Festival gegen Rechtextremismus: Kreator als Headliner für „Jamel rockt den Förster“
„Jamel rockt den Förster“ richtet sich seit 2007 gegen das Rechtsextremismus-Problem im Dorf Jamel.
Seit 15 Jahren steht das Festival „Jamel rockt den Förster“ für „Demokratie und Toleranz“. Nun trat zum ersten Mal eine Metal-Band als Headliner auf. Kreator standen am 12. August auf der Bühne und Frontmann Mille Petrozza machte klar: „Das ist das wahrscheinlich wichtigste Festival Deutschlands“.
Neben der Thrash-Metal-Band aus Essen traten auch Deichkind, Haiyti, Thees Uhlmann und Mia Morgan auf. Auch wenn Kreator auf den ersten Blick nicht ins Line-Up passen, hoffte Petrozza, dass in Zukunft weitere Metal-Bands „dieses wunderbare Fest bespielen dürfen“. Zum Abschluss gab es auch ein gemeinsames Fotos mit den Veranstaltern Horst und Birgit Lohmeyer.
Horst und Birgit Lohmeyer waren 2004 aus St. Pauli nach Jamel gezogen. Seitdem wurden mehr als 50 Straftaten an dem Ehepaar verübt. Das Dorf Jamel wird nämlich seit Jahren von Rechtsextremen gezielt besiedelt. 2007 sagte der Bürgermeister der Gemeinde Gägelow, im Landkreis Nordwestmecklenburg, folgendes über Jamel:„ Wir haben es aufgegeben“. Horst und Birgit Lohmeyer halten seit 15 Jahren dagegen.
Lebensgefährliche Musik
Aber sie leben gefährlich. 2015 kam es zu einem Brandanschlag auf dem Gelände der Lohmeyers. Dabei wurde auch beinahe das Wohnhaus des Paares von den Flammen erfasst. Seitdem gewann das Ehepaar enorm an Unterstützung und das Festival wurde immer populärer. In den vergangenen Jahren traten unter anderem Die Toten Hosen, Die Ärzte, Beatsteaks, Herbert Grönemeyer, Mia und Kraftklub auf.
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