Fotograf von David Bowie, Lou Reed und Queen: Mick Rock ist tot
Cover, Videos und die Bildsprache der Siebziger gehören zum Vermächtnis des Fotografen, der die Glam-Rock-Ära mit seinen Fotos entscheidend prägte.
Sein Familienname gab die Stilrichtung vor: ROCK. In diesem Genre gehörte der im November 1948 geborene Londoner Fotograf zu den größten seiner Zunft. Er fotografiere dutzende Plattencover, weltberühmt wurde er mit den Bildern von David Bowie als „Ziggy Stardust“. Damit prägte er das Image einer Pop-Generation. Nun wurde über seinen Twitter-Account ein persönlicher Nachruf veröffentlicht.
„Mit schwersten Herzen teilen wir mit, dass unser geliebter Psychedelia-Renegat Mick Rock eine Jungianische Reise auf die andere Seite gemacht hat“, heißt es dort. „Alle, die das Vergnügen hatten ihn näher zu kennen, wissen, dass Mick immer so viel mehr war als ‚The Man Who Shot The 70s’“.
Poet mit Kamera
Der „Poet mit der Kamera“ schloss nach seinem Literatur-Studium in Cambridge eher durch Zufall zum Fotoapparat. Er schloss Freundschaft mit Syd Barrett in den frühen Tagen von Pink Floyd und auch mit Mick Jaggers jüngerem Bruder Chris. Diese Verbindung bedeutete den Einstieg in den inneren Zirkel von Swinging London. Auf seine ruhige, zurückhaltende Art kam er besonders David Bowie nah wie kaum ein anderer Fotograf und Videoregisseur.
Als der Taschen Verlag 2015 in New York den opulenten Band „The Rise Of David Bowie 1972/73“ mit seinen Bildern veröffentlichte, sagte Rock gegenüber dem Branchenblatt „Billboard“: „David weiß, dass ich ihn und seine Arbeit stets mit Respekt behandle. Das gleiche gilt auch für Lou Reed und andere. Ich präsentiere nicht jedes Bild, das ich geschossen habe. Diskretion ist dabei sehr wichtig.“
Er sorgte für das Artwork klassischer Albumcover wie „Transformer“ und „Coney Island Baby“ von Lou Reed, „Raw Power“ von Iggy and The Stooges, „Queen II“ und „Sheer Heart Attack“ oder „I Love Rock ‘n’ Roll“ von Joan Jett. Auch im Video-Bereich war er früh unterwegs, so entstanden Clips für Bowie-Songs wie „Space Oddity“ oder „Life On Mars“.
Der „Fotograf der Siebziger“, der große Ausstellungen von Stockholm bis Singapur hatte, war aktiv bis hinein in die 2010er-Jahre mit Arbeiten für Snoop Dogg, Daft Punk, Lenny Kravitz, Janelle Monae oder Motley Crue. In dem Nachruf via Twitter wird keine Todesursache benannt. „Er war ein Fabelwesen, das wir so nie wieder erleben werden“, heißt es stattdessen zum Abschied.