40 Millionen Soforthilfe! Gema greift Musikindustrie in Corona-Krise unter die Arme

Die Gema will freischaffende Musiker unterstützen, die kein Einkommen mehr haben. Das Geld soll aber auch noch anderen zugute kommen.

Das sich rasant verbreitende Coronavirus ist ein Desaster für die Musikindustrie. Konzerte und Tourneen fallen komplett flach, Musiker, Künstler, Techniker und Bühnenarbeiter haben von einem Tag auf den anderen ihr Einkommen verloren. Bislang gibt es keine Gewissheit, wann der Ausnahmezustand beendet ist.

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Auch deswegen kommt jetzt die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) ins Spiel und unterstützt ihre Klientel – also Komponisten, Texter und Musikverlage – mit einem Soforthilfeprogramm von bis zu vierzig Millionen Euro. Das wurde laut „Musikwoche“ bereits am Wochenende beschlossen.

Jetzt wird wieder die Streaming-Vergütungs-Frage aufgeworfen

Der „Schutzschirm Live“ stellt finanzielle Übergangshilfen für individuelle Härtefälle bereit. Zudem will die Gema auch Spielstätten, Kulturbetriebe und Freizeiteinrichtungen entlasten, die aufgrund der Corona-Krise schließen mussten, indem sie diesen die Tantiemen für Musik erlässt. Urheber müssen deshalb wohl allerdings in der nächsten Zeit mit Einnahmeverlusten rechnen.

Möglicherweise schließt sich hier auch eine neue Diskussion über die Vergütung der Urheber über Streaming-Portale wie Spotify oder YouTube an. Bislang ist unbekannt, was die Unternehmen tatsächlich an Beträgen an die Künstler weitergibt (die Gema darf sich dazu aus vertragsrechtlichen Gründen nicht äußern).


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Man muss allerdings kaum darüber spekulieren, ob Streams, Downloads oder Plattenverkäufe die weggebrochenen Umsätze aus dem Konzertgeschäft kompensieren können. In den vergangenen Jahren hat sich der Live-Sektor zum Rettungsanker für die von der Digitalisierung gebeutelte Musikindustrie gemausert. Auch deswegen ist die Corona-Krise nun für viele auch eine existenzielle Frage.

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