Gordon Lightfoot: Kanadischer Singer-Songwriter verstorben

Der Meister der sanften Töne schrieb und sang Balladen wie „Summertime Dream“ oder „If You Could Read My Mind"

Trauer in Toronto. Der kanadische Folk-&-Country Sänger Gordon Lightfoot ist tot. Er verstarb im Alter von 84 Jahren in der Montagnacht (1. Mai) im Sunnybrook Hospital in Toronto. Das bestätigte laut amerikanischer Medienberichten seine Verlegerin Victoria Lord. Auch auf Leightfoots Facebook-Seite befindet sich ein entsprechender Rest-In-Peace-Post.

Facebook Content Feeds Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Facebook Content Feeds
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Lightfoot hinterlässt seine Ehefrau, sechs Kinder und mehrere Enkelkinder. „Wir haben einen unserer größten Singer-Songwriter verloren“, twitterte Kanadas Premierminister Justin Trudeau. „Gordon Lightfoot hat den Geist unseres Landes mit seiner Musik eingefangen – und damit die Soundlandschaft von Kanada mitgeprägt.“

In Land von Neil Young, Joni Mitchell, Leslie Feist oder The Weeknd war der „sonore Bariton“ („New York Times“) ein bereits in den frühen 1960er-Jahren erfolgreicher Songschreiber, als das Folkduo Ian und Sylvia Tyson zwei seiner Songs, „Early Morning Rain“ und „For Lovin‘ Me“,in mittlere Charts-Regionen trugen. Sein Talent für ergreifende Melodien machten ihn mit „The Wreck of the Edmund Fitzgerald“ und „If You Could Read My Mind“ zu einem im MOR- und Softrock-Radio der USA viel gespielten Künstler der 1970er Jahre.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Als Peter, Paul und Mary ihre Versionen seiner Tracks herausbrachten und Marty Robbins mit Lightfoots „Ribbon of Darkness“ die Spitze der US-Country-Charts erreichte, stieg Lightfoots Stern auch im Bereich der Musikkritik. Qausi über Nacht reiht er sich in Songwriter-Gefilde vom Schlage Bob Dylan, Phil Ochs und Tom Paxton ein. Sie alle haben seinen Stil beeinflusst.

Als die „Britische Invasion“ durch war und Psychedelic Rock und Westcoast-Sounds das progressive Zepter übernahmen, suchte Lightfoot sein Heil im Reich der Mainstream-Balladen. Er landete einen Hit nach dem anderen, beginnend im Jahr 1970 mit dem klagenden „If You Could Read My Mind“, inspiriert von den Trennungs-Turbulenzen seiner ersten Ehe.

In schneller Folge nahm er Hits wie „Sundown“, „Carefree Highway“, „Rainy Day People“ oder „The Wreck of the Edmund Fitzgerald“ auf. Laut „NYT“ schrieb er letzteren Song, nachdem er einen „Newsweek“-Artikel gelesen hatte über den Untergang eines Eisenerz-Frachters im Lake Superior, bei dem alle 29 Besatzungsmitglieder ertrunken sind.

Im Selbstverständnis vieler Kanadier war Lightfoot ein singender Nationalheld, ein Star, der „einer von uns“ geblieben ist und auch nach anhaltenden Erfolgen in den Vereinigten Staaten im Lande seine Steuern zahlte. Man rechnete ihm hoch an, dass er stets für seine kanadischen Fans auf ausgedehnten Touren da war.

Seine Balladen über regionale Themen wie etwa „Canadian Railroad Trilogy“ pulsierten vor Liebe zu den Flüssen und Wäldern des Landes, die er auf ausgedehnten Kanutouren weit hinein in die weite Wildnis des Riesenlandes erkundet hat.

Durch die 1980er-Jahre hinweg blieb Gordon Lightfoot im Livebiz und auch Studio aktiv; wenn auch die Zeit der Serienerfolge passé war. 1986 wurde er in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen, sein Festredner war Bob Dylan.

Nach einem Bauchaorta-Aneurysma im Jahr 2002/2003 musste er erstmal kürzertreten. 2004 erschien das Album „Harmony“ und weitere Aufnahmen. Als kanadische Medien im Jahr 2010 den Tod Lightfoots vermeldeten, dementierte er höchstpersönlich mit einem Kurzbeitrag in eigener Sache in einer örtlichen Radiostation. Sein letztes Werk ist „Solo“ (2020), das er im Provinzort Hamilton (Ontario) verwurzelt in ländlicher Tradition eingespielt hat.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates