Gods And Monsters
Hollywood 1957: Der britische Filmregisseur James Whale (anrührend in seiner Intensität: Ian McKellen) lebt zurückgezogen in seiner Villa, nach einem Schlaganfall aufopferungsvoll umsorgt von der Haushälterin (die späte Entdeckung: Lynn Redgrave). Er zehrt vom einstigen Ruhm in den 30er Jahren, als er die Horror-Klassiker „Frankenstein“ und „Frankensteins Braut“ gedreht hatte. Whales offen zur Schau gestellte Homosexualität machten ihn zum Außenseiter, der nur hin und wieder von neugierigen Filmstudenten belästigt wird. Seinem derzeitigen Besucher macht Whale ein bizarres Angebot: Für jede Frage möge der Junge ein Kleidungsstück ablegen. Bald sitzt der Interviewer in der Unterhose am PooL Aber das eigentliche Objekt seiner Begierde ist sein junger und unbedarfter Gärtner Clayton (Brendan Fräser kann ja doch schauspielern!). Der soll dem Todkranken unfreiwillig zu einem inszenierten Selbstmord verhelfen. Bill Condon, der für sein Drehbuch 1999 den Oscar erhielt, hat die Story ohne Götter und Monster als irritierendes Kammerspiel angelegt. Nur wenn er zum Ersten Weltkrieg zurückblendet und den nackten Clayton mit Gasmaske im Schützengraben zeigt, wird der innere Horror der Obsessionen visualisiert.