Gil Ofarim bricht Schweigen: „Mich hat das sehr krank gemacht“ – Interview

Gil Ofarim bezeichnet in einem Interview das Davidstern-Video als größten Fehler seines Lebens. Ein Opfer aber sei auch er.

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Für den heutigen Donnerstag (20. März 2025) hat Gil Ofarim per Instagram sein Comeback verkündet. Und bricht jetzt erstmals seit der „Davidstern“-Affäre sein Schweigen.

In einem Interview sagt der 43-Jährige: „Mich hat das sehr krank gemacht“. Gil Ofarim sprach mit RTL, zitiert von „Bild“, während der Dreharbeiten zu einem neuen Songvideo. Er bereitet sich auf ein Konzert im Bochumer Club „Matrix“ vor (für den Gig im April gibt es noch Karten). Und mit „Korrektur der Zeit“ ist anscheinend ein neues Album auf dem Weg.

Dem Interview zufolge sieht Ofarim sich anscheinend noch als Opfer. Als Opfer, das ein hartes Opfer erbringt: „Ich habe die Schuld auf mich genommen, um dem ein Ende zu setzen. Weil ich nicht mehr fähig war, weiterzumachen. (…)  Es ging nicht mehr, ich konnte nicht mehr.“

„Das Video war der größte Fehler meines Lebens“

Das könnte sich nicht so lesen, als gäbe es hier ein Schuldeingeständnis. Sondern so, als hätte jemand nur „die Schuld auf sich genommen“, damit der Prozess vorbei ist.

Gil Ofarims Anwalt soll geraten haben, „nicht auszusagen und mich nicht noch mehr angreifbar zu machen.“ Über das Video vor dem Westin-Hotel gibt Ofarim Auskunft. „Das Video war der größte Fehler meines Lebens. Mir war bewusst, dass mit der Entscheidung, die ich da getroffen habe, wirklich meine gesamte Karriere nicht nur vergessen sein wird, sondern ich vor dem Ruin meiner Karriere stehe.“

Demnach plant er nun die „Korrektur der Zeit“.

„Davidstern-Affäre“

Im November 2023 fand die Hauptverhandlung gegen Gil Ofarim vor dem Landgericht Leipzig in der „Davidstern-Affäre“ statt (alle Infos dazu hier). Am sechsten Verhandlungstag gab Ofarim zu, die Anschuldigungen erfunden zu haben. Er entschuldigte sich bei dem Hotelangestellten, der die Entschuldigung annahm. Das Verfahren wurde unter der Bedingung eingestellt, dass Ofarim jeweils 5.000 Euro an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig sowie an die Gedenk- und Bildungsstätte – Haus der Wannsee-Konferenz zahlt. Zudem wurde er verpflichtet, dem beschuldigten Hotelangestellten Schmerzensgeld zu leisten.

Im Dauershitstorm

Viele nehmen dem 43-Jährigen krumm, dass er sich nicht öffentlich für seine erfundenen Anschuldigungen entschuldigte. Auf seinem Instagram-Profil herrscht bei allen neueren geposteten Fotos ein dauerhafter Shitstorm. Trotzdem hat Gil Ofarim ein Comeback-Konzert für den April 2025 angekündigt. Für seinen Auftritt im eh nicht gigantisch großen Bochumer Matrix-Club (17. April 2025) gibt es, obwohl seit Monaten angekündigt, noch locker Tickets im Handel.