Harvey Weinstein drohen bis zu 140 Jahre Haft
Der bereits inhaftiere Ex-Filmproduzent wurde für einen weiteren Prozess mit einem Privatjet nach Los Angeles geflogen.
Der ehemalige Hollywood-Filmproduzent Harvey Weinstein wurde im März 2020 wegen Vergewaltigung zu 23 Jahren Haft verurteilt. Seither saß er in einem New Yorker Gefängnis ein. Doch nun wurde der 69-Jährige für einen weiteren Prozess nach Los Angeles eingeflogen. Und dieser könnte für Weinstein bald mit einer lebenslangen Haftstrafe enden.
Dass Harvey Weinstein nun in Person in Los Angeles erscheinen muss, hatten seine Anwälte zuvor versucht zu verhindern. Dies begründeten sie damit, dass der Ex-Filmproduzent mit mehreren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt hätte. Ein New Yorker Richter wies diesen Antrag im vergangenen Juni allerdings zurück, weswegen Weinstein am Dienstag (20. Juni) höchstpersönlich in den Flieger steigen musste.
Im Privatjet nach Hollywood
Überführt wurde Weinstein anschließend mit einem Privatjet, der auf dem Hollywood Burbank Airport landete. Fotos zeigten ihn mit Maske und in seiner braunen Gefängnisuniform. Via Autokolonne und unter der Beobachtung mehrerer Sicherheitsbeamter wurde Weinstein dann in das Men’s Central Jail in Los Angeles gefahren. Dort muss er sich nun einer weiteren Anklage wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verantworten. Insgesamt fünf Frauen haben ausgesagt, von Weinstein zwischen 2004 und 2013 missbraucht worden zu sein.
Wann der bevorstehende Prozess startet, ist aktuell noch unklar. Fest steht aber, dass das Verfahren in Los Angeles bis spätestens Mitte November beginnen muss – also vier Monate nach der nun erfolgten Auslieferung. Wie Mark Werksman von der „Los Angeles Times“ berichtet, könnte schon in den nächsten Tage eine erste Anhörung stattfinden. Wird Harvey Weinstein für schuldig erklärt, droht ihm eine Haftstrafe bis zu 140 Jahren.