Gisli: Humor muss oft sein

I’m gonna be drunk and flat broke, l’m gonna be tired, old and bitter and really messed up.“ So stellt sich Gisli mit gerade einmal 26 Jahren die Zukunft vor. Gut ein Jahrzehnt nach Becks „Loser“ ist es wieder Zeit für einen Einzelgänger, der uns weismachen will, dass er sein Leben auf der Verliererseite fristet – schön verpackt in Querfeldeinpop zwischen Beastie Boys, Dinosaur Jr. und Beta Band.

„Ich habe früher in vielen Bands gespielt, die nie über den Tellerrand geschaut haben“, sagt der Isländer über seine Punkvergangenheit und erklärt damit, warum er auf dem Debüt „How About That?“ mitunter Grunge, HipHop, Pop und eine verschrobene Vorliebe für seltsame Soundeffekte vereint. Für seine teils geistreich-witzigen, teils pubertäralbernen Texte aus dem Tagebuch eines Taugenichts muss sich die inzwischen in Oslo beheimatete Ein-Mann-Band allerdings bisweilen den Vorwurf der übertriebenen Koketterie gefallen lassen.

Immerhin dürfte es ihm auf Dauer schwer fallen, den Unglücklichen zu mimen. „Ich werde schon etwas finden, über das sich zu jammern lohnt!“, kontert Gisli lachend. „Humor ist etwas Großartiges, aber ich will nicht ,der Typ aus der lustigen Band‘ sein.“ Um das zu erreichen, kann ein bisschen Feintuning an seinen Songs sicherlich nicht schaden, denn sonst läuft Gisli Gefahr, dass sich Zeilen wie „l’m like Bob Dylan with nothing to tell“ plötzlich gegen ihn wenden.

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