Grammy-Awards 2022: Späte Ehre für ABBA
Die Schweden zum ersten Mal überhaupt in der Auswahl. Jay-Z neuer Nominierungs-König. Paul McCartney gilt als Rocker
Am 31. Januar 2020 werden in der Crypto-Arena (vormals Staples Center) in Los Angeles die 64. Grammy-Awards vergeben, der wichtigste Musikpreis der Welt. Die immerhin 86 Kategorien reichen vom so genannten „General Field“, also Song oder Album des Jahres, bis hinein in schrille Subgenres. Auch Sounddesign oder Mischtechnik werden prämiert.
Ein Blick auf die soeben veröffentlichten Nominierungslisten zeigt, dass HipHop-Mogul Jay-Z mit seinen drei aktuellen Nennungen zum Nominierungs-König aufgestiegen ist. Seinen ersten „nod“ bekam er 1999 für der Rap-Klassiker „Vol. 2…Hard Knock Life“. Seitdem wurde er insgesamt 83-fach vorgeschlagen, 23-mal konnte sich Shawn Carter am Ende ein Goldenes Grammophon auf den Kamin stellen.
Bislang hielt Bandleader und Erfolgsproduzent Quincy Jones diese Position mit 80 Nennungen. Paul McCartney kommt nunmehr auf 81, nachdem er mit seinem aktuellen Album und „Find My Way“ zweimal im aktuellen Tableau auftaucht
Mit gleich elf Nominierungen führt Filmscore-Spezialist und Arrangeur Jon Batiste das Grammy-2022-Feld an, gefolgt von Rapperin Doja Cat, H.E.R. und Ex-Kinderstar Justin Bieber mit jeweils acht.
Das weltweit viel beachtete Comeback von ABBA wird in den USA zumindest mit einer Nennung in der relevanten „General Field“-Zone bedacht: „I Still Have Faith In You“ geht ins Rennen um die Aufnahme des Jahres. Übrigens die allererste Nennung in ihrer langen Karriere!
Im weiten Feld des Rock stehen die Foo Fighters mit „Medicine at Midnight“, neben AC/DC „Power Up“ und „McCartney III“ in der Album-Kategorie. Arlo Parks „Collapsed in Sunbeams“ und Fleet Foxes „Shore“ wiederum gruppieren sich nach den Grammy-Regularien in der Kategorie „Best Alternative Music Album“.
Zu einem beliebten Sport der Fachmedien gehört es auch, die prominentesten Nicht-oder Falsch-Nominierten zu identifizieren. Die inoffizielle Liste „Biggest Snubs“ führt die komplett ignorierte Lorde neben Tyler, The Creator, der wieder nur für „Rap“, nicht aber für „Record of the Year“ für sein Album „Call Me If You Get Lost“ ausgewählt wurde. Auch die K-Pop-Nischen-Nominierung für die koreanische Supergroup BTS zeugt von der eher konservativen Prägung der Auswahlgremien.