Doku enthüllt: „Harry Potter“-Stuntdouble nach Dreh-Unfall gelähmt
David Holmes war Daniel Radcliffes Doppelgänger für gefährliche Szenen in der Film-Reihe. Er wurde bei einem Stunt schwer verletzt. Eine neue Doku erzählt seine Geschichte.
Daniel Radcliffe wurde als Hauptfigur in „Harry Potter“ eine weltweite Berühmtheit. Millionen von Menschen schauen sich jedes Jahr aufs Neue die Geschichte des jungen Zauberers mit der runden Brille und der blitzförmigen Narbe an.
Doch nicht nur er verkörperte zehn Jahre (von 2001 bis 2011) den fiktiven Charakter. Auch sein Stuntdouble David Holmes war seit dem ersten Teil der Filmreihe dabei und übernahm die waghalsigeren Szenen. Bis ein verheerender Unfall beim Dreh zu „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1“ sein Leben veränderte. In der neuen Dokumentation „David Holmes: The Boy Who Lived“, die am 15. November erscheinen wird und unter der Regie von Dan Hartley entstand, wird seine Geschichte erzählt.
2001 wurde Holmes – damals ein 20-jähriger Turner aus dem englischen Essex – als Stuntdouble für „Harry Potter und der Stein der Weisen“ gecastet. Seitdem übernahm er die riskanten Drehmomente des damals noch elfjährigen Radcliffes, mit dem er über die Jahre eine enge Freundschaft aufbaute. Bei dem vorletzten Teil der Filmreihe, die auf den Bücher von J.K. Rowling basiert, führte ein Unglück am Set dazu, dass Holmes durch eine schwere Wirbelsäulenverletzung gelähmt wurde.
Wie geht man mit solch einer Verletzung um?
Laut dem produzierenden Sender HBO wird die Dokumentation „persönliches Filmmaterial aus dem letzten Jahrzehnt, Material hinter den Kulissen von Holmes‘ Stuntarbeit, Szenen aus seinem aktuellen Leben und intime Interviews mit David, Daniel Radcliffe, Freunden, Familie und ehemaligen Mitarbeitern“ zeigen.
Neben seiner Rolle als Interviewpartner wird Radcliffe außerdem ausführender Produzent des Werks sein. „David Holmes: The Boy Who Lived“ soll außerdem „universelle Themen“ reflektieren, wie „das Leben mit Widrigkeiten, das Erwachsenwerden, das Schmieden von Identitäten in einer unsicheren Welt und die Verbindungen, die uns zusammenhalten und uns aufrichten“, so der US-amerikanische Fernsehprogrammanbieter.
Die Zusammenarbeit zwischen Daniel Radcliffe und David Holmes war nach den „Harry Potter“-Filmen nicht beendet. Im Mai 2020 brachten der Schauspieler und sein Double den Podcast „Cunning Stunts“ heraus, in dem sie Stuntkünstler:innen aus Hollywood interviewen – darunter„Titanic“-Darsteller Derek Lea, „Harry Potter“-Kollege Paul Lowe und Bondgirl-Stuntdouble Jo McLaren. Die Podcast-Hosts wollen so die oft vergessene Branche näher beleuchten und vor allem würdigen.
„Ich glaube, es gibt einen Mythos um Stuntmen, dass sie irgendwie übermenschlich sind“, erklärte Radcliffe gegenüber dem Onlineportal „Deadline“ zu Podcastbeginn. „Wenn die Öffentlichkeit etwas wirklich Schmerzhaftes oder Schreckliches sieht, denkt sie, dass es ein visueller Effekt war oder dass es eine clevere, sichere Methode gibt, es zu tun. Das ist aber oft nicht der Fall. Man kann zum Beispiel nicht vortäuschen, dass man eine Treppe herunterfällt. Wenn man von einem Auto angefahren wird, wird man immer noch von einem Auto angefahren, auch wenn es langsamer fährt als es müsste. Sie finden den sichersten Weg, es zu tun, aber es kann trotzdem wehtun“, so der Schauspieler weiter.
Hier gibt’s Daniel Radcliffes und David Holmes‘ Podcast zu hören