High-Tech-Toys

Einfach mal www.mp3.com in den Browser tippen, und das Internet entpuppt sich als eine gigantische Juke Box. Per Mausklick kommt das Kultur gut auf die ComputerFestplatte - und von dort wandert es über fachgerechte Verkabelung in die Chips der handlichen neuen MP3 Recorder. ROLLING STONE präsentiert die interessantesten High-Tech-Maschinen für den mobilen, schnellen Musikgenuss aus dem WWW.

ALLES DRIN Der „Mobile MP3 Player* von Creative Labs (um 400 Mark) kann alles, nur nicht Rad fahren: In 64 Megabyte fassenden Chips (32 fest an Bord, 32 auf einer zusätzlichen Steckkarte) speichert das Gerät zwei Stunden MP3-Musik – oder vier Stunden mit dem eingebauten Mikrofon eingefangenen Klartext. Für Alternativprogramme sorgt ein Radioempfangsteil mit zehn UKW-Speicherplätzen. Für Klangkosmetik ist ein Equalizer zuständig, und eine Docking-Station knüpft auf komfortable Weise die Verbindung zu der parallelen Schnittstelle des Com¿4 SCHNELLE CONNECTION Er hieß „Rio 300“ und brachte der Audiogemeinde die ersten MP3-Töne bei. Jetzt hat der legendäre Ur-Player einen würdigen Nachfolget Das Modell 500 (um 600 Mark) kann mit seinem 64-Megabyte-Speicher rund zwei Stunden Musik bunkern, über eine zusätzliche Chip-Karte eine weitere Stunde nachladen und mit seiner USB-Schnittstelle blitzschnell die Daten aus dem Rechner saugen – sogar wenn Apple draufsteht A ZUKUNFTSSICHER Thomson, sonst eher bekannt für Fernseher und Videomaschinen, steigt ebenfalls ins MP3-Geschäft ein – mit dem Winzig-Recorder „Lyra*. Das handliche Gerät (Preis: um 600 Mark) hat die Zukunft schon an Bord: Neben MP3-Dateien kann es auch Daten im weit verbreiteten G2-Format von RealNetworks zu musikalischem Leben erwecken, und per Software-Upgrade aus dem Web lässt sich die eingebaute Elektronik künftig noch für weitere Formate präparieren. Die mitgelieferte, 64 Megabyte fassende Chipkarte, reicht für rund eine Stunde MP3-Musik; größere Wechselspeicher erweitern ihre Kapazität gar auf bis zu sechs Stunden Dauerprogramm. Und besonders verdienstvoll: Das „Lyra“-Budget hat für einen ordentlichen Bügel-Kopfhörer gereicht, der die „Qualitäten“ aller sonst üblichen kleinen Ohrstöpsel hinter sich lässt.

¿ STARK IM KLANG Zu den besonders musikalischen MP3-Zwergen zählt der „Mplayer3“ von Pontis: Das rund 350 Mark teure Modell wird als einer der wenigen Internet-Recorder mit einem anständigen Ohrhörer geliefert. Er kommt ohne eingebauten Speicher aus, hat aber zwei Schächte für 16 Megabyte große Datenträger des Typs Multimedia-Card, die kleiner und robuster sind als die sonst üblichen Smartmedia-Karten. Der Pontis lädt die Musik über die serielle Schnittstelle, was leider ziemlich lange dauert Schneller geht’s mit einem USB-Adapter, der demnächst als Sonderzubehör zu haben ist ¿ DER MIKRO-WICHT Zur Zeit wissen alle nur, dass er aussieht wie eine quadratische Pillendose, auf seiner 64 Megabyte großen Chip-Karte rund eine Stunde MP3-Musik speichert und so klein ist wie kein anderer Internet-Recorder. Der aparte Zwerg gehört zu den neuesten Errungenschaften von Philips: Die Niederländer hatten noch im Frühsommer MP3-Abstinenz geschworen, wollen aber nun ab Anfang des Jahres 2000 doch im tönenden Online-Business mitmischen. Was der Spaß bei Philips kostet, steht vorerst in den Sternen.

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