Festival und Familienfest
Anfang November ist es soweit: In der Ferienanlage an der Ostsee feiert der Rolling Stone-Weekender Premiere - and a splendid time is guaranteed for all...
Vor 30 Jahren hatte Chris Hill eine zündende Idee: Der angesagte britische DJ, der nebenbei auch die Boomtown Rats, Sinead O‘ Connor und die Waterboys entdeckte, stellte bei seinen Club-Nights fest, dass die Nacht viel zu kurz war. Gerade wenn die Stimmung am besten und der Groove am hypnotischsten war, wurde erbarmungslos der Stecker gezogen und das frustrierte Publikum in den grauen Morgen geschickt.
Die Idee zum ersten „National Soul Weekender“ war geboren. In dem kleinen Badeort Caister-on-Sea, an der englischen Nordseeküste bei Norfolk, ging 1979 der erste Weekender der Geschichte über die Bühne. Ohne Chris Hill, meint sein Fan Bob Geldof respektvoll, stände das Wort „Weekender“ nicht im Wörterbuch, ohne ihn wäre das moderne Clubbing nicht denkbar.
Was den „Caister Soul Weekender“ – wie er später genannt wurde – auszeichnete, war die bunte Mischung aus Live-Acts und DJs, aus Bekanntem und Unbekanntem, aus Parties und Fachsimpeleien, aus spontanen Freundschaften von Menschen, die musikalisch auf der gleichen Wellenlänge liegen. Und nicht zuletzt auch die Möglichkeit, nach langer Nacht gleich an Ort und Stelle ins Bett fallen zu können. Gerne auch alkoholisiert. Und ohne den qualvollen Abstecher zum Dixi-Klo.
Der „Weekender“ ist seitdem eine Institution vor allem in englischen Seebädern geworden und hat die Musiklandschaft im UK nicht unerheblich geprägt. Bands wie The Clash, Depeche Mode und Spandau Ballet kamen zu den Veranstaltungen – und alle schätzten die familiäre Atmosphäre und die Selbstverständlichkeit, mit der hier unterschiedliche musikalische Stile friedlich koexistierten.
Erst in den vergangenen Jahren gab es zaghafte Versuche – bislang nur in Form von „Northern-Soul-Weekendern“ – diese britische Institution auch in Deutschland zu etablieren. Folglich vermelden wir mit nicht unerheblichem Stolz, dass der ROLLING STONE die Patenschaft für das erste überdachte Rock-Wochenende in Deutschland übernommen hat. In der Ferienanlage Weißenhäuser Strand, direkt an der Ostseeküste, wird am Wochenende des 6. und 7- November der „ROLLING STONE-Weekender“ aus der Taufe gehoben.
Der stilistische Mix des Line-up orientiert sich dabei konsequent am redaktionellen Konzept des ROLLING STONE: eine unorthodoxe Mischung aus etablierten, aber nicht abgestandenen Acts – und einer Vielzahl junger Bands, die in der momentanen Medienlandschaft nicht die Chance bekommen, die sie verdient hätten. Neben einigen angesagten Newcomern haben mit Wilco und den Flaming Lips bereits zwei Formationen zugesagt, die zu den all time favorites der Redaktion zählen und immer für einen Konzertbesuch gut sind. Über 20 Bands werden Anfang November das Line-up komplettieren. (Mehr Infos dazu im Kasten unten bzw. auf www.rollingstone-weekender.de) Darüberhinaus gibt es DJ-Sets und Lesungen (auch RS-Mitarbeiter kommen zu Wort), Plattenbörsen und Memorabilia-Stände, ja sogar lokale Gourmet-Lieferanten und Weinverköstiger haben ihren Besuch angekündigt. Und wer nach übermäßigem Headbangen den steifen Nacken wieder mobil machen will, kann am nächsten Morgen zum Masseur, in die Sauna oder das Thermalbad. Ein Festival mit Wellness-Pass sozusagen.
Und ja: Die Redaktion wird sich natürlich den Weekender auch nicht entgehen lassen und ebenfalls vor Ort sein.