Freddie Mercury: München will dem Queen-Sänger ein Denkmal setzen
Rockermonument als Erinnerung an eine bewegte Ära. Im Rathaus am Marienplatz sieht man den Antrag mit Wohlwollen
Er aß Schweinshaxe am Viktualienmarkt und zog im Glockenbachviertel um die Häuser. Anfangs war Freddie Mercury nach München gekommen, um den gefürchteten britischen Paparazzi zu entfliehen. Zudem standen Aufnahmen mit Produzent Reinhold Mack in den Musicland Studios an. Doch dann machte er die schwule Szene der Stadt zu seinem Biotop. Am Ende lebte Mercury rund sechs Jahre in München. Nun soll ein Denkmal an seine Zeit zwischen 1979 und 1985 erinnern.
„Wir haben positive Signale bekommen“ sagte Queen-Experte Herbert Hauke gegenüber der Lokalzeitung „TZ“. Diese ergaben sich in Vorgesprächen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Auch die Fraktionen im Rathaus zeigten sich durchaus aufgeschlossen. Hauke gehört neben Dietmar Holzapfel, der heute Mercurys Lieblings-Hangout Deutsche Eiche betreibt, und Buchautor Nicola Bardala („Mercury in München“) zum Antragssteller-Trio.
Für SPD-Stadtrat Roland Hefter würde das Denkmal den Stellenwert von München für die internationale Musikszene in den 1970er- und 1980er-Jahren repräsentieren. In den Musicland-Studios im Keller des Arabella-Hauses nahmen neben Queen auch die Rolling Stones, Led Zeppelin und Elton John diverse Alben auf. Bereits am Ufer des Genfer See in Montreux gibt es ein Mercury-Standbild, Hamburg hat an der Reeperbahn seinen „Beatles Platz“.
Initiator Herbert Hauke betonte auch die Bedeutung der homosexuellen Freiräume, die es in dieser Ära in München gab. Ein Superstar wie Freddie Mercury hätte aus dieser Lebensfreude seine Kreativität geschöpft. Mit dem ehemaligen Feier-Revier im Glockenbach- oder Gärtnerplatzviertel ist bereits eine Standort-Zone ausgeguckt. Völlig offen dagegen noch die Gestaltung, ein Künstlerwettbewerb wird zur Ideenfindung angeregt.
Nicht weit entfernt davon ist in der Isarvorstadt ein denkmalgeschütztes „Klohäusl“ aus dem Jahr 1900 mit einem wandgroßen Freddie-Portrait geschmückt. Seit Herbst 2020 gibt es zudem im Kreativquartier im Stadtteil Neuhausen eine Freddie-Mercury-Straße.