„Hair Metal ist belangloser Bullshit“: Flea bereut die Arroganz der Red Hot Chili Peppers
Gefeiert als Rockstars, ließen die Musiker Äußerungen fallen, hinter denen sie mittlerweile nicht mehr stehen. Flea erzählt von der Einstellung der Musiker.
„Wir waren definitiv gegen die Hair-Metal-Szene“, gab Flea, Bassist der Red Hot Chili Peppers, nun offen zu. Im Nachhinein bereue er jedoch diese „Überheblichkeit“, die die kalifornische Band ihrer damaligen Konkurrenz entgegenbrachte.
Einige Äußerungen der Red Hot Chili Peppers waren „belangloser Bullshit“
Die Einstellung der vier Musiker um Frontmann Anthony Kiedis hätte sich seither geändert. Während sie sich in ihren frühen Jahren in den 1980ern kritisch gegenüber anderen Bands, die ebenfalls versuchten ihren Weg nach oben zu finden, äußerten, bezeichnet Flea diese Anwandlung mittlerweile als „belanglosen Bullshit“. Weiter räumt er ein: „Viele dieser Bands waren extrem gut. Guns N‘ Roses waren eine tolle Band.“
Die Peppers waren nicht die einzigen mit einer Abneigung gegen die Hair-Metal-Szene. Die Bezeichnung Hair Metal gilt allgemein als abwertende Bezeichnung für den Glam Rock der 80er Jahre, der von toupierten Haaren und aufwendig geschminkten Rockmusikern begleitet wurde. Die Abwertung folgt aus der Ansicht, die Bands seien nicht authentisch gewesen. Ihre Definition als Künstler wäre nicht etwa über die Musik erfolgt, sondern ausschließlich über ihr Haarstyling.
„Wir waren eine Partyband“
Flea erinnert sich an die negative Einstellung der Red Hot Chili Peppers gegenüber der Hair-Metal-Szene: „Wir dachten uns: ‚Scheiß auf sie. Wir sind die Underground, Art-Rock, Get-Weird -East-Side Typen; diese Typen da proben nur Aerosmith und KISS.’“ Weiter erzählt er gegenüber „Classic Rock“, wie sich die Musiker selbst wahrnahmen: „Da gab es eine gewisse Arroganz. Ein ‚Scheiß auf die Welt, scheiß auf das System, scheiß auf die Autorität und scheiß auf die da oben, wir sind wir und wir ziehen unser Ding durch, wir sind Straßenkinder‘-Ding.“
Zusätzlich spielte die Musik im Leben der Band die größte Rolle: „Es kam uns nicht in den Sinn, dass es etwas anderes geben könnte als Clubs auszuverkaufen, Menschen glücklich zu machen und authentisch zu sein“, so Kiedis. „Wir waren eine Partyband, aber man muss auch etwas Sinnvolles mitbringen.“ Der Sänger berichtet, Flea sei dabei die treibende Kraft gewesen und hätte stets betont: „Wir müssen gut sein; wir müssen was Neues schreiben, wir brauchen etwas, das die Menschen bewegt.“
Zwei Titel aus dem kommenden Album der Red Hot Chili Peppers wurden bereits veröffentlicht. „Unlimited Love“ – das erste Werk der Band unter Beteiligung John Frusciantes seit 2006 – erscheint im April. Im Sommer spielen die Jungs auch einige Shows in Deutschland.