Der letzte TV-Auftritt von Queen-Sänger Freddie Mercury vor seinem Tod
Im Februar 1990 absolvierte Freddie Mercury seinen letzten öffentlichen Auftritt.
Als Queen am 18. Februar 1990 bei den Brit Awards mit dem Preis „Outstanding Contribution to Music“ (dt. „Herausragender Beitrag zur Musik“) ausgezeichnet wurden, war Freddie Mercury schon schwer von Aids gezeichnet. Zusammen mit seinen Bandkollegen ging der 43-Jährige auf die Bühne, sprach jedoch nicht ins Mikro – die Dankesrede übernahm Gitarrist Brian May.
Das letzte reguläre Queen-Album, von Mercury mit letzter Kraft aufgenommen, erschien im Februar 1991: „Innuendo“. Am 24. November des Jahres verstarb der Sänger.
Queen: Freddie Mercurys letzter Auftritt im TV
Anfang 1991 war Freddie Mercury bereits sichtlich gezeichnet von seinem Kampf gegen Aids, der ihn noch Ende desselben Jahres das Leben kosten sollte. Auch wenn die Öffentlichkeit zu dem Zeitpunkt nichts von seiner Krankheit wusste – Mercury sollte sie erst einen Tag vor seinem Tod bekannt geben –, so konnte der gebrechliche Körper des Queen-Sängers schon damals nicht mehr über die tödliche Virus-Erkrankung hinwegtäuschen.
Da Mercury rund ein Jahr später längst nicht mehr in der Lage war live aufzutreten, war die Gelegenheit eines letzten Musikvideo-Drehs mehr als willkommen.
Für seinen Song „These Are The Days Of Our Lives“, eine Art Abschiedsballade an seine Fans, trat der 44-jährige gemeinsam mit seiner Band im Mai 1991 ein letztes Mal vor die Kamera. Hilfe holte er sich dabei von dem österreichischen Regisseur Rudi Dolezal, den er knapp zehn Jahre zuvor bei einem Interview kennengelernt hatte. Im Gespräch mit People Magazine erinnerte sich Dolezal 2019 an diese denkwürdige Zeit: „Er wusste, wie krank er war, und dass dies das letzte Mal sein würde, dass er vor einer Kamera stand.“
„Ich möchte anderen Menschen keine Last aufbürden’“
Und dennoch hätte der Sänger nie ein Wort über seine Krankheit verloren. Nicht einmal in Gegenwart des Regisseurs, der ihm seinen kritischen Zustand ebenfalls ansah. „AIDS war nie ein Thema“, sagte Dolezal und erklärte: „Er wollte nicht darüber sprechen. Die meisten Leute wussten nicht einmal, ob er es hatte, abgesehen von der Band und ein paar Leuten aus dem inneren Kreis. Er sagte immer: ‚Ich möchte anderen Menschen keine Last aufbürden‘.“
An den Dreh selber könne sich der heute 62-jährige Dolezal noch sehr gut erinnern: „Die Unterseite seines Fußes war eine völlig offene Wunde. Er muss schreckliche Schmerzen gehabt haben, aber das sieht man nicht. Man sieht nur einen Mann und sein Schicksal. Aber unabhängig davon, ob er Schmerzen hatte oder nicht, er hat immer seine Leistung erbracht. Er wollte keine Extrabehandlung. Er war so tapfer. Im Nachhinein wäre es so einfach gewesen, eine Diva zu sein, aber so war er nicht.“
Besonders im Gedächtnis geblieben sei ihm der Dreh der letzten Szene des Videos. In dieser sieht man Mercury abschließend eine letzte heroische Pose einnehmen, bevor er mit einem leisen Lachen in sich zusammenbricht, in die Kamera die Worte „I still love you“ flüstert und mit einem Schnipsen aus dem Bild verschwindet. Für Dolezal sagt diese Einstellung am meisten aus: „In diesen letzten Sekunden gibt er uns ein Resümee seines ganzen Lebens: ‚Ich war ein großer Superstar, aber nehmt das nicht zu ernst‘. Das „Ich liebe dich immer noch“, gilt den Fans. Dann verschwindet er aus dem Leben. Selbst in seinen letzten Momenten hat er seinen Ausstieg künstlerisch geplant. So wollte er es haben“.