High-Tech-Toys
Neue Player, originelle Player für die digitale Online Musik, ein viel seitiger Sound Adapter für den Multimedia Spaß am Notebook, Dolby Surround der zweiten Generation, eine komplette DVD Anlage in einem Gehäuse, ein Heimkino Set, das weit oben auf der Kandidatenliste für einen Designpreis steht, und ein neues, preisgünstiges Software Paket, das betagte, knisternde Vinylscheiben in taufrische Digital Editionen verwandelt, von Wolfgang Tunze A HEIMKINO KOMPLETT Was tun, wenn der Platz im Medienregal unter dem Fernseher knapp wird? Auf Fusion setzen: Onkyo zum Beispiel kombiniert einen DVD-Player, einen Mehrkanal-Decoder für Dolby Digital und DTS, einen passenden Mehrkanal-Verstärker und einen Tuner in einem Gehäuse. Das Gerät liefert anständige Bild- und Tonqualität, heißt DR-S20 und kostet 2800 Mark.
4 DER ENKEL DES RIO Wer weiß es noch? Ein Player-Winzling namens Rio trat hierzulande den MP3-Hype los. Der jüngste Nachfahre des legendären Musik-Utensils heißt Rio 600, hat einen eingebauten Speicher von 32 Megabyte, der für eine Spieldauer von etwas mehr als einer halben Stunde ausreicht, und nimmt die Musikdaten über seine flinke USB-Schnittstelle entgegen. Passende Computersoftware gibt es sowohl für Windows- als auch für Macintosh-Rechner. Der neue Rio kann nicht nur MP3-Dateien, sondern auch Daten anderer, modernerer Internet-Tonformate verarbeiten, etwa WMA oder AAC. Der Preis: um 450 Mark.
MP3 VON DER PLATTE Iomega hat sich in der Computer-Szene schon Vorjahr und Tag einen Namen gemacht – mit Laufwerken für Wechsel-Speichermedien aller möglichen Kaliber, jetzt hat sich der Hersteller ein ganz besonderes Wechselplatten-Format ausgedacht: Eine Scheibe, die PocketZip heißt, noch kleiner geriet als eine Mini Disc und 40 Megabyte fasst. Sie passt zu einem Player, der MP3vlusik speichert und sich damit zu einem Plattenspieler für die Hosentasche qualifiziert. Der HipZip genannte Apparat versteht sich auch auf das Internet-Tondatenformat WMA und unterstützt sogar das Urheberrechts-Management DRM; er eignet sich somit auch zum Herunterladen von kommerziellen Online-Musikangeboten. Für den schnellen Datentransfer zwischen Rechner und Player sorgt ein eingebauter USB-Anschluss. Die mitgeüeferte Software umfasst alles, was man zum Abspielen und zur Verwaltung der digitalen Musik braucht – sowohl für Windows- als auch für Macintosh-Computer. Mit einem Preis von rund 900 Mark ist der HipZip nicht eben billlig. Dafür aber kosten die PocketZip-Wechselmedien nur einen Bruchteil der sonst üblichen Flash-Memory-Speicherkarten.
TASCHENSPIELER DE LUXE Quadratisch, praktisch, dünn: Ein neuer MP3-Player von LG Electronics beult die Hosentasche nur um 15 Millimeter aus. Die Musik speichert er auf einer Multimedia-Card mit einem Fassungsvermögen von 32 Megabyte, und wenn diese Kapazität mal nicht reicht, nimmt ein zweiter Kartenschlitz einfach noch ein weiteres Exemplar an Bord. Dann hat der MF-PD360 genannte Player Platz für etwa eineinhalb Stunden Programm. Eine komfortable Fernbedienung ist im Preis von rund 500 Mark inbegriffen.
A DOLBY – DIE ZWEITE Soundtracks in Dolby Surround werden mit vier Kanälen aufgenommen und dann im Studio auf zwei Stereospuren zusammengemix. Der Decoder in der Heimkino-Anlage, Pro Logic genannt, dröselt diese vier Kanäle wieder auseinander. Jetzt hat Dolby das Decodierverfahren Pro Logic TJ entwickelt. Es trennt die einzelnen Kanäle wesentlich besser, und es peppt sogar Stereo-Musik von der CD nach Surround-Manier auf. Ein erstes Decoder-Modell von Tag McLaren Audio gab es bereits auf Messen zu sehen.
SURROUND VIA USB Wenn der DVD-tüchtige Notebook-Rechner den Multimedia-Entertainer spielt, kommt der Sound meistens zu viel kurz. Abhilfe schafft der Außenborder CAVIT von Yamaha: Er zapft die Tondaten aus der USB-Schnittstelle des Computers und bereitet sie für zwei anständige Boxen auf. Er kann sogar Surround-Illusionen in Dolby Digital erzeugen: Ein spezieller Chip sorgt für virtuellen Raumklang.
BILDENDE KUNST Wenn altgediente HiFi-Freaks den Namen Nakamichi hören, denken sie zuallererst an den Dragon, den besten Cassettenrecorder aller Zeiten. Seit wir die Musik überwiegend in Form von Bits goutieren, wurde es allerdings etwas still um die legendäre Japan-Marke. Jetzt ist sie wieder da – mit höchst eindrucksvollen Digital-Gerätschaften. Dazu gehört ein brandneues, ziemlich cool gestyltes Heimkino-Set namens SoundSpace 12. Das Herstück der Anlage ist ein flacher Player für CDs und DVDs, der drei separate Laufwerke rotieren lässt und somit ab besonders komfortabler Wechsler funktioniert. Eine separate Komponente birgt die gesamte Elektronik des digitalen Surround-Decoders, des Mehrkanal-Verstärkers und des UKW-Tuners. Ein Surround-Lautsprecherset mit zwei Subwoofern macht die rund 18 000 Mark teure Anlage komplett.
MUSIK KANN SIE AUCH In Japan und in den USA ist sie bereits ein Millionenseller, in Europa mischt sie erst seit dem 24. November des letzten Jahres die Spiele-Szene auf: die neue Game-Konsole Playstation 2. Sie steht für überragende Grafik-Qualität und Surround-Sound in Dolby Digital, aber das allein könnte den Run auf die immerhin 870 Mark teure Wahnsinnsmaschine kaum erklären: Die Playstation 2 ist auch ein vollwertiger DVD-Player, bringt also auch Spielfilme mit digitalen Mehrkanal-Soundtracks auf die Mattscheibe. Und die wertkonservative Fraktion der Multimedia-Gemeinde freut sich darüber, dass die Super-Konsole auch als CD-Spieler funktioniert.
Vinyl ohne KnacKs
WASCHGANG DIGITAL Vinyl bleibt Vinyl, und nur Banausen geben das schwarze Gold zum SperrmülL Aber wenn die Lieblingsscheiben auch im Auto oder gar im MP3-Player tönen sollen, müssen die musikalischen Schwingungen Datenform annehmen. Magix hat dazu ein passendes Programm, das gleich noch das Rauschen, Knistern, Knacksen und Brummen aus der Analog-Konserve entfernt und damit eine taufrische Kopie erstellt, die besser tönen kann als das OriginaL So ganz nebenbei bearbeitet ein zehnbandiger Equalizer das Klangprofil, ein Überspiel-Editor erlaubt Schnitte und Überblendungen, eine Karaoke-Funktion kann den Gesangspart herausfiltern, um zu eigenen Vokalbeiträgen einzuladen. Eine komfortable Brennfunktion unterstützt die Herstellung der eigenen CDs. Das komplette Musiklabor kostet nur 49 Mark.