Fink sucht Anerkennung in der Introspektion
Früher träumte Fin Greenall bescheiden davon, den Rest seines Lebens in einem Plattenladen arbeiten zu dürfen. Dann verliebte er sich jedoch in elektronische Musik, und auf einmal sauste der junge Mann aus Brighton als DJ, Mixer und Produzent um die Welt. Glücklich wurde er dabei nicht. „Wenn ich elektronische Musik mache, kriege ich bestenfalls zu hören, dass ich coole Tracks spiele“, ärgert er sich, „die Sachen, die ich jetzt aufgenommen habe, sind dagegen so persönlich, dass es nicht mehr darum gehen kann, cool zu sein.“ Denn für „Biscuits For Breakfast“ hat Greenall. der sich als Musiker Fink nennt, seine eingestaubte akustische Gitarre rausgekramt und ist ins Singer/Songwriter-Lager übergelaufen. Ohne jedoch seine musikalische Sozialisation zu verleugnen. „Elektronische Musik schert sich selten um Strukturen, bei denen sich Strophe und Refrain abwechseln. Die Stücke ziehen einen stattdessen in ihren Bann, indem sie eine Stimmung erzeugen, die sich kontinuierlich aufbaut“, sagt Fink, der sich in der Tradition von John Lee Hooker und John Martyn sieht, wenn er jetzt mit akustischen Instrumenten aus Blues und Folk diese hypnotische Atmosphäre entstehen lässt. Und weil Fink, wenn er mal die Sau rauslassen will, lieber zusammen mit einem Freund in den angesagten Clubs Minimal-Techno aus Deutschland auflegt, präsentiert er sich auf dem Album von seiner introvertierten Seite. „Dass alle meine Songs von mir erzählen, liegt wohl daran, dass ich kein erfahrener Songwriter bin“, gibt er zu, „es dürfte noch eine Weile dauern, bis ich so weit bin, dass ich ein ‚Ziggy Stardust‘-Album machen kann, bei dem ich mich in die Rolle eines Außerirdischen hineinversetze.“