Gil Ofarim: „Bam, Bam, Bam, Instagram, Facebook, geht alles los“
Hotelmitarbeiterin beschreibt Situation beim Einchecken. Lange Schlange bis zur Eingangstür
Prozesstag zwei am Landgericht Leipzig im Verleumdungsprozess gegen den Musiker Gil Ofarim. Neben einer Mitarbeiterin, die das Chaos beim Einchecken moderiert hat, muss sich auch ihr vorgesetzter Hotelmanager, dem Ofarim Antisemitismus vorgeworfen hatte, den Fragen der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung des Musikers stellen.
Hier ein kurzer Überblick über die Prozess-Newsticker verschiedener Medien:
Im Zentrum der Aussagen am heutigen Vormittag (08. November) steht eine 25-jährige Hotelmitarbeiterin.
Nach ihren Ausführungen hätten sie und auch der Hotelmanager Ofarim erklärt, warum es mit dem Check-In nicht vorangehen würde und warum zwei Stammgäste vorgezogen worden seien.
Auf die Frage nach der Kleidung von Ofarim antwortet sie: „Er war dunkel gekleidet und hatte eine schwarze Lederjacke an und einen Gitarrenkoffer dabei.“ Im Gegensatz zu den sonstigen Business-Gästen im feinen Dress hätte Herr Ofarim auf sie lockerer gewirkt. Das wäre ihr positiv aufgefallen. Ein lässiger Typ. Sein Gesicht habe sie nicht deutlich sehen können. Wegen Corona trug er eine Maske.
Dann wäre die Situation eskaliert, als Ofarim an den Rezeptions-Schalter kam. Nach relaxtem Einstieg hat er sich recht schnell darüber aufgeregt, dass andere Gäste rausgezogen worden sind.
Es begann ein lautes Lamento. Die Mitarbeiterin habe ihm erklärt, dass dies Stammgäste mit bereits vorhandenen Daten seien.
„Ich kannte Herrn Ofarim nicht, ich konnte mich auch nicht auf die Gäste vorbereiten, weil ich ja spontan kam. Ich habe ihn auch nicht erkannt.“, so die Frau.
Er habe angefangen, wild zu gestikulieren und habe sich beschwert, dass man ihn nicht auch vorgezogen habe. Dann habe Ofarim relativ schnell nach dem Hotelmanager verlangt. Dieser stellte sich schnell neben die Mitarbeiterin.
Mittlerweile sei Ofarims Ton angefressener geworden; er habe sich darüber beschwert, was das für ein furchtbarer Laden sei. Und dann bestätigt sie, dass er bereits mit schlechter Presse gedroht habe.
Er sagte den Rap-artigen Satz: „Bam, Bam, Bam, Instagram, Facebook, geht alles los.“
Der Hotelmanager erklärt daraufhin, dass man Ofarim dann nicht einchecken lassen könne. Die Mitarbeiterin pflichtet dem bei – sie hätte das wohl auch so getan, weil es das Hausrecht des Hotels sei.
Daraufhin hat der Hotelmanager Ofarim danach zur Seite gezogen. Das hätte sie mitbekommen – mehr aber nicht, weil sie weiterarbeiten musste.