Green Day: Mike Dirnt setzt Prioritäten und unterstützt Billie Joe Armstrong
Green Day sind gerade mitten in der Promo-Phase zu "¡Uno!". Doch leider kursieren nicht nur Reviews der Platte in Musikmagazinen, sondern auch die Geschichten über Billie Joe Armstrongs Ausraster während eines Auftrittes. Mike Dirnt setzt jedoch die richtigen Prioritäten und sagt: "Wir müssen das Leben unseres Freundes über alles andere setzen."
Mike Dirnt, seines Zeichens Bassist der Punk-Band Green Day, sprach mit BBC Radio 1 über den Zusammenbruch des Sängers Billie Joe Armstrong und dessen Besuch einer Entzugsklinik, welcher diesem Ereignis geschuldet war.
Es wäre jetzt besonders wichtig, „das Leben Billie Joe Armstrongs über alles andere zu stellen.“ Alles andere ist in diesem Fall die Promo um die Albentriologie „¡ Uno!“, „¡ Dos!“ und „¡ Tré!“, die Green Day in einem Zeitraum von nur vier Monaten auf den Markt werfen wollen. Der Opener der Reihe sah sich bereits am 21. September publiziert, „¡Dos!“ und „¡Tré!“ werden am 09.November 2012 und am 11. Januar 2013 folgen.
Der Druck, den sich die Band damit selbst aufgetan hat, macht sich bemerkbar. „Hinterher ist man immer klüger,“ kommentiert das Dirnt. „Wir haben uns gewaltig übernommen. Wir sind von einem fahrenden Zug abgesprungen.“
Armstrong war in Folge dessen bei einer Show beim iHeartRadio Music Festival in Las Vegas total ausgerastet und randalierte. Armstrong passte es (verständlicherweise) nicht, dass das Konzert drastisch abgekürzt werden sollte, damit Usher als Nachfolge-Act länger Zeit hatte (wir berichteten) – was später jedoch von der Band und vom Veranstalter dementiert wurde. Der Vorfall war wohl aber auch Folge von Armstrongs Drogenmissbrauch, weshalb er sich auch direkt nach dem Konzert in eine Entzugsklinik einweisen ließ.
Zu dem Zwischenfall äußerte sich Dirnt folgendermaßen: „All diese Ruhelosigkeit. Es gab bereits Anzeichen dafür, dass die Kacke am Dampfen war, wir hatten seit einer Ewigkeit nicht geschlafen.“
Dirnt selbst habe den Sänger seit Wochen nicht gesehen. Armstrong verbringe die Zeit in der Klinik und bei seiner Familie. Das sei der längste Zeitraum innerhalb der letzten 20 Jahre, in denen Dirnt keine Zeit mit dem Sänger verbrachte. Trotzdem soll und muss es wohl weiter gehen. „Wir bereiten uns immer noch auf die nächste Phase vor.“
Am 8. Oktober konnte das US-amerikanische Publikum Armstrong an der Seite von Christina Aguilera bei der Casting-Show „The Voice“ sehen. Die Episode wurde vor dem Zusammenbruch des Green Day-Sängers aufgezeichnet.
Ein Gig auf dem Voodoo Music + Arts Festival in New Orleans am 27. Oktober wurde dennoch allem Anschein nach gecancelt. „Eine Show abzusagen ist etwas, was wir nicht oft machen,“ sagte Drummer Tré Cool noch dem Spin Magazin. „Wir wollen unserer Fans nicht hängen lassen und wir sind wirklich dankbar, dass ihr zu dieser Zeit Verständnis aufbringt.“ Auch eine Show, die am 28. September in San Francisco stattfinden sollte, wurde abgesagt.
Wie es mit der Nordamerika-Tour aussieht, die für Green Day Konzerte ab dem 26. November bedeuten, ist noch unklar. Die Daten finden sich unverändert und unkommentiert auf der Homepage der Band.
Hoffentlich geht das auch alles gut.
Hier kann man sich das ganze Konzert der Band auf dem iHeartRadio Music Festival ansehen: