Grammys 2017: Katy Perry lässt Gartenzäune brennen
Mit „Chained To The Rythm“ und einem Grenzzaun als Kulisse richtete sich Katy Perry bei der ansonsten in politischen Fragen eher zahmen Grammy-Verleihung in Richtung Trump.
Was wurde nicht alles vor der 59. Verleihung der Grammys am Sonntag (12. Februar) in Los Angeles über mögliche Protestaktionen gegen Donald Trump gesagt und geschrieben. Doch am Ende schienen die meisten Musiker die Hose voll zu haben – oder sie waren mit anderen Problemen beschäftigt. Zu sehen und zu hören gab es kaum etwas. Immerhin: Die Hip-Hop-Band A Tribe Called Quest bezeichnete den neuen US-Präsidenten in Anspielung auf sein Aussehen und als Reminiszenz an das im Vietnamkrieg eingesetzte Giftgas Agent Orange als „President Agent Orange“.
So blieb es Katy Perry vorbehalten, den politischsten Beitrag bei einer durch und durch gut organisierten, auf jeden Fall auch unterhaltsamen Preisgala zu liefern. Die 32-Jährige sang ihren neuen quasi-politischen Song „Chained To The Rhythm“ (mit Zeilen wie: „Are we tone deaf / Keep sweeping it under the mat / Thought we could do better than that / I hope we can / So comfortable, we’re living in a bubble, bubble / So comfortable, we cannot see the trouble, trouble“) und brachte ihn so zum ersten Mal überhaupt live auf eine Bühne.Brennender Gartenzaun
Noch bevor ihr großer Auftritt kam, hatte die Sängerin bereits auf dem roten Teppich vor dem Staples Center angekündigt, dass sie mit einigen Bühnenelementen ihren Protest über Trumps Einwanderpolitik ausdrücken möchte. Und so integrierte Perry in ihre Show einen mit vielen verschiedenen Bildern angestrahlten weißen Gartenzaun (darunter auch loderndes Feuer) – in Anspielung auf die Pläne des neu gewählten US-Präsidenten, Mexikos Immigranten abzuweisen.
Vielleicht ist das auch ein wirklich treffendes Bild dafür, dass der amerikanische Traum, jenes in unzähligen Hollywood-Streifen beschworene abgesicherte Vorstadtidyll mit eigenem Haus, Garten und eben weißen Gartenzaun, gerade der Zerstörung preisgegeben wird.
https://www.youtube.com/watch?v=OzU1KXb5Pr0
Als weitere Anspielung auf die Protestaktionen gegen Trump (Stichwort: „Women’s March“) trug Perry einen weißen Hosenanzug, so wie ihn einst jene Suffragetten, die in Großbritannien und den USA für das Wahlrecht der Frauen demonstrierten.