Feuerstarter

Liam Howlett zieht gloriose Prodigy-Zeiten wieder auf

Sie sind tief gefallen. 1997 konnten die Hallen nach dem gigantischen Erfolg von „The Fat Of The Land“ nicht groß genug sein. Doch als The Prodigy, die Pioniere des Tech-Rock, nach einer verdienten Auszeit wieder durchstarten wollten, kam dabei nur „Baby’s Got A Temper“ heraus. 2002 als Single veröffentlicht, war der Track nicht nur ein Flop, schlimmer noch: Er war musikalisch fast eine Selbstparodie.

Für das neue Album „Always Outnumbered Never Outgunned“

bootete Mastermind Liam Howlett (zumindest temporär) seine Vortänzer Keith Flint und Maxim aus und engagierte viele Gastvokalisten. „Ich fühlte mich endlich wieder energiegeladen. ‚Baby’s Got A Temper‘ fehlte die Dringlichkeit, das war The Prodigy von der Stange. Unsere Tracks sollten eigentlich immer undurchsichtig und unvorhersehbar sein. ‚Wake Up‘ schrieb ich als Botschaft an mich selbst: Wach auf und erinnere dich daran, worum es dir früher ging!“

Noch heute sagt der Brite, die Sex Pistols und Public Enemy seien seine größte Inspiration. Wie passt es da ins Bild, dass auf dem neuen Werk ausgerechnet ein Michael-Jackson-Sample auftaucht? „Das ist Punkrock für mich“, meint Howlett. „Das ist auch ein Rückbezug auf das, was ich früher gemacht habe. Ich mag Stücke mit verqueren Humor. ‚Smack My Bitch Up‘ zum Beispiel. Das war eine toughe Platte, aber sie war trotzdem augenzwinkernd.“ Die neue Prodigy: kein Meilenstein, aber erfreulich unkalkuliert. Mit Eigensinn zum Erfolg? Es wäre nicht der unsympathischste Weg zurück an die Spitze.

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