Fußball-WM: Lionel Messi hatte keinen Bock auf den Starkoch – wer ist Salt Bae?
Küchenchef macht auf dicke Hose – und greift wiederholt nach WM-Pokal. Warum gab ihm FIFA-Infantino ein Innenraum-Ticket?
Der Koch, Metzger und Gastro-Unternehmer Nusret Gökçe alias Salt Bae aus dem türkischen Provinzort Senkaya hat sich mit seiner international aufgestellten Luxus-Restokette „Nusr-Et“ einen großen Namen in der Promi-Gastroszene gemacht.
Der heute 29-Jährige hat in Süd- und Nordamerika am Herd gestanden. Zurück in Istanbul legte er den Grundstein für sein Imperium, das er ab 2012 zusammen türkischen Doğuş Holding aufbaut. Ein boomendes Food-&-Bling-Bling-System; auch mit arabischen Standorten von Doha und Dubai bis hin zu Adressen in Bestlagen an der US-Westcoast. Der Boulevard spricht vom „Küchenmeister der Reichen und Schönen“…
Selbstredend ist Salt Bae auch ein hyperaktiver Betreiber seiner Socials. Durch gute Verbindungen nach Katar war beim finalen Match Argentinien gegen Frankreich in den VIP-Zonen mit dabei. Dabei schoss der umtriebige Steak-Brater mit Hang zum Narzissmus im wahrsten Sinne über das Ziel hinaus.
Vor den Augen der weltweiten Fußballfans hat er im allgemeinen Jubel von Messi und Co immer wieder den seit 1974 im Einsatz befindlichen Goldpokal des Dachverbands FIFA begrabbelt. Eine offiziell verbotene Geste. Im FIFA-Jargon heißt es in den Regularien des steuergünstig in der Schweiz ansässigen Fußball- Weltverbandes:
„Der Weltpokal darf nur von einer ausgewählten Gruppe von Menschen berührt und gehalten werden. Diese schließt ehemalige Weltmeister und Staatsoberhäupter mit ein.“
Das notorisch aufgeregte Netz kochte über. Auf Instagram heißt es etwa: „Du solltest den Pokal nicht berühren. Kein Weltmeister!!“ Woanders heißt im Anflug der Verwirrung: „Ich dachte, nur Weltmeister dürfen den Pokal anfassen?“ Im Kasernenhof-Ton bellt es anderswo: „SIE haben hart für diese Trophäe gearbeitet. DU dürftest ihn nicht einmal anfassen!“
Vor dem Hintergrund, dass der Superkoch bereits seit Jahren ein enges Verhältnis zum umstrittenen Kicker-Boss Infantino pflegt, tritt die FIFA einmal mehr als VIP-Klüngel-Bude in Erscheinung.
Auf Twitter jedoch kursieren Clips, auf denen Lionel Messi dem angehechteten Küchenmeister die kalte Schulter zeigt; aber auch solche, in denen beide sich die Hand geben. Fest steht, dass der Superkicker und Salt Bae sich kennen – Messi besuchte schon öfter eines seiner Restaurants. In den Socials wird jedenfalls zur Kenntnis genommen, dass Messi seine auf den Rasen stürmende Mutter weit freundlicher begrüßte als den sonnenbebrillten Sonnyboy:
Nach Information der Londoner Tageszeitung „The Time“s konnte (oder wollte) die FIFA bislang nicht offiziell erklären, warum der Koch eine der äußerst raren Akkreditierungen für den Stadion-Innenraum erhalten hatte. So ein bunter Umhänge-Pass ist eine Art Freifahrtschein zur Konfettikanone. Einmal mehr steht auch Boss Infantino damit in der Kritik. Im Netz wird gemutmaßt, dass Infantino seinem Steak-Kumpel Salt Bae geholfen haben könnte, zur Albiceleste vorzustoßen. Vom Pokal-Betatschen bis zum „Compliance“-Verstoß wäre es dann nur ein kurzer Weg.