„Giftige Atmosphäre“: Nirvana-Bassist Krist Novoselic verteidigt Eddie Vedders Anti-Kriegs-Rede
Eddie Vedder musste auch Kritik einstecken für seinen flammenden Friedens-Appell bei einem Konzert vor einigen Tagen im englischen Milton Keynes. Nun kriegt er Beistand von Nirvana-Bassist Krist Novoselic.
Der Gaza-Konflikt, der sich immer mehr zu einem Kriegseinsatz weitet, sorgt weltweit für kritische Kommentare. Am 11.7. hatte Eddie Vedder bei einem Pearl-Jam-Konzert im englischen Milton Keynes eine leidenschaftliche Anti-Kriegs-Rede gehalten. Dabei positionierte er sich nach Meinungen vieler Zuhörer, und vor allem der „Jerusalem Post“ nach, eindeutig gegen die Politik Israels – und wurde dafür scharf kritisiert.
„Gott weiß, dass es dort draußen Menschen gibt, die nach einem Grund zu töten suchen! Sie suchen nach einem Grund, um Grenzen zu überschreiten und Land zu erobern, dass ihnen nicht gehört. Sie sollten verdammt nochmal abhauen und sich um ihre eigenen Sachen kümmern“, redete sich der der Sänger in Rage.
Nach den vielen negativen Kommentaren veröffentlichte Vedder auch ein versöhnlich stimmendes Statement auf der Website seiner Band und bekräftigte noch einmal, dass es ihm um den generellen Freiden ginge und nicht darum, in einem komplizierten politischen Konflikt eindeutig Partei zu ergreifen.
Unterstützung bekommt Vedder nun auch von einem Musikerkollegen. Krist Novoselic, der ehemalige Bassist von Nirvana, äußerte sich auf seinem Blog zu dem Fall: „Die Menschen in Palästina und Israel verdienen Frieden und Wohlstand. Es ist die Zeit gekommen, dass die andauernden Auseinandersetzungen beigelegt, die Dogmen aufgegeben und die gegenseitigen Hassreden ein Ende finden. Kritisiert werden sollten lieber die Verantwortlichen selbst und nicht der Sänger einer Rockband. Beide Seiten müssen harte Entscheidungen treffen, um eine Lösung für die Katastrophe in Israel und Palästina zu finden.“
Die Beziehung zwischen Israel und den Palästinensern bezeichnete der 49-Jährige als „eine einzige Katastrophe“, äußerte aber auch die Hoffnung, dass der Konflikt irgendwann friedlich enden könnte, wenn beide Parteien sich ihrer Lage bewusst würden. Dem Pearl-Jam-Frontmann dankte er ausdrücklich für seine Hilfe im Kampf um den Frieden: „Dafür erhielt er einige Kritik, aber das ist wohl nicht verwunderlich angesichts der giftigen Atmosphäre, die dort herrscht.“
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