Götz Georges legendärer TV-Streit mit Gottschalk bei „Wetten, dass..?“ (Video)
1998 war Götz George zu Gast in der Sendung von Thomas Gottschalk. Doch er hatte überhaupt keine Lust. Es kam zu einem Zoff, der Geschichte schrieb.
Als Götz George († 77) am 10. Oktober 1998 als Gast in der TV-Sendung „Wetten, dass.. ?“ war, sollte er eigentlich seinen neuen Erotik-Psychokrimi „Solo für Klarinette“ bewerben. Doch dann kam alles ganz anders.
Während der Show versuchte Thomas Gottschalk mit Witzen George zu einem längeren Gespräch zu animieren, doch der blätterte lieber in einem Magazin und schaute gelangweilt auf die Uhr. Hintergrund: Götz George war „Wetten, dass.. ?“ und das Umfeld der Show nicht „kulturell“ genug. Statt mit dem Moderator zu plaudern, wies George ihn zurecht:
„Es kommt immer wieder der Oberlehrer durch bei dir. […] Komm auf den Film zu sprechen. Der ist mir wichtiger als das, was Du redest“.
Dafür erntete der Schauspieler Buh-Rufe und Pfiffe aus dem Publikum, wenige Monate nach der Sendung entschuldigte er für sein Verhalten bei Thomas Gottschalk.
Der nahm es mit Humor und lud George fünf Jahre später wieder zu sich in der Show ein. Dort kam es erneut zu einem Streit, allerdings diesmal einem inszenierten.
Götz George: Der legendäre Streit bei „Wetten, dass.. ?“
Götz George starb am 19. Juni 2016 nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren in Hamburg. Er wurde vor allem durch seine Rolle des Horst Schimanski im „Tatort“ bekannt.
Gottschalk aktuell:
Im November 2023 beschloss Thomas Gottschalk sein „Wetten, dass..?“-Kapitel. Es ist die Sendung seines Lebens, er hat sie mit seinen Moderatoren geprägt. Doch der 73-Jährige entschied sich, die letzten Sendeminuten dazu zu nutzen, sein Unverständnis über die gesellschaftspolitischen Bewertungen unserer Zeit laut auszudrücken und sorgte so – ob nun freiwillig oder ohne das beabsichtig zu haben – für die Interpretation, dass er auch deswegen das Samstagabendshowkostüm an den Nagel hängt. Eine etwas seltsame Unterhaltung mit Shirin David unterstützte den Eindruck.
Zu all dem mag, wiederum gewollt oder ungewollt, passen, dass Gottschalk seit Monaten in den sozialen Medien dafür angegangen wird, in „Wetten, dass..?“ selbst noch in der letzten Sendung gleich mehreren prominenten Frauen, die zu Gast waren, übers Knie getätschelt zu haben. Unsittliche Berührungen und Übergriffigkeit werden ihm vorgeworfen. Für den Moderator nicht nachvollziehbar.
„Ich bin nicht der Urvater der ‚Tatscherei’“
In seinem Podcast „Die Supernasen“ mit Mike Krüger holte er nun zum Gegenschlag aus: „Ich bin langsam genervt, muss ich ehrlich sagen, von diesen ewigen Vorwürfen, dass ich der Urvater der ‚Tatscherei‘ im Fernsehen war. (…) Ich kann mir nicht zum Vorwurf machen, dass ich mich vor Millionen Zuschauern unsittlich verhalten hätte.“ Er habe sich immer „charmant und zuvorkommend“ benommen, stellte Gottschalk klar. „Ich war kein ‚Tatscher‘ und ich will das nie gewesen sein!“
Die zahlreichen Reaktionen im Netz zeigen, dass viele Menschen sich mit der Frage beschäftigen, ob das Annäherungsverhalten des Moderators angemessen ist oder nicht. Berührungen, wie sie in anderen Kulturkreisen noch viel intensiver betrieben werden, um sich respektvoll, aber durchaus zugewandt der gegenseitig Wertschätzung zu versichern, sagen die einen. Aus der Zeit gefallene Bedrängungen, die nicht von vornherein auf Konsensualität beruhen können, sagen die anderen.
Was meinen Sie: Ist das unsittliches Tatschen und eigentlich nicht nötig – oder ist es der völlig in Ordnung gehende Versuch, mit weiblichen Gästen auf Tuchfühlung zu gehen?