Guns N’ Roses’ Duff McKagan nennt seine 7 Lieblingsbassisten
In einem Interview verriet Duff McKagan seine sieben Lieblingsbassisten
Duff McKagan hat sich vor allem als Bassist von Guns N’ Roses’ einen Namen gemacht. Bevor er allerdings zum Bass kam, war der 59-Jährige auch Schlagzeuger und Gitarrist für andere Bands. Wer ihn dabei alles auf seinem Werdegang zum Bassisten inspiriert hat, benannte McKagan in einem Interview.
Duff McKagan nennt seine sieben Lieblingsbassisten
Das Guns-N’-Roses-Mitglied befindet sich derzeit in der Promophase zu seinem neuen Soloalbum „Lighthouse“, das ab dem 20. Oktober erhältlich sein wird. Dazu führte McKagan ein Interview mit „Guitar World“, in dem er über die sieben Bassisten gesprochen hat, die ihn am meisten beeindruckt und geprägt haben.
Prince:
Zwar war McKagan nicht von vornherein ein Bassist, doch als das Interesse an dem Instrument aufkam, habe ihn vor allem Prince beeinflusst: „Ich war am Anfang kein ‚Bassist‘ per se, aber als ich mich entschied, das zu tun, wollte ich anders sein. Und in dieser Zeit war ich sehr stark von Prince‘ Bassspiel im Studio beeinflusst.“ Vor allem den High-End-Sound von Prince habe er gezielt bei Guns N’ Roses miteinfließen lassen. Besonders herauszuhören sei es auf „Appetite for Destruction“. Duffs Bass ziert seit vielen Jahren das „Love Symbol“ von Prince, dessen großes Bassspiel stets im Schatten seiner Fähigkeiten als Pianist und Gitarrist stand.
„Es ist alles da, und man kann den schönen runden Boden hören. Princes großartiges Bassspiel hat mir also geholfen, meinen Sound zu entwickeln.“
Lemmy Kilmister:
Lemmy Kilmister hätte ihm dagegen gezeigt, wie „punkig“ ein Bass gespielt werden kann.
„Lemmy hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, aggressiv zu sein, und dass man beim Spielen mit dem Plektrum zwar springen kann, aber nicht zwei Noten auf einmal spielen sollte. Denn es ist wichtig, die Noten zu treffen, und dieser Typ war so verdammt gut darin.“
Kilmister sei für McKagan die perfekte Verschmelzung von Punk und Metal gewesen. Der aber auch genau gewusst hätte, was er tat, und wie man den Bass am besten spiele: „Wenn du Mötorhead jemals live gesehen hast, dann weißt du, dass er wusste, was er tat; das war offensichtlich.“
Paul Simonon:
Besonders lebensverändernd sei Paul Simonon von The Clash gewesen. Diesen habe der Guns N’ Roses-Bassist 1979 live gesehen. Zu einem Zeitpunkt wusste Duff McKagan noch gar nicht, was er werden wolle und ob er sich selber eher am Schlagzeug, an der Gitarre oder am Bass sehe. Hier sei es Paul Simonons herausragender eigener Bassstil gewesen, der ihn neben anderen Bassisten dazu bewegt hat, sich intensiver mit der Bassgitarre auseinanderzusetzen.
„Wollte ich Joe Strummer, Terry Chimes oder Paul Simonon sein? Das war es, was mir durch den Kopf ging. Aber ich sah Paul und wusste, dass sein Vibe gewinnen würde. […] Er ist einfach ein weiterer Spieler, zu dem ich aufschaute, als ich ’84 anfing, mich ernsthaft mit Bassgitarre zu beschäftigen. Damals gab es so viele gute Spieler, zu denen man aufschauen konnte, aber Paul ist einer, der heraussticht.“
Donald „Duck“ Dunn:
Bei Donald Dunn waren es vor allem Weisheiten, die der Bassist in seinen letzten Lebensjahren McKagan gab, und die ihm in seinem Können weitergebracht hätten.
„Ich traf ihn und sagte: ‚Hey Mann, ich würde gerne bei dir Unterricht nehmen‘, weil ich um 2008, 2009 und 2010 herum eine Menge Unterricht nahm. […] Bei Duck habe ich zwar dann keinen Unterricht genommen, aber ich habe einige großartige Worte der Weisheit über den Bass aufgeschnappt, und dafür bin ich sehr dankbar.“
Randy Rampage:
Inwiefern Randy Rampage von D.O.A. ihn beeinflusste, sei alleine auf Fotos der späten 70er-Jahre von Rampage zu erkennen.
„Ich weiß noch, wie ich als Teenager in dieser Szene war und dachte: ‚Okay, ich muss mindestens so gut sein. Ich denke, es ist gut, hohe Ziele zu haben, an denen man sich orientieren kann.“
Steve Jones:
Bei Steve Jones war es vor allem die Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger Paul Cook, die McKagan fasziniert und gelehrt hat, dass auch die Harmonie der Instrumente musikalisch sehr wichtig ist. Durch die beiden habe er angefangen, sich die Einsätze des Basses „zu Herzen zu nehmen“.
„Wenn du das hier liest und ein junger Bassist bist, solltest du, egal was du machst, darauf achten, wo der Bass im Beat platziert ist. Manchmal muss man vor dem Beat sein, manchmal dahinter, und manchmal muss man ganz oben sein. Aber Steve Jones hat mit Paul Cook den Sweet Spot gefunden, der mich für den Rest meines Lebens beeinflusst hat, wie ich an Bass-Grooves herangehe.“
John Paul Jones:
John Paul Jones und Led Zeppelin prägten McKagan bereits zu Teengerzeiten. Er sei mit der Band und ihrer Musik aufgewachsen, erklärt er. Seine ersten musikalischen Schritte machte McKagan durch seinen Bruder, der ihm drei Akkorde auf der Gitarre beibrachte. Mit diesen lernte er später „The Birthday Song“. Dabei habe er eine Blues-Dur-Tonleiter gelernt, ohne zu dem Zeitpunkt überhaupt zu wissen, was genau das ist. Die Bedeutung und Schwierigkeiten hinter einer solchen 12-taktigen Blues-Dur-Tonleiter begriff McKagen erst später durch John Paul Jones.
„Er macht diesen Scheiß mühelos, als würde er nicht einmal darüber nachdenken. Es hat mich wirklich getroffen, als ich Teil eines Jimmy-Page-Tributes in Seattle war, und ich ging in den Holzschuppen, um sein Zeug zu lernen. Mann, ich spreche von sieben Stunden am Tag; da habe ich John Paul Jones wirklich zu schätzen gelernt. Er war flüssig, mühelos und wunderschön. Ich könnte so viel über John Paul Jones sagen: Er war ein richtiger motherf*****.“