Happy Birthday, Martin Gore!
Der Depeche-Mode-Komponist wird 53 Jahre alt. Aus DAS ARCHIV – Rewind: unser Besuch bei der Band in Santa Barbara 2001.
Happy Birthday, Martin Gore! Der Depeche-Mode-Komponist wird 53 Jahre alt. Und erst vergangenen Monat ist er wieder vor den Traualtar getreten.
Aus DAS ARCHIV – Rewind: unser Besuch bei der Band in Santa Barbara 2011.
Dandys in Disneyland
von Birgit Fuß
aus ROLLING STONE 3/2001
Auf Station in Kalifornien, inmitten der fast unerträglichen Putzigkeit Santa Barbaras, gaben Depeche Mode nicht nur ein grandioses Konzert, sondern erinnerten sich auch an ganz andere Zeiten. Früher gab es bei den Briten unterwegs oft Arger und Exzesse, heute herrscht Familienidylle und gepflegtes Entertainment.
Nur 93 Meilen nördlich von Los Angeles ist die Welt noch in Ordnung. Man hat gerade Disneyland hinter sich gelassen, befindet sich aber praktisch schon im nächsten Freizeitpark: Santa Barbara.
Kleine Häuschen in bunten Farben reihen sich aneinander, die Straßen sind blitzblank, die Menschen relaxt bis zum Gehirnstillstand. Surfer dudes und „Schauspielerinnen“, die eher wie Pornostars aussehen, laufen auch herum. Aber sie fallen nicht so auf wie in L.A., weil hier die Normalität regiert. Eine Normalität, die wirkt, als habe sie ein verwirrter Visionär am Reißbrett entworfen, um dem Sündenpfuhl im Süden zu zeigen, wie es auch gehen kann. Hier wohnt seit etwa einem Jahr Martin Gore, hier werden Depeche Mode am Abend in der Santa Barbara Bowl eines ihrer kleinsten US-Konzerte spielen. 4500 Zuschauer dürfen nur dabei sein.
Es ist wohl die entspannteste Tour, die Depeche Mode je unternommen haben. Für drei Menschen, die dermaßen unterschiedlich disponiert sind und kaum Gemeinsamkeiten haben, kommen sie erstaunlich gut aus dieser Tage. Das war nicht immer so. Man erinnert sich an Geschichten aus der Drogenzeit von Sänger Dave Gahan. Damals verstand er sich so wenig mit Keyboarder Andrew Fletcher, dass die beiden nicht einmal gemeinsam in einer Limousine fahren wollten. „Einige Male wollten wir schon einfach aufgeben, weil wir uns nicht mehr sehen konnten. Doch die Musik hat uns weiter angetrieben, und inzwischen denke ich, dass wir uns sehr viel näher gekommen sind durch das, was Dave passiert ist,“ sagt Fletch heute.
Außerdem sind die drei inzwischen verheiratet und Väter: „Wir sind glücklich und stabil im Privatleben – alle zur selben Zeit. Das war seit 15 Jahren nicht mehr so, und das macht natürlich einen Unterschied. Dagegen war die ‚Faith And Devotion‘-Tour die Hölle, besonders für mich persönlich.“
Heute beginnen die drei jeden Tag, indem sie ein paar Meilen joggen und sich danach beim Frühstück erzählen, wer es wie weit geschafft hat Gore freut sich dann immer darüber, dass zumindest er nicht an jeder Ecke angehalten wird: „Laufen macht mir viel Spaß – auch, weil ich nicht Dave bin. Man erkennt mich, aber ich werde selten behelligt“ Fletcher noch weniger: „Wir sind eine lustige Band. Wir sind recht anonym. In Berlin vielleicht gerade nicht, aber ansonsten können wir fast überall herumlaufen. Wenn uns dann Fans ansprechen, sind sie immer ausgesucht höflich. Mehr kann man doch nicht erwarten.“
Gore und Wahl-New-brker haben ihre Familien oft dabei, Fletcher in den Staaten seltener. Man will die Kinder ja nicht dauernd aus London einfliegen. Er will sich aber nicht beschweren: „Wir leben nun mal in einem Dreijahreszyklus. Wir machen ein Jahr lang ein Album, touren ein weiteres Jahr und haben dann ein Jahr lang frei. Das Leben könnte schlimmer sein.“
Selbst kurz vor dem Konzert ist die Atmosphäre noch recht gelöst. Gahans 14-jähriger Sohn Jimmy rollert hinter der Bühne herum – und hört auch nicht auf, als die Show beginnt. Depeche Mode? Hat er doch schon so oft gesehen.
Allerdings ist die Familie nicht der einzige Beistand, den Gahan jetzt gerne mit auf Tournee nimmt. Er hat einen personal assistent dabei, mit dem er, sollte er in eine kritische Situation geraten, jederzeit reden kann – und der dann wiederum weiß, wovon er spricht, weil er selbst einmal abhängig war. Der Sänger scheint zwar seit längerem über den Berg, aber Vorsorge kann nie schaden. Gerade auf Tournee sind die Versuchungen ja mannigfaltig. Doch in einem großen Kraftakt widersteht Gahan nun seit sechs Jahren jeglichen Drogen, bleibt meist für sich alleine oder bei seiner Familie und hat sich ein Ritual zugelegt, mit dem er sich direkt vor den Konzerten beruhigt: Er bekreuzigt sich, singt „Mary Had A Little Lamb“ zum Aufwärmen und hüpft von einem Bein aufs andere. Einige Tour-Angestellte beschweren sich bereits, noch nie sei es mit Depeche Mode so langweilig gewesen.
Nicht einmal Extravaganzen erlauben sie sich: Auf die Frage nach einem Tour-Rider, der regelt, welche Annehmlichkeiten eine Band backstage „braucht“, zuckt Fletch bloß mit den Schultern: „Es gibt eigentlich nichts, ohne das wir nicht zurechtkämen. Außerdem ist es ja so: Wenn man Blumen will, tolle Deko und all solchen Kram – das bezahlt man im Grunde doch alles selbst!“ Über ein Tischfußball-Set freut sich Gore immerhin sehr, vielen Dank.
Die Fitness des Trios wird bei seiner Show sehr deutlich. Die Bühne hat wieder Anton Corbijn entworfen: Leuchtstäbe sorgen für ein futuristisches Aussehen, Videoleinwände zeigen faszinierende Bilder. Ein paar Podeste gibt es. Mehr nicht. Mehr muss nicht sein. Die Umgebung der Santa Barbara Bowl ist schon beeindruckend genug: Dutzende von Agaven zäumen die Ränder der Bowl. Man fühlt sich, als säße man mitten im Cover des aktuellen Albums „Exciter“. Ein origineller Special Effect, und noch dazu so billig.
Zuerst kommen Drummer Christian Eigner und Keyboarder Peter Gordeno, die schon bei der „Singles“-Tour dabei waren, auf die Bühne, danach Fletch. Wie passend, dass er sich wie einer von der Backing-Band benimmt, gilt er doch gemeinhin als „Buchhalter“ von Depeche Mode und wenig glamourös. Zwei Stars in einer Band sind genug. Und, oh mein Gott, wirken die anderen beiden wie Stars: Martin Gore trägt ein Shirt mit einseitigem Feder-Puschel und sähe wie ein Halbengel aus, würde nicht auf seinem Hintern ein glitzernder Schriftzug namens „Exciter“ prangen. So kann man Gürtel also auch tragen. Fletch findet’s lustig: „Man gewöhnt sich an die komischen Klamotten, es gehört schließlich zum Appeal der Band. Dave ist diese eher machomäßige Figur, Martin der feminine Gitarrist und ich der normale Typ von der Straße. Wir repräsentieren damit eigentlich jeden. Wir sind ja eine der ersten Boybands gewesen.“
Dave Gahan hat gleich nur eine ausgesprochen enge Hose und ein Leibchen an, das schon nach wenigen Liedern wegfliegt. Eine Frau, sieben Plätze neben mir, dreht durch. Auf beide Arme hat sie sich,,Reach out and touch Dave“ geschrieben, ihre Interpretation von „Personal Jesus“. Depeche-Fans waren schon immer ein bisschen extremer als andere. Gahan ist das im Grunde ganz recht. Bei einem Radiosender erzählte er vor kurzem, dass er sich an die Songtexte oft nur erinnert, weil die Fans in den vorderen Reihen sie so perfekt singen: „Ich hinke dann manchmal ein bisschen hinterher, aber immerhin habe ich so die richtige Strophe.“ Erfrischend, dass auch Profis solche Sorgen haben.
Die Show beginnt mit ein paar Tönen von „Dream On“, das zu“Dead Of Night“ wird. „Good evening, Santa Barbara“, sagt Dave Gahan, und viel mehr redet er an dem Abend auch nicht. Das Übliche halt: „I can’t hear you“, „Let me see your hands“.
Zu „Halo“ tauchen zwei Backgroundsängerinnen auf, Georgia Lewis und Jordan Bailey. Leider stören sie wieder mal nur. Der Depeche-Sound ist ja schon bombastisch genug, da reicht es, wenn Gore Gahan stimmlich unterstützt. Erstaunlich überhaupt, was mit Martin Gore passiert ist: Der Mann ist plötzlich völlig entfesselt. Wenn er gerade nicht Keyboard, sondern Gitarre oder gar nichts spielt, läuft er zum Bühnenrand und grinst Fans an. Er winkt und springt auf und ab. Alle Schüchternheit scheint wie weggeblasen.
Gahan dagegen gebärdet sich wie immer, nur noch etwas expressiver. Wenn man seine schlangenartigen Bewegungen, die sexy Posen und das selbstverliebte Getanze sieht, weiß man sofort wieder, warum hier so viele Mädchen wegschmelzen, Männer auch. Vielleicht sogar mehr Männer. Bei „Dream On“ lädt er schließlich zum Mitsingen ein, beugt sich zum Publikum hinab – und bekommt zum Dank eine riesige Ladung Bier ins Gesicht. An sich schon keine feine Geste, aber für einen ehemaligen Alkoholiker wohl kaum zu ertragen. Dass er nun stundenlang nach Bier stinken wird, ärgert Dave naturgemäß. Von Fans könnte man doch ein bisschen Verständnis erwarten. Also spuckt er in Richtung des Deppen zurück, droht mit dem Mikroständer und zischt: „Thanks a lot, fuckhead!“ Nach dem Lied sieht man im Halbdunkel, wie Fletch ihm auf die Schulter klopft und beruhigt. Eine Szene, die es so früher nie gegeben hätte. Die neue Sanftheit eben.
Nach dem Konzert erzählt Fletcher: „Er sagte uns nach dem Song, dass dies das erste Mal seit fünf Jahren war, dass er Bier geschmeckt hat. Es war einfach ein bisschen zu viel, das waren ja Liter. Aber er hat sich gut zusammengerissen – und ist danach ja auch wieder zu den Fans vorne gegangen. Er ist halt ein erfahrener Performer. Außerdem will man nicht, dass einer das Konzert für alle verdirbt Der Typ war wahrscheinlich auch ein Fan, aber vielleicht hat er in letzter Zeit zu viel Limp Bizkit gesehen. Die wollen ja, dass man sie begießt.“
Das Konzert geht weiter. Martin Gore singt solo, nur mit Akustikgitarre, „Sister Of Night“, obwohl auf der Setlist „The Bottom Line“ steht. Manchmal entscheidet er sich auch für „Surrender“. Viel mehr Veränderungen gibt es im Konzertaufbau nicht. Depeche Mode spielen jeden Abend ungefähr dieselben Songs – allein, man merkt ihnen die Routine nur selten an. Ein Glück. Fletch begründet die relative Unflexibilität so: „Wir sind nun mal eine travelling show. Besonders Dave hat eine gewisse Routine, die er nicht gerne verlässt, anders als Martin. Aber jemand in Santa Barbara kann doch dieselbe Show sehen wie einer in New York, das wird nicht stören. Für Europa wollen wir die Setlist aber wieder ein bisschen verändern.“ Dabei findet die Band es ohnehin grausam, sich auf gewisse Lieder zu einigen: „Die Setlist stellen wir nach einem System zusammen, das wie der Grand Prix d’Eurovision funktioniert: Dave, Martin und ich sitzen da und geben unseren Songs Punkte. Verdammt schwierig.“
Inzwischen ist es dunkel, und die Videoprojektionen lenken fast von der Band ab. Zuerst schwimmt ein Goldfisch herum, dann werden Wüstentage zu Sonnenuntergängen und einsamen Nächten. Corbijn versteht seine Freunde: Er zaubert ihnen surreale Bilder, die zu der mal stoischen, mal schwärmerischen Dunkelmusik perfekt passen. Fast vergisst man das wirkliche Leben, doch dann stürmen einige Enthusiasmierte die Bühne. Gerade hatte Gahan „Personal Jesus“ gesungen, mit besagter „Reach out and touch me“-Zeile. So wörtlich war das aber nicht gemeint. Die Fans werden von der Security hinauseskortiert.
Zur Zugabe kommt Martin Gore zunächst allein heraus und lächelt ins Rund: „Hey, diis is home!“ Es folgt richtig! – „Home“, leider auch das abgehangene „Black Celebration“ und natürlich „Never Let Me Down Again“. Bevor der Song zu Ende ist, ruft Dave Gahan schon „I gotta go!“ – und tatsächlich sitzt er wenige Minuten später in einer Limousine nach L.A.
Der Rest der Band gibt indes wieder einmal eine Party. Gefeiert wird in einem kleinen britischen Pub namens „Old Kings Road“, in dem Martin Gore bisweilen hochmoderne Elektronik-Platten auflegt, die dann kein Stammkunde hören will. Nebenbei erfahrt man etwas Interessantes: In Martins Adern fließt schwarzes Blut, was wohl nicht nur seine für einen so hellen Typen aus Basildon, UK doch ungewöhnlich krausen Haare erklärt, sondern auch die Tatsache, dass Tochter Viva ein schneeweißes Blondchen ist, die andere, Eva, dagegen ebenso bildschön und kaffeebraun.
Für die beiden war Gore bereit, nach Santa Barbara zu ziehen wo es weniger Drogen gibt, weniger Verbrechen und all das. Mehr Langeweile bestimmt, doch Aufregung hat er auf Tour ja genug. Sowohl Gore als auch Fletcher hatten während ihrer US-Tour Geburtstag. Bei ersterem erlaubte sich sein Kollege einen kleinen Scherz: Bevor Gore sein Solo-Stück singen konnte, rannte Gahan auf die Bühne und stimmte „Happy Birthday“ an. Was früher wohl ein Grauen für den scheuen Martin gewesen wäre, brachte ihn diesmal nur zum Grinsen. Fletch feierte seinen 40. mit einer Party, bei der wiederum Gore singen durfte – Elvis-Covers und andere Ungewöhnlichkeiten.
Bei so viel Harmonie wirkt es fast albern, dass Ex-Mitglied Alan Wilder jüngst behauptete, Depeche seien „im Grunde Martin Gores Soloprojekt mit der Stimme von Dave Gahan“. Als würde Andrew Fletcher nicht dringend gebraucht werden. Ohne sein ausgleichendes Wesen gäbe es Depeche Mode längst nicht mehr. Normalerweise kommentiert die Band solche Zitate gleich gar nicht, wenn sie sie nicht selbst gehört hat Aber Fletch muss doch fragen: „Wann soll er das gesagt haben? Ich kann mir das gar nicht vorstellen, denn wir verstehen uns recht gut. Okay, wir loben seine Musik nicht unbedingt, aber ansonsten kommen wir klar.“
Vernünftigerweise haben sich Depcche Mode diesmal weniger Konzerte aufgeladen als früher – für Dave Gahan eine Erleichterung: „Wir sehen jetzt auch ein Ende. Wenn man zu lange unterwegs ist, schaltet man irgendwann auf Auto-Pilot. Und dann geht es bergab.“ Martin Gore bekommt sowieso vor jeder Tour Panik, wenn er sich die Strapazen vor Augen hält: „Man darf gar nicht darüber nachdenken. Ich konzentriere mich immer nur auf einzelne Etappen.“ Bloß Fletch denkt schon wieder weiter: Jetzt sollen wir noch in Australien, Südamerika, Asien spielen – wir haben nun mal eine Menge Fans dort. Es ist eine Schande, aber ich weiß nicht, ob wir das schaffen werden. Es wird eben alles anstrengender, wenn man älter wird.“
Dass Gahan nun nicht mehr mit den anderen beiden feiern kann, ist dabei laut Fletcher inzwischen weniger problematisch: „Auf der letzten Tour fand Dave es noch schwierig -Situationen wie die, wenn er in die Umkleide kam und alle Bier tranken. Heute ist er stärker.“ Er denkt kurz nach und ergänzt: „Dave war eigentlich immer ein Einzelgänger. Er ist lieber für sich. Oft geht er gleich nach der Show aufsein Hotelzimmer, Martin und ich nicht. Aber man darf nicht vergessen, dass die Gigs für ihn wie zweistündige Workouts sind und er danach viel erschöpfter als wir ist.“
Erschöpft sind meistens auch die Vorgruppen. Während bei den US-Konzerten Songwriterin Poe vergeblich versuchte, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, darf in Deutschland Frank Tovey alias Fad Gadget mit Depeche Mode auftreten – nicht nur eine musikalische Entscheidung. Zu Beginn ihrer Karriere spielten Depeche noch vor ihm, und das, so Fletch, könnte ihm helfen: „Wir haben – vor allem in Deutschland – immer Probleme, weil die Fans nur uns sehen wollen. Bei Fad Gadget werden sie hoffentlich respektvoller sein. Er ist glaubwürdig, was frühe elektronische Musik betrifft, und er ist immer noch ganz vorne dabei.“
Allerdings hat man lange nichts mehr von ihm gehört. Fletcher lacht. „Er ist seit ungefähr 15 Jahren in Rente, aber ich habe ihn mal getroffen und gefragt, ob er nicht Lust hätte, mit uns zu kommen. Die Europa-Tournee ist praktisch ausverkauft, wir brauchten also keinen großen Namen, um mehr Tickets loszuwerden.“ Wohl wahr. Und wenn man so erfolgreich ist, kann man schon mal wohltätig sein. „Manchmal tun mir die Supports leid“, gibt Fletch zu. „Spiritualized sind nach fünf Gigs heimgefahren. Eine andere Band wurde mit Dreck beworfen.“
Trotz solch kleiner Widrigkeiten freuen sich Depeche Mode schon auf Europa. In den Vereinigten Staaten, so Fletch, ist ihm bisweilen langweilig: „Wenn man nicht in einer der großen Städte ist, sitzt man zwischen Shopping Malls, und sonst ist da nicht vieL Das ist in Europa natürlich schöner.“ Alle drei lieben die Berliner Waldbühne, aber Fletch hat eine geheime Obsession: „Leipzig ist eine meiner Lieblingsstädte. Viele finden das komisch, aber ich war mehrmals da und fand es immer toll, die Underground-Szene und so weiter.“
Man mag es kaum glauben, aber Depeche Mode schauen sich sogar noch die Städte an, in denen sie auftreten. „Gerade auf der letzten Tour haben wir uns wirklich bemüht und richtige Sightseeing-Tours gemacht. Dave ging es endlich wieder gut. Da dachten wir, es sei Zeit, mehr zu sehen als Flughafen, Hotel und Konzerthalle.“ Dann überlegt er und fügt fast staunend hinzu: „Oft kommt mir unsere Karriere wie ein Traum vor. Und ich habe Angst, aufzuwachen und plötzlich einen ganz normalen Job machen zu müssen.“