Galliano: Der Dub- Techno-Jungle-Groove

Rob Gallagher schüttelt ungläubig den Kopf „Mann, das ist der Hammer“, flüstert er, „das ist wirklich unglaublich.“ Gerade ist er in Berlin angekommen, es ist der Tag nach der Love Parade. Die Erzählungen über das Techno-Volksfest bringen ihn aus der Fassung. „Ich habe ja schon große Raves gesehen. Aber 750 000 Leute, die nur zum Tanzen in die Innenstadt kommen, hat es in England noch nicht gegeben.“ Zwar ist ihm der deutsche Techno ein bißchen zu zackig, zu wenig soulful – „das ist so ein Marschmusik-Groove“. Aber die Untergrund-Kultur von Berlin flößt ihm großen Respekt ein: „Wenn man hierher kommt, spürt man Kreativität, Energie und Bewegung. Berlin könnte für neue, innovative Popmusik sehr wichtig werden. Aber im Moment passiert das meiste noch in London.“ Dort ist zwar der „Acid Jazz“, mit dem Galliano und das Talkin‘ Loud-Label Vorjahren Furore machten, nicht mehr das allerneueste Ding. Aber die Band ist weit davon entfernt, sich für die Rubrik „Was macht eigentlich…?“ zu qualifizieren. Um Jungle, Drum’n’Bass und TripHop herum sind neue Kraftfelder entstanden, unter deren Einfluß Galliano ihre Musik weiterentwickeln: „Wir hören uns nach neuen Sachen um, reden mit Leuten, gehen in die Clubs“, sagt der Rapper und Sänger. Das hört man dem „4“ betitelten vierten Album der Band an: Techno-Dubund Jungle-Elemente fließen in die Songs mit ein, ohne daß der fließende Groove verlorenginge.

Noch immer spricht der dürre, mittlerweile kahlgeschorene Brite die ganze Zeit von den vibes, ohne die die Musik nichts bedeuten würde. „Die vibes sind es immer noch, die unsere ganze Arbeit zusammenhalten. Sie sind das innere Gesetz.“ Und obwohl es Galliano traditionell an Themen mangelt – die Vibrationen wirken.

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