Guildo Horn über Deutschland beim ESC: „Teilnahme bitte pausieren!“
Der ehemalige ESC-Teilnehmer meint, Deutschland sollte erst in ein paar Jahren wieder beim Contest dabei sein – lieber erstmal pausieren und das Geld für gute Zwecke nutzen.
Guildo Horn, Schlagersänger und Entertainer, kommentiert die ESC-Pleite für Deutschland auf Social Media wie folgt: „Mein Tipp: Einfach mal pausieren und das gesparte Geld (Deutschland ist ja einer der großen Geldgeber des ESC) vernünftig investieren.“ Er hofft so in Zukunft auf eine neue Leichtigkeit für Deutschland bei der Show.
Beim 67. Eurovision Song Contest am Samstag (13. Mai) belegten Lord Of The Lost mit ihrem Song „Blood & Glitter“ den 26. und somit letzten Platz. Deutschland als Letzter? Das geschah schon zum fünften Mal in Folge. Im Jahr 2018 konnte mit Michael Schulte der für Deutschland seltene vierte Platz belegt werden. In den Jahren 2017, 2016, 2015, 2014 und 2013 heimsten die deutschen Kandidat:innen jedoch auch immer nur Pleiten ein.
Guildo Horn: „ESC-Teilnahme pausieren und in ein paar Jahren neu einsteigen!“
Guildo Horn, der 1998 mit „Guildo hat euch lieb!“ den siebten Platz beim ESC belegte, hat alle seine Bedenken, Vorschläge und Ideen zu dieser Thematik in einen Facebook-Post gepackt. Seine Erkenntnis zum Status Quo und ein Appell an das Organisationsteam von Deutschland: „Wie geht es jetzt weiter? Das Licht am Ende des Tunnels scheint leider aus! Ich fühle ich mich jedenfalls schwer an unsere aktuelle Fußball Nationalmannschaft erinnert: Seit Jahren bleiben die Erfolge aus, aber auf Funktionärsebene wagt man keinen echten Neuanfang und rührt ständig in derselben klebrigen Schüssel. So wird das aber nix!“
Sein Tipp: Erst mal nicht am ESC teilnehmen, Geld sparen und das nun neu verfügbare Geld zum Beispiel für den Bau von neuen Kindertagesstätten oder als Unterstützung der Tafel verwenden. Horn schreibt: „Mir fielen da eine Menge nützlicher Dinge ein. Vielleicht dann in ein paar Jahren mit einem neuen verantwortlichen Kreativteam nochmal mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins einsteigen. Das hilft beim Musizieren nämlich ungemein!“
Mehr über den ESC
Beim ESC 2023 wurde Deutschland durch die Rock-Band Lord Of The Lost vertreten. Mit dem Song „Blood & Glitter“ ist die Gruppe aus Hamburg für Deutschland zum ESC in Liverpool gefahren, belegte aber wieder nur den letzten (26.) Platz. Gewonnen hat den ESC Loreen – zum zweiten Mal seit 2012. Der erste ESC fand im Jahr 1956 zum ersten Mal statt, seither konnten für Deutschland nur Nicole mit „Ein bißchen Freude“ im Jahr 1982 und Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“ im Jahr 2010 gewinnen.
Alle Gewinner:innen (und Verlierer:innen) im Überblick:
- 2023: Lord of The Lost – „Blood & Glitter“ (Platz 26)
- 2022: Malik Harris – „Rockstars“ (Platz 25)
- 2021: Jendrik – „I Don’t Feel Hate“ (Platz 25)
- 2020: Ben Dolic – „Violent Thing“ (wegen Corona abgesagt – keine Platzierung)
- 2019: S!sters – „Sister“ (Platz 25)
- 2018: Michael Schulte – „You Let Me Walk Alone“ (Platz 4)
- 2017: Levina – „Perfect Life“ (Platz 25)
- 2016: Jamie-Lee – „Ghost“ (Platz 26)
- 2015: Ann Sophie – „Black Smoke“ (Platz 27)
- 2014: Elaiza – „Is It Right“ (Platz 18)
- 2013: Cascada – „Glorious“ (Platz 21)
- 2012: Roman Lob – „Standing Still“ (Platz 8)
- 2011: Lena Meyer-Landrut – „Taken By A Stranger“ (Platz 10)
- 2010: Lena Meyer-Landrut – „Satellite“ (Platz 1)
- 2009: Alex Swings Oscar Sings – „Miss Kiss Kiss Bang“ (Platz 20)
- 2008: No Angels – „Disappear“ (Platz 23)
- 2007: Roger Cicero – „Frauen regier’n die Welt“ (Platz 19)
- 2006: Texas Lightning – „No No Never“ (Platz 14)
- 2005: Gracia – „Run and Hide“ (Platz 24)
- 2004: Max Mutzke – „Can’t Wait Until Tonight“ (Platz 8)
- 2003: Lou – „Let’s Get Happy“ (Platz 12)
- 2002: Corinna May – „I Can’t Live Without Music“ (Platz 21)
- 2001: Michelle – „Wer Liebe lebt“ (Platz 8)
- 2000: Stefan Raab – „Wadde hadde dudde da“ (Platz 5)
- 1999: Sürpriz – „Reise nach Jerusalem“ (Platz 3)
- 1998: Guildo Horn & die Orthopädischen Strümpfe – „Guildo hat euch lieb“ (Platz 7)
- 1997: Bianca Shomburg – „Zeit“ (Platz 18)
- 1996: Leon – „Blauer Planet“ (nicht qualifiziert)
- 1995: Stone & Stone – „Verliebt in Dich“ (Platz 23)
- 1994: Mekado – „Wir geben ne‘ Party“ (Platz 3)
- 1993: Münchener Freiheit – „Viel zu weit“ (Platz 18)
- 1992: Wind – „Träume sind für alle da“ (Platz 16)
- 1991: Atlantis 2000 – „Dieser Traum darf niemals sterben“ (Platz 18)
- 1990: Chris Kempers & Daniel Kovac – „Frei zu leben“ (Platz 9)
- 1989: Nino de Angelo – „Flieger“ (Platz 14)
- 1988: Maxi & Chris Garden – „Lied für einen Freund“ (Platz 14)
- 1987: Wind – „Laß die Sonne in dein Herz“ (Platz 2)
- 1986: Ingrid Peters – „Über die Brücke geh’n“ (Platz 8)
- 1985: Wind – „Für alle“ (Platz 2)
- 1984: Mary Roos – „Aufrecht geh’n“ (Platz 13)
- 1983: Hoffmann & Hoffmann – „Rücksicht“ (Platz 5)
- 1982: Nicole – „Ein bißchen Frieden“ (Platz 1)
- 1981: Lena Valaitis – „Johnny Blue“ (Platz 2)
- 1980: Katja Ebstein – „Theater“ (Platz 2)
- 1979: Dschingis Khan – „Dschingis Khan“ (Platz 4)
- 1978: Ireen Sheer – „Feuer“ (Platz 6)
- 1977: Silver Convention – „Telegram“ (Platz 8)
- 1976: Les Humphries Singers – „Sing Sang Song“ (Platz 15)
- 1975: Joy Fleming – „Ein Lied kann eine Brücke sein“ (Platz 17)
- 1974: Cindy & Bert – „Die Sommermelodie“ (Platz 14)
- 1973: Gitte – „Junger Tag“ (Platz 8)
- 1972: Mary Roos – „Nur die Liebe läßt uns leben“ (Platz 3)
- 1971: Katja Ebstein – „Diese Welt“ (Platz 3)
- 1970: Katja Ebstein – „Wunder gibt es immer wieder“ (Platz 3)
- 1969: Siw Malmkvist – „Primaballerina“ (Platz 9)
- 1968: Wencke Myhre – „Ein Hoch der Liebe“ (Platz 6)
- 1967: Inge Brück – „Anouschka“ (Platz 8)
- 1966: Margot Eskens – „Die Zeiger der Uhr“ (Platz 10)
- 1965: Ulla Wiesner – „Paradies, wo bist du“ (Platz 15)
- 1964: Nora Nova – „Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne“ (Platz 13)
- 1963: Heidi Brühl – „Marcel“ (Platz 9)
- 1962: Conny Froboess – „Zwei kleine Italiener“ (Platz 6)
- 1961: Lale Andersen – „Einmal sehen wir uns wieder“ (Platz 13)
- 1960: Wyn Hoop – „Bonne nuit, ma chérie“ (Platz 4)
- 1959: Alice und Ellen Kessler – „Heute Abend wollen wir tanzen geh’n“ (Platz 8)
- 1958: Margot Hielscher – „Für zwei Groschen Musik“ (Platz 7)
- 1957: Margot Hielscher – „Telefon, Telefon“ (Platz 4)
- 1956: Freddy Quinn – „So geht das jede Nacht“ (Platz 13)
- 1956: Walter Andreas Schwarz – „Im Wartesaal zum großen Glück“ (Platz 13)