Frank Zappa: Dies ist die Todesursache des extravaganten Musikers
Geprägt von einem Schmelztiegel aus musikalischen Einflüssen, satirischen Texten, instrumentalen Fähigkeiten und ungesehenen theatralischen Darbietungen erspielte sich Zappa eine große Anhängerschaft.
Frank Zappa war einer der innovativsten und vielseitigsten Rockmusiker seiner Generation. Er schuf ein riesiges Werk, das fast alle Genres umfasste – und es war etwas, das er nicht hören wollte. Das sprunghafte Genie wehrte sich aktiv gegen solche Etikettierungen und überschwängliches Lob aus der Öffentlichkeit. Lieber konzentrierte er sich in seiner mehr als drei Jahrzehnte währenden Karriere stattdessen auf das Werk selbst. Er starb am 4. Dezember 1993 im Alter von 52 Jahren nach einem langen Kampf an Prostatakrebs.
Geboren am 21. Dezember 1940, erregte Zappa erstmals 1966 große öffentliche Aufmerksamkeit. Es war das Jahr der Veröffentlichung seines ersten Albums mit Mothers of Invention. Geprägt von einem bizarren Schmelztiegel aus musikalischen Einflüssen, satirischen Texten, extrem versierten instrumentalen Fähigkeiten und ungesehenen theatralischen Darbietungen erspielte sich die Band eine große Anhängerschaft. Dabei taten sie vor allem eines: sie brachen fast alle etablierten Regeln des Musikgeschäfts.
Frank Zappa als Förderer von Steve Vai und Alice Cooper
Nach der Auflösung von Mothers of Invention im Jahr 1969 begann Zappa eine beispiellose Karriere mit einer Reihe von Besetzungen, die sich unmöglich in eine Schublade stecken lässt. Beinahe als Beiprodukt half er so, unterschiedliche Künstler wie Alice Cooper und Steve Vai zu entdecken und zu fördern.
Frank Zappas stabiles und relativ konventionelles Privatleben widersprach seiner extravaganten öffentlichen Persönlichkeit und seinen Texten, die gerne die Grenzen gesellschaftlicher Etikette übertraten. Er heiratete 1967 seine Frau Gail, mit der er bis zu seinem Lebensende zusammen blieb und vier Kinder groß zog. Zappa kämpfte oft und lange mit Plattenfirmen und denjenigen, die seine Kunst entschärfen wollten. Schließlich erlangte er die Rechte an seinen eigenen Aufnahmen und gründete seine eigenen Labels. Er wollte seine Musik ohne Einmischung einer Plattenfirma veröffentlichen. Oft arbeitete in einem Heimstudio, was es ihm ermöglichte, sowohl seine arbeitssüchtige Art beizubehalten als auch Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Frank Zappa als Religionskritiker
Immer darauf aus, die Auffassung des akzeptablen Geschmacks zu erweitern, sagte Zappa 1985 vor dem Kongress aus. Tipper Gores PMRC (Parents Music Resource Center) hatte vorgeschlagen, dass „freiwillige“ Bewertungen auf Tonträgern platziert werden sollten. Zappa, der sich vehement gegen organisierte Religionen aussprach, gab zu Protokoll: „Die Einführung eines Bewertungssystems, freiwillig oder nicht, öffnet die Tür zu einer endlosen Parade von Programmen zur moralischen Qualitätskontrolle, die auf Dingen basieren, die bestimmte Christen nicht mögen.“
Schließlich wurde 1990 Prostatakrebs bei Frank Zappa diagnostiziert. Später ließ er wissen, dass er seit Jahren Harnprobleme gehabt habe, und unterzog sich wiederholten medizinischen Tests. Als die Diagnose gestellt wurde, teilten ihm die Ärzte mit, dass die Krankheit schon seit vielen Jahren in seinem Körper vorangeschritten war und inoperabel sei. Es war die Ankündigung seines Todes. Fortan beschränkte er musikalischen Aktivitäten. In den letzten Jahren seines Lebens widmete er sich hauptsächlich der klassischen Komposition und feierte mit „The Yellow Shark“ trotz seiner schweren Krankheit in Europa große Erfolge.
„Tabak ist mein Lieblingsgemüse.“
Im letzten Fernsehinterview seines Lebens beschrieb Zappa – offensichtlich gebeutelt von seiner Krankheit – seine Gesundheit als „gut“ mit „guten und schlechten Tagen“. Er rauchte während des Interviews und wies die Vermutung von sich, dass das Rauchen etwas mit seinem Gesundheitszustand zu tun haben könnte. „Für mich ist eine Zigarette Nahrung“, bemerkte Zappa. „Tabak ist mein Lieblingsgemüse.“
Im Rückblick auf eine Karriere betonte Zappa, dass die Arbeit selbst die Belohnung gewesen sei. Er machte sich nichts aus der Bewertung seines Vermächtnisses durch jemand anderen. „Es ist nicht wichtig, dass man sich überhaupt an einen erinnert“, behauptete er. „Die Leute, die sich darum sorgen, dass man sich an dich erinnert, sind Typen wie Reagan oder Bush: Diese Menschen wollen, dass man sich an sie erinnert, und sie werden viel Geld ausgeben und viel dafür tun, um sicherzustellen, dass die Erinnerung einfach großartig ist. Das ist mir egal.“