Gottschalk-Comeback mit Mammut-Programm – 15 Gäste in 3 Stunden
Am Sonntag feiert „Mensch, Gottschalk“ Premiere. Mit dabei sind die Pet Shop Boys und Samuel Koch. Der Privatsender hat schon einmal eingeplant, dass der Moderator überziehen könnte.
Nach seinem Abschied bei „Wetten dass..?“ und dem völlig missratenen Versuch, im ARD-Vorprogramm mit einer Art Internet-Show zu reüssieren, ließ sich Thomas Gottschalk auf keine eigene Sendung mehr ein – saß dafür in der Jury von „Deutschland sucht das Supertalent“ und lässt sich regelmäßig auf Spielereien mit seinem guten Kumpel Günther Jauch ein.
Am Sonntag (05. Juni) erhält der Moderator nun bei RTL mit „Mensch, Gottschalk“ ein neues Format, das ausgerechnet in Konkurrenz zum „Tatort“ die Samstagabend-Unterhaltung wiederbeleben soll. Klingt absurd? Für den 66-Jährigen auf jeden Fall noch einmal eine Herausforderung: „Wir leben in einer völlig anderen Fernsehwelt als der, die ich 2011 verlassen habe. Seit meinem Weggang von ,Wetten, dass ..?‘ hab ich nix gesehen, wo ich sage: Oh, Scheiße, das wäre meine Sendung gewesen.“
Blick zurück mit guten Freunden
Dafür fährt der Privatsender auch alles auf, was möglich ist: In mehr als drei Stunden begrüßt Gottschalk insgesamt 15 Gäste, darunter auch Samuel Koch, dessen folgenschwerer Unfall bei „Wetten dass..?“ auch das Leben des Showmasters nachhaltig geprägt hat. Für Musik sorgen Nena und die Pet Shop Boys – und holen so, ganz wie es Gottschalk gefällt, eher die Vergangenheit sanft zurück, als frischen Wind zwanghaft ins Studio zu pusten.
Natürlich weiß der hellsichtige Medienprofi, dass er im Jahr 2016 das Unterhaltungs-Rad nicht neu erfinden wird: „Es wird bis auf meine Frau kaum jemanden geben, der um 20.15 Uhr einschaltet und erst um 23.30 Uhr rausgeht. Aber wer um 20.35 Uhr aus der Bibliothek kommt und die Leiche im ,Tatort‘ verpasst hat, den nehme ich an die Hand.“
Aber wie in alten Zeiten, so wetten wir schon jetzt, wird Gottschalk ein paar gut gereifte Witze aus dem Ärmel ziehen (die seinen jüngeren Kollegen wohl kaum über die Lippen gekommen wären), alle Gäste wie gute Freunde behandeln und möglicherweise die Redaktion des „Nachtjournals“ in die Verzweiflung treiben, weil das Überziehen bei ihm eben zum guten Ton gehört.