Game Of Thrones und der Battle Of The Bastards: Warum Jon Snow die Schlacht hätte verlieren müssen

Aus dem Kampf der Bastarde in der jüngsten "Game Of Thrones"-Episode ist Jon Snow als Sieger hervorgegangen. Mit mächtig mächtig Glück.

SPOILER-ALARM!

Was haben sich die „Game Of Thrones“-Fans gefreut: Jon Snow hat seinen Erzrivalen Ramsay Bolton im „Battle Of The Bastards“ besiegt, die Vergewaltigung seiner Halbschwester Sansa gerächt – und nebenbei Winterfell zurückerobert.

Wenn man sich die Abläufe der Schlacht ansieht, kommt man aber nicht drumrum festzuhalten: Snow hat mächtig Schwein gehabt. Eigentlich hätte er nicht gewinnen können.

Sechs Gründe gegen Snow:

1. Strategie? Welche Strategie? Bei der Lagebesprechung im Zelt vor dem Schlacht-Modell (zwei Reihen Steine, eine links und eine rechts) versucht Jon Snow seine Halbschwester Sansa zu beruhigen. Er habe doch Militär-Erfahrung, habe gegen die Wildlinge gekämpft, gegen die White Walker. Er wisse, was er tue. Und was tut er? Lässt, von Hass getrieben, seine Soldaten auf dem Schlachtfeld einfach geradeaus dirigieren, hin zur doppelt so großen Armee des Gegners. Keine Falle, keine Flanken, nichts. Ach so: streng genommen ließ nicht Snow seine Leute losstürmen. Das machte ein anderer. Snow stand hunderte Meter entfernt und war sauer …

2. … wie konnte Jon so unbedacht auftreten? Sein Halb-Bruder Rickon ist daran schuld. Er rannte schnurstracks von seinem Feind Ramsay Bolton davon – und in den Tod. Merke: Wer vor einem Bogenschützen flüchtet, sollte besser im Zickzack rennen. Sonst gibt man ein zu beständiges Ziel ab. Jon wollte Rickon retten, eilte ihm zu Hilfe, doch der Kleine wurde vom Pfeil getroffen und starb. Jon, Feldherr Jon, kam zu spät und stand damit allein in der Mitte des Schlachtfelds. Im Visier der Bogenschützen und außerhalb der Rufweite seiner eigenen Truppen. Unbeherrscht, blöd. Das ist eigentlich reiner Selbstmord.

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3. Apropos Pfeil: Nachdem Wun Wun und Snow in das aufgebrochene Tor von Winterfell stürmen, stehen sie Ramsay gegenüber. Der ist noch, mit Pfeil und Bogen, voll bewaffnet.

Wen würden Sie als Erstes erschießen? Einen im Sterben befindlichen Riesen oder Ihren Erzfeind, der das Kommando über hunderte Soldaten hat? Bolton entscheidet sich für Wun Wun und lässt die Chance verstreichen den ungeschützten Jon zu erwischen.

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4. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Ramsay Bolton tatsächlich alles richtig gemacht: Er provozierte Jon Snow (Ermordung dessen Halbbruders), ließ die wutentbrannten Gegner anmarschieren statt selbst anzugreifen (immer ein Vorteil), und sie dann von den eigenen Soldaten umzingeln.

Eigentlich hatte Snow im Vorgespräch mit Bolton eine schöne Möglichkeit für einen erzählerischen Kniff vorgegeben: Der Bösewicht könnte von seinen eigenen Vertrauten verlassen werden, sobald sie erkennen, dass er niemals für sie sterben würde. Tatsächlich aber halten sie ihm bis zuletzt, in Winterfell, die Treue. Jon ließ sich wie eine Marionette lenken.

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5. Wie also konnte es zur Niederlage Boltons kommen? Wie schon so oft in dieser Staffel haben sich die Drehbuchautoren als bequem erwiesen und einfach einen Deus Ex Machina hervorgezaubert. Snow und Soldaten, schon ordentlich dezimiert, werden in letzter Sekunde von der heran eilenden Sansa Stark, Kleinfinger und Hilfs-Armee gerettet. Das heißt, Sansa hatte einen guten Plan, Jon Snow gar keinen.

6. Was bemerkenswert ist: Warum hatte Sansa ihren Halbbruder so ins Messer laufen lassen. Im Strategie-Zelt verlor sie kein Wort von ihrer Rettungsaktion, tauchte dann ab. Unzählige eigene gefallene Soldaten gehen damit indirekt auf ihr Konto. Der Kampfplan hätte von Anfang an ganz anders aufgestellt werden können.

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