Françoise Hardy: Krebskranke Sängerin spricht sich für Sterbehilfe aus
Im Herbst 2018 war bei Françoise Hardy zum zweiten Mal Krebs diagnostiziert worden. Heute fühlt sich die 77-Jährige „dem Ende nah“ und denkt aufgrund extremer Schmerzen an Sterbehilfe.
Als eine der Vorreiterinnen des Yéyés, aus dem später Größen wie France Gall und Brigitte Bardot hervorgingen, wurde Françoise Hardy in den 1960er Jahren zur Ikone einer Jugendbewegung. Später distanzierte sie sich von ihren Anfängen, orientierte sich eher am internationalen Markt und arbeitete unter anderem mit Bands wie Blur und Air zusammen.
Kurz nach dem Release ihrer letzten Platte im Jahr 2018 habe man einen Tumor im Rachenraum gefunden, berichtet Hardy nun im Interview mit „femme actuelle“.
Jahrelanger Kampf mit dem Krebs
Für die 77-jährige Sängerin war es bereits die zweite Krebsdiagnose. Seit Mitte der 2000er Jahre kämpfte Hardy mit der Krankheit, galt zuletzt jedoch als geheilt. Die jahrelange Strahlentherapie hätte erheblichen Schaden angerichtet, wie Hardy selbst berichtet. Sie könne nicht mehr singen oder schlucken, leide unter Atemnot und ständigen Schmerzen. Sterbehilfe unterstütze sie schon lange und wünsche sich nun, ein selbstbestimmtes Ende für ihr Leiden zu finden.
Frankreichs Sterbehilfe-Verbot unmenschlich?
Laut Hardy sei es zwar nicht die Aufgabe der Ärzt*innen, jede Anfrage auch tatsächlich auszuführen, aber wichtig, „das unnötige Leiden unheilbar Erkrankter, ab dem Moment, in dem es unerträglich wird, zu beenden.“
Sterbehilfe unter Strafe zu stellen, sei unmenschlich, fügte die Sängerin im Interview mit „Paris Match“ hinzu. Aufgrund ihrer Prominenz glaube sie nicht daran, jemals ärztliche Unterstützung für ein selbst gewähltes Ende zu erlangen: „Niemand würde das riskieren, die ärztliche Zulassung zu verlieren oder noch schlimmeres.“
Françoise Hardys 24. und letztes Studioalbum „Personne D’Autre“ erschien im April 2018. Auf der Platte reflektiert Hardy ihre jahrelange Krankheit, den näher rückenden Tod und die damit verbundenen Fragen. So auch auf dem Titel „Sera-tu là“, auf dem es heißt: „Wirst du mir Folgen können, wirst du da sein, wo ich jetzt hingehe?“