKTANLAGE Ein flaches Elektronik-Pult mit einer glasklaren Plattenspieler-Haube auf dem Oberdeck, Lautsprecher rechts und links: So traten in den 70er Jahren die ersten Kompaktanlagen an, die HiFi-Welt zu erobern. JVC knüpft an diese Achitektur an – allerdings mit einer zeitgerechten Lösung, die dreijahrzehnte Miniaturisierung und digitalen Fortschritt verkörpert und auf den Geschmack einer neuen Generation zugeschnitten ist. Unter der gläsernen Haube der FS-SD7R genannten Anlage (Preis: um 700 Mark) rotiert ein CD-Laufwerk, im Unterdeck sorgt ein RDS-Tuner mit Speichern für 30 UKW- und 15 Mittelwellen-Stationen für Alternativprogramme. Die Verstärkerleistung gibt JVC mit zweimal 19 Watt an, das reicht in jedem Fall für die beiden originellen Zweiwege-Lautsprecher, die in einem runden Gehäuse stecken und so eine willkommene Alternative zu den üblichen kantigen Kästen darstellen.