Gegen Gepose
Auf HipHop-Attitüden kann NINA verzichten
Ob man’s mag oder nicht: Hip-Hop ist erwachsen geworden. Der deutsche auch, und deshalb wird er endlich mutig. „Ich und mein Producer Bubbles haben es ja auch bemerkt“, sagt die Hamburgerin Nina, „das Album teilt sich in einen bouncigen Part am Anfang und eher chiliige Tracks im zweiten Teil.“
Anglizismen sind wohl die letzte Schnittmenge zweier Generationen. „Erst fanden wir das ein bisschen gefährlieh, am Ende aber gut,“ urteilt Nina über ihr Debüt „Nikita“ und sagt unglaublich norddeutsch immer „Leude“, „Piadde“ und „heude“ und auch sehr süß „Hibbopp“. Ein paar ihrer Tracks erinnern an alte Sounds, wie sie Grandmaster Flash kaum besser hingekriegt hätte. Und wieder andere hören sich wundervoll wild-romantisch an.
„Mein Stiefvater hat zu Hause noch mit Gitarre und Mundharmonika die alten, angestaubten Hits gespielt.“ Nina sagt das besonders liebevoll. Etwas der alten Herrlichkeit rettet sie nun ins Hier und Jetzt. „Ich scheiß auf Gepose und harte Worte“, singt sie, und wir nehmen das gerne ernst.