Geld schießt doch keine Tore – Leipzig, Hoffenheim und Wolfsburg mit Schwächel-Anfällen
Nach dem durchwachsenen 1:1 der Leipziger gegen die soliden Heidenheimer hat Freiburg durchaus Chancen auf einen Auswärtsdreier. Und dann rutscht die Prickelwasser-Showtruppe erst mal ins gesicherte Mittelfeld ab. Schön wärs!
Wenn an diesem Mittwoch gegen 21:48 Uhr die erste Englische Woche der neuen Spielzeit zu Ende geht, ist ein Drittel der Hinrunde 2015/16 rum. Zeit also für eine kleine, vorsichtige Zwischenbilanz: Beginnen wir mit Liga Zwei, wo es erst am Donnerstag zum „Gipfel der Giganten“ beim „Millionenspiel“ (BILD) von RB Leipzig gegen SC Freiburg kommt. Nachdem der Mannschaftsbus der zusammengekauften Brausetruppe am letzten Wochenende von wild gewordenen Fans des 1. FC Heidenheim mit selbstgebastelten Dollarscheinen („In Capitalism We Trust“) nebst Urinbechern bepfeffert worden ist, dürfte es im heimischen Stadion an der Pleiße etwas beschaulicher zu gehen. 18,6 Millionen Euro durfte das Team um Trainergott Ralf Rangnick in ihrem zweiten Zweitligajahr für neue Spieler investieren. Allein für den Ex-Bremer David Selke waren sieben Millionen fällig. Mit dem Geldspeicher unterm Arm ins Oberhaus. Bei all dieser Scheckbuchpolitik ist die Bilanz der „Dosen“ aber keineswegs soo überzeugend, dass der VfL Bochum, St Pauli oder Braunschweig sich vor Angst aus dem Aufstiegskampf abmelden müssten. Nach dem durchwachsenen 1:1 der Leipziger gegen die soliden Heidenheimer hat Freiburg durchaus Chancen auf einen Auswärtsdreier. Und dann rutscht die Prickelwasser-Showtruppe erst mal ins gesicherte Mittelfeld ab. Schön wärs!
Seit es die ostzonalen Größenwahn-Ambitionen des österreichischen Getränkeherstellers gibt, darf ein anderer Plastikclub nunmehr so tun, als wäre er ein seelenvoller Traditionsverein: 1899 Hoffenheim, auch SAP genannt. Die Kraichgauer stehen vor dem Mittwochs-Spiel gegen die gelb-schwarze Tormaschine aus Dortmund mit gerade mal einem Punkt am Tabellenende da. Gäbe es nicht Hannover 96 und die Nuller-Crews aus Stuttgart und Borussia Mönchengladbach, stünde das Sponsoring-Projekt von Herrn Hopp auf Platz 18. Haha, irgendwie lustig, wie sich der schleichende Auszehrungsprozess – trotz der 41 Millionen Einnahmen für Firmino aus Liverpool – bemerkbar macht. Trainer Markus Gisdol scheint zwar ein okayer Typ zu sein, aber nach Niederlagen gegen den BvB und in Augsburg dürfte er fällig sein. Dann kann Lucien Favre in Sinsheim anheuern …
Bleibt der VfL Wolfsburg, der heute auf der Wiesn antreten muss. Einigermaßen gestartet, dritter Platz. Doch miese Stimmung in der Mannschaft. Und wenn VW jetzt wegen der manipulierten Diesel-Karren dicht machen muss, hat sich dieses Thema auch endlich erledigt.