High-Tech-Toys – Die heißesten Neuheiten für Elektronik-Kids von 18 bis 80
Ein Video als E-Mail verschicken. Und mit dem Taschenrechner das Internet anzapfen. Fotos durchs Telefon jagen. Und dabei in einem digitalem Sound aus sechs Kanälen baden. Alles kein Problem mehr: Denn die digitale Revolution bringt immer raffiniertere Spielzeuge hervor. Hier unsere kleine Auswahl.
Der Mann von Welt läßt den Schlepptop zu Hause: Denn die Datenbanken mit den Kontaktadressen, den elektronischen Kalender und den Notizblock für Memos holt er aus dem Handheld-PC. Philips mischt nach Kräften in der Minicomputer-Szene mit: Unter dem Familiennamen Nino bieten die Niederländer nun gleich eine ganze Reihe winziger Rechengenies an. Und dank des Windows CE-Betriebssystems können sie problemlos Daten mit dem Büro austauschen. Sogar E-Mails rufen sie problemlos ab. Das jüngste Modell, der Nino 500, zeigt erstmals ein farbiges Display. – Der Preis des Neulings steht noch nicht fest 4 EDEL-SOUND AUS SECHS KANÄ-LEN Pioneer, der letzte treue Hardware-Lieferant für die Laserdisc, hatte den Generationswechsel zu der digitalen Multimedia-Scheibe DVD zunächst mit Kombi-Playern bestritten, die beide Formate abspielen können. Inzwischen bietet der Hersteller eine ganze Palette von reinrassigen DVD-Playern an – darunter das FlaggschiffDVD 717 zum Preis von rund 1700 Mark. Der goldfarbene Videospieler bereitet Bild und Ton mit separaten Elektronik-Abteilungen auf, um in jeder Disziplin die bestmöglichen Resultate zu erzielen. Tatsächlich erstritt er in den Testmagazinen sehr gute Bewertungen – auch aufgrund seiner Ausstattung: Neben dem digitalen Sechskanalton Dolby Digital kann er auch die ebenfalls sechskanalige Variante dts wiedergeben. Sie umfaßt größere Datenmengen und gilt deshalb als besonders wohltönend. Deutschsprachige Spielfilme in dts gibt es allerdings noch nicht A MEGABYTES IM PLASTIKKÄRTCHEN Er ist gerade mal so groß wie ein Kaugummistreifen, und er soll die Unterhaltungselektronik revolutionieren: der Memory Stick aus dem Hause Sony. Das winzige Plastikkärtchen birgt Speicherchips für Bildet, Töne, Videos oder Texte – kurz: für Daten aller Art. Was man mit dem Ding machen kann, führt die Zukunftsabteilung von Sony exemplarisch vor: Fotos mit der Memory-Stick-Kamera schießen, Karte ins Memory-Stick-Telefon stecken, Bilder übertragen. Am anderen Ende der Leitung nimmt ein anderer Memory Stick die Bildinformationen entgegen, um gleich darauf einen passenden Drucker zu füttern – oder einen digitalen Bilderrahmen, der die bunten Motive auf einem LCD-Bildschirm herzeigt. Das alles soll dereinst ganz ohne Computer funktionieren. Den Bilderrahmen gibt es schon jetzt zu kaufen: Er heißt PHD-A55 und kostet um 1800 Mark, die passende Kamera namens Cybershot DSC-F55 ist zum selben Preis zu haben. Sie ist eines der ersten handlichen Knipskästchen, die Bilder mit über 2 Millionen Rasterpunkten aufnehmen. Damit erreicht sie beinahe schon professionelle Qualität Die Memory Sticks sind mit Datenkapazitäten von 4,8 und 16 Megabyte zu haben (um 60,80 und 150 Mark). Im Herbst wird es auch Versionen mit 32 Megabyte geben. fc- VIDEO-EI FÜR BLICKKONTAKTE E-Mail ¿ MOVIES FÜR DAS IN-TERNET Auf der Computermesse CeBIT feierte er seine Weltpremiere: der winzigste Camcorder des Universums. Er ist gerade mal 8 Zentimeter hoch, stammt von Sharp und bereitet die Bilder nach dem Kompressionsstandard MPEG-4 auf. Diese brandneue Norm hat soeben erst das Licht der Welt erblickt. Sie dampft die Datenmengen von bewegten Bildern so stark ein, daß sie problemlos durchs Internet reisen können. Hier sieht Sharp das künftige Einsatzgebiet – nach dem Prinzip: Mal eben eine Szene filmen und sie sofort per E-Mail wegschicken. Oder auf die eigene Website stellen. Zum Speichern von Bild und Ton braucht der revolutionäre Videoknirps keine Cassette mehr: Er nimmt alles auf eine winzige Chip-Karte auf. Sharp plant, seine VN-EZ1 genannte Internet-Kamera im Sommer fiir rund 1500 Mark auf den Markt zu bringen – mit einer Speicherkarte, die zunächst 4 Megabyte faßt. Zur Nachrüstung soll es bald 32 Megabyte große Karten geben, die jeweils eine ganze Stunde MPEG-4-Video aufnehmen. ¿ KLANGBADER IN DER LIMOUSINE Er hat Türen wie ein Panzerschrank, und wenn seine 300 Pferdestärken mal loslegen, um den Fahrer in dicke Lederpolster zu drücken, hört man allenfalls ein sanftes Surren: Ein Gefährt der neuen S-Klasse aus dem Hause Mercedes Benz ist ein Spielzeug der feineren Art. Gediegenheit auf Rädern verlangt nach einer angemessenen Musikanlage, und die liefert der amerikanische Hersteller Böse auf Wunsch gern als Sonderausstattung: Mittels zehn Lautsprechern will man den Fahrgästen wahre Klangbäder bescheren. In jeder Tür sitzt ein Zweiwegesystem. In der Mitte des Armaturenbretts – unmittelbar vor der Frontscheibe – übernimmt ein Mittel-Hochtöner die Aufgabe eines Centerfill-Lautsprechers. Er gibt die Summe aus beiden Stereokanälen wieder und soll so die beiden vorderen Sitzplätze akustisch in die Mitte des Klanggeschehens rücken. Für das Tieftonfundament schließlich konstruierten die Amerikaner eigens ein ganz neues Chassis, einen General-Bassisten mit dem stolzen Durchmesser von 25 Zentimetern, der dabei jedoch nur 7 Zentimeter tief geriet und damit dem Kofferraum kaum etwas vom kostbaren Ladevolumen wegnimmt. Die gesamte Verstärkerelektronik sitzt in einem gerade mal handbreiten Kästchen. Doch diese geringen Abmessungen stehen durchaus nicht für Leistungsschwächen: Zur Stromversorgung dient ein Schaltnetzteil, das aufgrund seines hohen Wirkungsgrades einfach nicht mehr Platz benötigt. Ein eingebauter digitaler Signalprozessor paßt die Klangfarben aller Lautsprechergruppen exakt an die Fahrzeugakustik an. Und er stellt gar die gesamte Wiedergabe auf die Fahrgeräusche ein – nach dem Prinzip: Je lauter der Umgebungslärm, desto stärker werden leise Töne in der Musik, Bässe und hohe Frequenzen angehoben. Das zehnstimmige Ensemble musiziert harmonisch und auf vornehm-unaufdringliche Art. Der Hörer vermag die einzelnen Lautsprecherchassis kaum als Schallquellen zu orten; sie liefern ein einheitliches, räumliches Klangbild, das sich auf den verschiedenen Sitzplätzen kaum unterscheidet. Der Preis ist für S-Klasse-Fahrer nicht mehr als ein Nasenwasser: 1860 Mark kostet der ganze Spaß. Die besonders gute Nachrich: Böse baut ähnliche maßgeschneiderte Lautsprechersysteme natürlich auch für ganz profane Modelle, zum Beispiel auch das Vernunftauto A3 aus dem Hause Audi