„Pilchert mehr, als es schwärmt“: Frank Schätzing donnert gegen „Der Schwarm“-Serie
Der Autor des Bestsellers zeigte sich in einem Interview unzufrieden über die Fernsehumsetzung seines Science-Fiction-Thrillers. Showrunner Frank Doelger reagierte bereits auf den Vorwurf.
Frank Schätzing, der Autor des Erfolgsromans „Der Schwarm“, hat die Serienadaption seines Buches scharf kritisiert. Die Serie wurde unter der Leitung von Showrunner Frank Doelger für das ZDF produziert. Dieser war als Executive Producer schon mitverantwortlich für „Game of Thrones“.
Wie Schätzing in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ verlauten ließ, sei er mit der Umsetzung sehr unzufrieden und distanziere sich davon: „Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV. Es pilchert mehr, als es schwärmt. Gute Schauspielerriege, aber unterfordert. Die globale Dimension der Bedrohung wird nicht spürbar, von Aktualität oder einer intelligenten Alien-Strategie ganz zu schweigen. Man hätte dem Narrativ des Romans mehr vertrauen sollen, der Maximaleskalation des Thrillers.“
Frank Schätzing wollte letztendlich nichts mehr mit dem Projekt zu tun haben
Aufgrund inhaltlicher Differenzen mit Doelger zog sich Schätzing aus der Produktion zurück. Das der Leiter die Romanvorlage für das Drehbuch stark abändern würde, war schon bekannt. Doelger begründete die Abwandlung damit, dass der Roman von 2004 nicht mehr zeitgemäß sei und man die Charaktere dementsprechend anpassen müsse. Weiter kritisierte Schätzing, das trotz der Modernisierung der Konflikt zwischen den USA und China nicht aufgegriffen werde. Darauf reagierte Doelger in einem Statement: „Die Stärke von Buch und Adaption liegt darin, dass darin keine Unterteilung in ‚gute‘ und ‚böse‘ Staaten vorgenommen wird, da diese zu beschränkt ist und nicht dem globalen Problem des Klimawandels gerecht wird.“
Die achtteilige Serie soll ihre Premiere bei der 73. Berlinale feiern, wo am 19. Februar die ersten drei Folgen gezeigt werden. Anschließend wird sie ab dem 22. Februar über die ZDF-Mediathek abrufbar sein. Mit 40 Millionen Euro ist sie die teuerste deutschsprachige TV-Produktion aller Zeiten und löst damit „Babylon Berlin“ ab.