Fleetwood Mac: Lindsey Buckingham immer noch enttäuscht vom Rauswurf
„Die Band hat das kollektiv zugelassen, und das Erbe, das wir aufgebaut haben, mit Füßen getreten.“
Seit 2018 gehen Lindsey Buckingham und seine ehemalige Band Fleetwood Mac getrennte Wege. Seitdem wurde der Gitarrist durch Neil Finn und Mike Campbell ersetzt. Buckingham ist jedoch auch sechs Jahre später noch nicht wirklich zufrieden mit der Art und Weise, wie sie damals auseinander gegangen sind.
„Wir waren immer in der Lage, unsere Differenzen zu lösen“
In einem Gespräch mit Conan O’Brien von „SiriusXM“ gab der 74-Jährige einige Einblicke in seine Gedanken zu der damaligen und jetzigen Situation. Er selbst wäre gerne weiterhin Teil der Band und hätte es vorgezogen, wenn man damals Probleme aus der Welt geschafft hätte, statt sich zu trennen. Wütend sei er aber nicht.
Buckingham: „Ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen, war die Art und Weise, wie sie betrieben wurde, sicherlich ziemlich einzigartig. Andere in der Band waren nicht glücklich mit dem, was zu diesem Zeitpunkt vor sich ging. Und ich glaube, jeder hätte mich gerne weiter in der Band gesehen, aber sie taten, was sie in diesem Moment für nötig hielten. Und das ist verständlich. Es gibt keinen Grund, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Das ist Rock’n’Roll, oder?“
Zuvor habe die Band auch anders gehandelt und hätte größere Baustellen in der Vergangenheit beseitigt, meinte Lindsey Buckingham. „Ich war fast 45 Jahre in der Band und wir waren immer in der Lage, unsere Differenzen über Dinge zu lösen, die weitaus tiefgreifender waren als irgendwelche Probleme, die 2018 mit meinem Ausscheiden aus der Band passiert sind“, erklärte er dazu.
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„Wenn es einen Weg gibt, das zu heilen, wäre das großartig“
Die Enttäuschung wuchs in Buckingham und er fühlte sich und das, wofür die Band vorher stand, nicht mehr respektiert. Statt sich aufzuraffen und einen gemeinsamen Weg zu finden, gingen Fleetwood Mac kurzerhand ohne ihn, und stattdessen mit Neil Finn und Mike Campbell auf Tour. Für den Gitarristen der pure Frust: „Die Band hat das kollektiv zugelassen, vielleicht aus einer gewissen Schwäche heraus, und das Erbe, das wir aufgebaut haben, mit Füßen getreten. Denn wir hatten 45 Jahre lang einige sehr schwierige Momente und Jahre hinter uns, und wir kamen immer wieder zurück. Wie ich schon sagte, das ist unser Vermächtnis.“
Ob es heute noch zu einer Wiedervereinigung der Band kommen könnte, bleibt unsicher. Mittlerweile schlägt nicht nur Buckinghams Rauswurf zu Buche, sondern es ist auch Tatsache, dass nach dem Tod von Christine McVie 2022 sowohl Stevie Nicks als auch Mick Fleetwood erklärt hatten, dass das womöglich das Ende der Band sei.
Sollte es jedoch ein Comeback gegen und eventuell auch eine Tournee möglich werden, müsste Buckingham nicht lange gebeten werden: „Sofort, auf jeden Fall. Wenn es noch mehr geben sollte, wenn es einen Weg gibt, das zu heilen, wäre das großartig.“