Freitag ab 17 Uhr in Köln: „Arsch Hu“ – Folklore gegen Rechts
Heute lässt eine Initiative aus Produzenten, Musikern und Veranstaltern die Kundgebung "Arsch Hu" am Deutzer Werft in Köln neu aufleben. Vor 20 Jahren versammelten sich am Chlodwigplatz unter unter dem Motto Künstler wie Wolfgang Niedecken und die Black Fööss.
Heute findet von 16. 30 Uhr bis 22 Uhr am Deutzer Werft in Köln eine Kundgebung gegen Ausgrenzung und Fremdenhass statt. Zehntausende Kölner werden erwartet. Genaue Infos zu Anfahrt und Programm finden sich hier. Vor 20 Jahren gab es das schon einmal. Ralf Niemczyk macht eine Bestandsaufnahme.
Es war vor genau 20 Jahren, als sich die örtliche Musikprominenz in der Kölner Südstadt zu einer eindrucksvollen Kundgebung gegen Neonazis und Rassismus versammelte. Wolfgang Niedecken, die Black Fööss und selbst der im Herbst 1992 schon reichlich greise Willy Millowitsch versammelten rund 100.000 Menschen am zentralen Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt. Das damalige Motto „Arsch huh – Zäng ussenander!“ lebte über die nächsten zwei Jahrzehnte in vielen dezentralen Aktionen weiter.
Nun lässt eine Initiative aus Produzenten, Veranstaltern und Musikern, unter der Ägide des ex-EMI-Managers Walter Pütz und des Random-House-Audio-Chefs Karl-Heinz Pütz, das legendäre Gutmenschen-Livekonzert neu aufleben. Am Deutzer Rheinufer spielen heute ab 17:00 Uhr Wolfgang Niedeckens BAP, die türkische Band Athena und viele kölsche und auswärtige Gäste.
Ganz ohne Knatsch läuft aber auch so ein politisch korrektes Live-Event nicht ab: Der Kabarettist Jürgen Becker, der 1992 mit geschliffen scharfen Wortbeiträgen mitmischte, oder auch der Stadthistoriker Martin Stankowski bleiben der Sause am Rhein fern. Grund: Zu viel kölsche Selbstbesoffenheit! Der DJ und Produzent Matthias Schaffhäuser wiederum der zusammen mit seinem in Köln lebenden indischen Kollegen Pawas Gupta einen Dubstep-Remix von „ Arsch huh“ produziert hatte, wurde von den Kölsch-Rockern weder auf die offizielle Veröffentlichung gepackt noch davon in Kenntnins gesetzt, dass die AG den Remix abgelehnt hatte.“ Auch beim Kampf gegen böse Nazis gelten offenbar die Gesetze des Mainstream-Showbusiness. Kölle Alaaf!
Wir haben – quasi exklusiv – den Remix des Anstoßes vom Künstler bekommen. Hier ist er: