Harte Vorwürfe gegen Alec Baldwin – am Set „Russisch Roulette“ gespielt
Die Skript-Aufseherin Mamie Mitchell wirft Baldwin Fahrlässigkeit vor und verklagt ihn auf Schadensersatz.
Am 21. Oktober ereignete sich bei den Dreharbeiten des Westernfilms „Rust“ ein tödlicher Unfall. Durch eine Waffe, die von Schauspieler Alec Baldwin abgefeuert wurde, starb die Kamerafrau Halyna Hutchins. Mittwoch (17.11.) hat die für den Film engagierte Skript-Aufseherin Mamie Mitchell in Los Angeles eine Klage eingereicht. Sie wirft Baldwin, der im Übrigen auch zu den Produzenten des Films gehört, Fahrlässigkeit vor – und verklagt ihn auf Schadensersatz.
Viele Sicherheitsvorkehrungen missachtet worden
Die Filmstab-Mitarbeiterin alarmierte kurz nach der Tragödie den Rettungsdienst. Bei einer Pressekonferenz beschrieb sie unter Tränen den Schock am Set danach. Ihre Klage führt an, dass am Set viele Sicherheitsvorkehrungen missachtet worden seien. Mit den Vorwürfen steht sie nicht alleine da: Schon kurz nach dem Unglück wurden Beschwerden von Crew-Mitgliedern über fragwürdige Arbeitsbedingungen und signifikante Sicherheitsmängel am Set laut – sie sollen auch mit dem Sparzwang der Produzenten zusammenhängen.
Baldwin soll genaue Prüfung des Revolvers unterlassen haben
Mitchell führt an, dass unter keinen Umständen scharfe Munition am Drehort hätte sein dürfen. Zudem habe es Baldwin unterlassen, selber zu prüfen, ob die angereichte Waffe ungefährlich war. Vor drei Tagen berichtete George Clooney von seiner Praxis bei Dreharbeiten: Wenn er beispielsweise eine Pistole erhalte, in deren Trommel sich sechs Patronen befinden, ziele er damit auf den Boden und drücke sechsmal ab. Nach seiner Aussage sei es schlicht „Wahnsinn“, diese Sicherheitsvorkehrung zu unterlassen, so der 60-Jährige.
„Körperliche und emotionale Schäden“ machen Berufsausübung unmöglich
Auch Mitchells renommierte Anwältin Gloria Allred wirft Baldwin fahrlässiges Verhalten vor: Der Schauspieler habe „Russisch Roulette“ gespielt, als er die Waffe bediente, ohne sie zuvor zu prüfen. Hinzu kommt ein weiterer schwerer Vorwurf: Die Szene habe gar nicht verlangt, den Abzug zu bedienen, so die Anwältin. Ihre Mandantin befand sich in der Schusslinie, so die Juristin. Die „körperlichen und emotionalen Schäden“ würden es Mitchell nun unmöglich machen, ihren langjährigen Beruf auszuüben. Sie verlangt Schadenersatz in nicht genannter Höhe.