Hi Tech Toys – Die stärksten Portis: Player für CDs, MDs und Chipkarten
Jeder Computer-Freak weiß, dass ein Server nicht unbedingt ein Hausdiener und ein Client nicht immer der Kunde einer Anwaltskanzlei ist. Jetzt müssen auch HiFi-Fans die Terminologie aus der Welt der Rechner lernen, denn die jüngsten Maschinen für den guten Ton verteilen ihr Repertoire über Netzwerke. Und dort ist der Server jenes Zentral-Archiv, das die musikalischen Daten zum Abruf bereithält, der Client ist der Apparat, der sie aus dem Netzwerk saugt und in hörbare Darbietungen umsetzt.
Das jüngste Gespann dieser Art stammt von Yamaha und hört auf den Namen Musicast. Der Server im Set, MCX-1000 genannt (um 2200 Euro), kopiert bis zu 1000 CDs im MP3liefert Yamaha zierliche Boxensets, die auf den Namen MCX-SP10 hören (150 Euro).
Auch Onkyo pflegt die Client-Server-Idee, setzt aber auf die Kabel-Variante Ethernet. Zum Client hat der Hersteller seinen nagelneuen, siebenkanaligen Heimkino-Receiver TX-NR801E ausgebaut (der Preis steht noch nicht fest). Als Server kommt jeder PC in Frage, der auf seiner Festplatte Musikdateien in MP3, Wave (WAV, unkomprimierte CD-Kopien) oder auch Windows Media Audio (WMA) hortet. Einen ebenso heißen Trend repräsentieren die mobilen Festplatten-Recorder. Hier hat Apple mit seinem extrem kompakten iPod Maßstäbe gesetzt, doch die Konkurrenz schläft nicht: Creative stellte kürzlich einen ganz ähnlichen, 30 Gigabyte fassenden mobilen Musikarchivar vor, der ZEN NX heißt, MP3- und WMA-Dateien dekodiert, kaum korpulenter ist als die 30-Gigabyte-Version des iPod und nur 350 Euro kostet – fast 250 Euro weniger als das Apple-Flaggschiff.
Thomson greift die selbe Idee mit einem multimedialen Mobilrecorder auf: Die neue Festplatten-Jukebox Lyra PDP 2860 speichert auf ihrer 20 Gigabyte großen Festplatte nicht nur Musik in MP3, MP3 Pro oder WMA, sondern auch Digitalfotos oder Videos im MPEG-4-Format, die sie auf dem eingebauten LCD-Schirmchen zeigen kann (Kostenpunkt: um 700 Euro).
Eine andere Kombination aus Bildund Tonaggregat zeigt Panasonic: Der japanischen Branchenriese fusioniert eine ultraflache, extrem kompakte und 57 Gramm leichte Digitalkamera mit einem Chipkarten-Player für Digitalmusik. Die Kamera-Sektion knipst mit einer durchaus respektablen Auflösung von zwei Megapixel. Und die Musikabteilung spielt Dateien in den Formaten MP3, AAC und WMA ab – entweder über Kopfhörer oder über den eingebauten winzigen Lautsprecher. Mit einer Akkuladung musiziert der Knirps bis zu zehn Stunden am Stück. Sogar als Diktiergerät funktioniert die SV-AS10 genannte, originelle Kombination, zum Komplettpreis von 330 Euro.
Sony schließlich bringt die Digitalmusik ins Auto – gemeinsam mit einem kompletten Mobil-Büro: Der Hersteller liefert für seine Handheld-Computer mit dem Familiennamen Clie eine äußerst praktische, Car Craidle genannte Docking-Station, die alles, was die Mini-Rechner können, auch auf der Straße nutzbar macht. Dazu zählen beispielsweise der Empfang von E-Mails, die Terminverwaltung, die Navigation und eben auch die Wiedergabe von Musik auf Chipkarten – entweder in MP3 oder im Sony-Spezialkompressionsformat Atrac 3.