Gil Ofarim covert Bryan Adams zu „Weihnukka“ – so reagiert das Netz

Seine Weihnachtsgrüße verpackt Gil Ofarim in ein Cover von „Christmas Time“. So waren die Reaktionen.

Gil Ofarim hat in einem Instagram-Video Bryan Adams‘ „Christmas Time“ gecovert. Davon waren nicht alle so begeistert – auch angesichts der Schlagzeilen, die der Musiker in den vergangenen Monaten hervorgebracht hat.

Versöhnungsversuch oder Provokation?

In einem dunkelroten Samt-Sakko sitzt der Musiker mit seiner Akustikgitarre vor der Smartphone-Kamera. „Einen schönen guten Abend zusammen und fröhliche Weihnachten an alle da draußen“, begrüßt er sein Publikum. „Wir feiern Zuhause ,Weihnukka‘, eine Mischung aus Weihnachten und Chanukka“, fährt er fort. Im Hintergrund, festlich geschmückt, ein Tannenbaum. Chanukka, auch bekannt als Lichterfest, ist ein acht Tage andauerndes jüdisches Fest, das ab dem 25. Dezember gefeiert wird.

„Ich habe eine Anfrage bekommen, einen Song mal wieder zu spielen, den ich vor vielen, vielen Monden gesungen habe, [der] aber nach wie vor ein toller Song ist. Ich hoffe, ich verkacke ihn nicht. Aber lang, lang ist’s her.“ Dann beginnt Ofarim zu singen: die erste Strophe des Bryan-Adams-Kultklassikers „Christmas Time“.

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Einige Fans loben Ofarim für die Darbietung, aber die Performance hat längst nicht allen gefallen. Die Kommentarspalte teilte sich in zwei Lager: Diejenigen, die ihm vergaben – und diejenigen, die ihn aufgaben. „Du hast ganz andere Sachen verkackt“, schrieb ein User und bezieht sich damit wohl auf die „Davidstern-Affäre“. Im November 2023 stand Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Beschuldigung vor dem Landgericht Leipzig. Zwei Jahre zuvor hatte der heute 42-Jährige ein Video vor dem Westin-Hotel in Leipzig aufgenommen. Darin behauptete er, dass ihn ein Hotelmitarbeiter beim Einchecken aufgrund seiner Davidstern-Kette diskriminiert und antisemitisch beleidigt habe, mit den Worten: „Pack deinen Stern ein!“

Die Sache ging bekanntermaßen vor Gericht, da das Hotel ihn verklagte. Am sechsten Verhandlungstag gab Ofarim klein bei, seine Vorwürfe erwiesen sich als nicht haltbar. Sein emotionales Video-Statement: Eine Lüge. Genau das nahmen ihm viele noch übel, auch in den Kommentaren seines Weihnachts-Covers. „Ob der Hotelmitarbeiter, dem du das Leben zerstört hast, auch ein halbwegs schönes Weihnachten feiern kann?“, fragte sich nicht nur diese Nutzerin. Eine öffentliche Entschuldigung bleibt der Skandal-Rocker dem betroffenen Angestellten W. bis heute schuldig.

Das Bühnen-Comeback steht fest

Wenige Tage zuvor hatten sich die Gerüchte um die Karriere des 42-Jährigen bewahrheitet. Gil Ofarim startet im kommenden Jahr seinen Comebackversuch. Auf Instagram hatte der Musiker sein Konzert angekündigt: „Matrix Bochum 2025! 🤍 Ich freue mich auf mein erstes richtiges Konzert nach Jahren wieder!“, schrieb er. Am 17. April 2025 wird er die Bühne betreten. Auf dem Konzertplakat reckt er, sitzend auf einem Stein, der Sonne sein Haupt entgegen.

Eine Userin bezog sich unter dem „Christmas Time“-Versöhnungsversuch in ihrer Kritik auf diesen Neustart: „Neben dem wirklich anmaßenden Titel seiner neuen Tour, finde ich es wirklich verstörend, dass Gil nun anscheinend bei jedem seiner Videos nochmal seinen jüdischen Background deutlich machen muss. […] Damit provoziert er und tut auch der jüdischen Gemeinde keinen Gefallen, der er sowieso schon genug Schaden angerichtet [sic] hat.“

Der polarisierende Musiker wurde wegen seiner falschen Anschuldinungen damals zur Zahlung einer Geldauflage von 10.000 Euro verurteilt. Der Betrag sollte an die Israelitische Religionsgemeinde Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz gezahlt werden. Die Zahlung tätigte Ofarim erst Monate später.

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