„The Freewheelin‘ Bob Dylan“: Die Bob-Werdung
In seinem zweiten New-York-Jahr gelang Bob Dylan ein Meilenstein in der Entwicklung als Künstler.
Bestand das im März 1962 erschienene Debüt „Bob Dylan“ noch bis auf zwei Ausnahmen aus Coverversionen von Folk- und Blues-Klassikern, die fast noch so was wie den Geist der Coffeehouses der späten fünfziger Jahre ausstrahlten, hatte man es mit dem 1963er Album „The Freewheelin‘ Bob Dylan“ mit einem anderen Kaliber zu tun: Elf der 13 Songs der (wie auch der Erstling) von John Hammond produzierten LP stammten aus eigener Feder.
Dylan hatte in seinem zweiten New Yorker Jahr einen gewaltigen Kreativschub erfahren, die Songs sprudelten in dieser Zeit förmlich aus ihm heraus. Dylan befreite sich mit diesem Album, das einige seiner bekanntesten Songs („Blowin‘ In The Wind“, „Don’t Think Twice, It’s All Right“, „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“) enthält, endgültig aus dem Schatten seines Mentors Woody Guthrie und schuf hiermit seinen Ruf als wichtigster Vertreter der Folk Music des 20. Jahrhunderts.
„Freewheelin“, erscheinen am 27. Mai 1963, ist ein Meilenstein für die Folk- und Popmusik der Sechziger Jahre und hat auch heute kein bisschen seiner Relevanz eingebüßt.
Von Hans Peter Bushoff
Ein Artikel aus dem RS-Archiv