Frei.Wild: Deshalb wird Philipp Burger von Leipziger Buchmesse ausgeladen
Frei.Wild sehen sich als Opfer der Cancel Culture. Deren Fans sind auch erbost
Philipp Burger wird nicht bei der Leipziger Buchmesse (21. bis 24. März) auftreten. Dort wollte der Frei.Wild-Sänger, von dem Fotos existieren, auf denen er als junger Mann den „Hitlergruß“ zeigte, aus seinen Memoiren vortragen.
Wie Burger auf Instagram schrieb, sei er vom Programm der Veranstaltung „LitPop“ gestrichen worden. Weil, wie er sagt, ein anderer Künstler sonst mit einer Absage gedroht hätte. Burger berichtet, dass er sich von seiner rechtsradikalen Vergangenheit distanziert. In rechten Kreisen genießen Frei.Wild jedenfalls noch immer extrem hohes Ansehen. Begeistert singen Fans Songzeilen wie „Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache“ oder „Du kannst dich nicht drücken /Auf dein Land zu schauen / Denn deine Kinder werden später darauf bauen /Sprache, Brauchtum /Und Glaube sind Werte der Heimat / Ohne sie gehen wir unter /Stirbt unser kleines Volk“ aus voller Kehle mit.
Der 42-jährige Südtiroler ist wegen der Ausladung sauer. „Dass ich im Rahmen dieser großen Veranstaltung, wie bisher geplant, bei der Lesung auftreten werde, scheint aufgrund des Drucks mehrerer Künstler/Autoren leider final vom Tisch zu sein“, schreibt er auf seiner persönlichen Instagram-Seite. Auch auf der Bandseite von Frei.Wild geht es hoch her, werden – möglicherweise vertrauliche – Screenshots von E-Mails geteilt, in denen die Buchmessen-Absage von den Veranstaltern kommuniziert wurde. Großes Geraune um die „Cancel Culture“ gibt es obendrein, dafür sorgen auch die Follower der Band, die mit vielem Emojis versehen ihre Wut rauslassen.
Frei.Wild jedenfalls nehmen ihren Boss in Schutz und sehen die Meinungsfreiheit bedroht. Deren Fans rätseln derweil darüber, welche Künstlerin oder welche Künstlerin mit der Absage gedroht hatte. Kommentar eines Users, wie man sie von Anhängern der Band oft hört: „Es wird irgend eine linksversiffte Band oder Sängerin sein…man steht nur noch kopfschüttelnd da im besten Deutschland aller Zeiten, vorausgesetzt man sagt zu allem ja, wenn nicht ist man rechts.“