Games: Von Delphinen und Nebelinseln – die neuen Spiele für die Konsole
JAK & DEXTER (PS2:NaughtyDog) Endlich, ein waschechtes Jump & Run in einer schier endlos zu erkundenden 3D-Welt. Kurz zur Hintergrundgeschichte: Daxter, bester Freund von Jak, ist beim Erkunden der verbotenen Nebelinsel von letzterem nus Jux in eine seltsame Flüssigkeit geschubst worden, worauf er sich in ein seltsames, pelziges Nagetier verwandelt. Wie die beiden erfahren, handelt es sich bei der Flüssigkeit um „Dark Eco“, ein Überbleibsel der Weltschöpfung – und der einzige, der darüber noch Wissen besitzt, ist ein alter Gelehrter namens Gol Acheron. Und mit der Suche nach ebenjenem beginnt Jak und Daxters abenteuerliche Reise über die Inselwelt. Sie führt die beiden durch grafisch brillante Dschungel und Canyons, Unterwasser-Ruinen und verschneites Bergland. Und gibt es kein enervierendes Nachladen zwischen den Spiel-Leveln – Jak & Daxters Welt scheint aus einem Guss, und zu jedem entfernten Berggipfel, den man in beeindruckender Weitsicht ausmachen kann, kann man auch hinwandern. Jak ist dabei die zu steuernde Spielfigur, während Kumpel Daxter mit ironischen Kommentaren für den schwarzen Humor sorgt.
REZ (DREAMCAST/PS2: Sega) Wer schon immer mal ohne Ohrensausen-Gefahr wissen wollte, wie man sich in einem Technoclub fühlt, sollte Rez in seine Konsole legen – schließlich kam Game-Designer Tetsuya Mizuguchi, auch verantwortlich für das fantastische „Space Channel 5“, beim Besuch des Schweizer Love Parade-Pendants auf die Spielidee. Oberflächlich betrachtet ist Rez ein einfacher Shooter. Die Drahtgitter-Vektorgrafik erinnert an alte Videospieltage, protzt aber gleichzeitig mit diversen zeitgemäßen Effekten. Spielziel ist es, als virtuelle Spielfigur in einen Computer zu hacken. Lästige Viren werden dabei abgeschossen, am Ende jeden Levels gilt es einen Endgegner zu „hacken“.
Das Besondere ist dabei die Musik. Von Level zu Level steigert sich der zu Beginn sphärisch-ambiente Sound, jeder Schuss, jede Explosion löst bestimmte Geräusche und Effekte aus, die sich in Rhythmus und Stereospektrum des Tracks einbetten – und der Gamecontroller vibriert dabei im Beat Ein faszinierend-innovatives Spielerlebnis, aber definitiv nichts für Gegner elektronischer Tanzmusik.
ECCO-DEFENDER OF THE FUTURE (PS2: Sony/Sega) Schon vor circa einem Jahr faszinierte das Delphin-Abenteuerspiel auf dem Dreamcast, jetzt schwimmt Ecco endlich auch auf der PS2. In ferner Zukunft, wenn Mensch und Delphin, nunmehr Freunde geworden, gemeinsam das Weltall erforschen und die Erde in der Obhut einiger Hüter-Delphin zurücklassen, wittern machthungrige Außerirdische ihre Chance und beginnen die Erde zu erobern – schließlich hat der Planet wertvolle Ressourcen. Jetzt ist es an dem jungen Delphin Ecco, die von den Außerirdischen zerstörte, machtvolle Hüterstatue wieder zusammenzusuchen und -zusetzen, um die Eindringlinge zu vertreiben.
Das gesamte Game spielt dabei natürlich unter Wasser. Zu sanfter Ambientmusik, Delphingesängen und Wasserblubbern gleitet der Spieler – in Form eines Delphins entspannt durch beeindruckende Korallenriffe und Grotten. Neben Geschicklichkeit bei Kämpfen mit Haien und ähnlichem Wassergetier ist bei esoterisch angehauchten Rätseln auch Gehirnakrobatik gefragt. Ein beeindruckendes hippieskes Ambient-Abenteuer in einer fantastischen Welt – auch wenn die dreidimensionale Steuerung des Delphins in alle Himmelsrichtungen zu Anfang gewöhnungsbedürftig ist.
DROPSHIP: UNITED PEACE-FORCE iPS2: Sony) Welch ein Gegensatz zum JEcco“-Adventure! Dominiert dort Love&Peace, herrscht in „Dropship“ Krieg. Leider macht das ja – zumindest als Videospiel manchmal durchaus Spaß. Als Pilot futuristischer Fluggeräte geht es dabei gegen Terroristen in aller Welt. Die Grafik ist makellos, und die alle Pad-Knöpfe einbeziehende, leicht simulationslastige Steuerung hat man nach den Tutorial-Missionen schnell heraus. Und dann machen die anspruchsvollen, aus mehreren Abschnitten zusammengesetzten Missionen zwischen „Nachschub liefern“, „Truppen beschützen“ und „Luftgefechten“ auch Spaß. Ein wenig zwiespältig bleibt allein der zutiefst militaristische Hintergrund um eine New World Order-Weltpolizei, die in allerlei „Schurkenstaaten“ eingesetzt wird. Die sind, na klar, überall in der Dritten Welt. Warum sollten die Schurken auch im Westen sitzen…? Tim Lorenz