Hi Tech Toys
Bisher agierten sie meist als einsame Inseln. Damit ist nun Schluss: Immer mehr Geräte der Unterhaltungs- elektronik verstehen sich auf digitalen Direktkontakt, über drahtlose oder kabelgebundene HEIM-NETZWERKE verteilen sie Musik, Bilder un vom Keller bis zum Dachgeschoss.
Spielt alles ab, was das Netz liefert Der Media Player 100-N von Fast empfängt MP3-Musik, Digitalfotos oder Video via Ethernet, um Bild und Ton an den Fernseher und die HiFi-Anlage weiterzuleiten.
Am Netze hängt, zum Netze drängt doch alles. So hätte der Dichterfürst Goethe vielleicht gereimt, wenn er noch hätte erleben dürfen, was derzeit in der Unterhaltungselektronik passiert: Sie holt nach, was in der Computerwelt längst gang und gäbe ist – sie verquickt ihre Komponenten über digitale Netzwerke, damit Musik und Filme künftig im ganzen Haus freie Fahrt haben.
Philips schwört auf mediale Vernetzungen der drahtlosen Art. Die Niederländer bauen demnächst einen schmucklosen, Multimedia-Receiver genannten Baustein fürs Medienrack, der über ein Wireless LAN (auch Wireless Fidelity, kurz WiFi genannt) alles empfangt, was ihm ein PC an geeigneten Daten zuspielt, zum Beispiel Fotos im JPEG-Format, Spielfilme im beliebten Internet-Kompressionsformat DIVX oder in MPEG 1, Musik in Form von MP3-Konserven. Auch die Internet-Hi-Fi-Anlage des Herstellers, das Türmchen MC-i250, kann sich nun ins drahtlose Heimnetz einklinken, um von dort aus Kontakt mit dem DSL-Anschluss aufzunehmen und Radioprogramme aus dem Web zu saugen. Eine futuristische, iPronto genannte Fernbedienung Das Netzwerk: Hi Fi, Video und Multimedia im ganzen Haus Empfängt Multimedia via Ethernnet Kiss Technology hat seinem DVD-Player DP-500 eine Ethernet-Schnittstelle eingepflanzt. So kann das Gerät Audio und Video aus dem Netz abspielen.
Zapft das Web drahtlos an Das Mini-HiFi-Türmchen MC-i250 von Philips nimmt über eine Wireless-LAN-Funkbrücke drahtlosen Kontakt zum DSL-Anschluss auf, um Musik von Radiosendern im Internet zu empfangen.
Taugt als Server und als Client Der Festplatten-Videorecorder Fast 200-N geht ans Netz, um Dateien vom PC abzuspielen – oder um seine Aufnahmen am Rechner zu brennen.
Führt das Kommando: Die futuristische Fernbedienung iPronto von Philips steuert alle Komponenten, die ans Funknetzwerk angeschlossen sind.
im Design eines Tablet-PC steuert über das Funknetz alle erreichbaren audiovisuellen Komponenten im ganzen Haus.
Panasonic geht einen ähnlichen Weg. Der japanische Multi zeigte kürzlich den Prototyp eines Medien-Servers, der alle Funktionen eines DVD- und eines Festplattenrecorders, eines Chipkarten-Players und einer WiFi-Funkstation in einem Gehäuse fusioniert. Ein passender Client, der unter dem Fernseher Platz nimmt, leitet die digitalen Bilder und Töne dann auf die Mattscheibe und an die Lautsprecher der HiFi-Anlage.
Erzkonkurrent Sony vertraut lieber auf Draht gebundene Vernetzung, sprich: auf Ethernet-Strippen, wie sie in den Kabelschächten jedes Büros liegen. Der Grund: Verbindungen dieser Art transportieren bis zu 100 Megabit pro Sekunde, teurere Varianten schaffen sogar schon ein Gigabit – wesentlich mehr also, als eine Funk-Connection übertragen kann. Die einfachste Variante der WiFi-Technik sendet im Normalfall kaum mehr als 7 Megabit pro Sekunde durch Luft und Wände, und das reicht nur für stark komprimierte Programme: Für Bild und Ton von der DVD zum Beispiel ist diese Datenrate zu niedrig. Zwar gibt es mittlerweile zwei weitere WiFi-Normen mit höherem Datendurchsatz, aber auch deren reales Transportvermögen hängt von vielen Unwägbarkeiten ab. Der Sony-Prototyp eines Medien-Receivers zapft also die Multimedia-PCs im Haushalt sicherheitshalber über fest verlegte Kabelstrippen an.
Ähnlich machen es etliche andere Geräte-Neuheiten der Unterhaltungselektronik, zum Beispiel der mächtige Heimkino-Receiver TX-NR900E von Onkyo, der brandneue DVD-Player DP-500 der dänischen Marke Kiss, ein Modell, das auch DIVX-Filme dekodieren kann, und last, but not hast, der Media Player 100-N genannte Client der Fast TV Server AG, eines Herstellers, der sich bereits mit außergewöhnlich komfortablen, sogar über das Internet programmierbaren Festplatten-Videorecordern einen Namen gemacht hat.