HAIM, WIR MÜSSEN MAL REDEN!

Es wäre ja auch zu schön gewesen. Die erste EP, der erste kleine Hit, die ersten Auftritte der drei unfassbar agilen, musikalischen, attraktiven Schwestern aus Los Angeles ließen Großes hoffen: Es gab im Frühjahr kaum Schöneres als „Forever“ im Autoradio, das furiose Konzert im Berliner Grünen Salon, und die Frage, ob Haim die neuen Fleetwood Mac werden. Nicht noch eine Indie-Band, sondern eine, die erkennbar den Willen zur großen Pop-Geste und den Drang ins Stadion hat. Es gab Flüsterpropaganda und Vorschusslorbeeren im ROLLING STONE. Doch dann kam lange nichts. Und schließlich ein seltsam inhomogenes, unentschlossenes Debütalbum, von ebenso schwankenden Auftritten in nun größeren Hallen begleitet. Zu früh gefreut. Haim sind im Morast des Mittelmäßigen stecken geblieben wie Travis, Lady Gaga und die Piratenpartei. Und vermutlich ist das schrecklich ungerecht. Aber man wird ja nur enttäuscht, wenn man Erwartungen hatte.

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