Fear and Loathing in Europa
Adam Green hat mit dem iPhone ein Roadmovie gedreht – Themen: Videospiele und Special K.
Ich bin Greenster, Casanova der Geisteskranken“, sagt Adam Green zu Beginn von „The Wrong Ferrari“ – so kennt man ihn. Mit einer bunten Künstler-Entourage hat der Ex-Anti-Folk-Held das 70-minütige, reichlich surreale Roadmovie während der letzten Europa-Tour und in New York mit dem iPhone gedreht. Ein mephistophelischer Macauley Culkin, der den wahrsten Satz zu seinem Kevin-Trauma sagen darf („Mir wird schlecht, wenn ich merke, wie viele Menschen bei meinem Anblick sentimental werden“), Devendra Banhart als Guru, Greens Mutter und Pete Doherty treten in Nebenrollen auf.
Wie schon die Flaming Lips in „Christmas On Mars“ geht auch Green hier seinen zwei größten Obsessionen nach: alten Videospielen, deren Figuren durch den Film purzeln, und der Glorifizierung der Droge Ketamin, die wohl geholfen hat, den verworrenen Plot weiterzuspinnen. „The Wrong Ferrari“ ist Tour-Doku, Performance-Theater und kostümierter „Flying Circus“-Irrsinn in einem. Der Film lief bereits auf Festivals in den USA und kann unter www.thewrongferrari.com umsonst heruntergeladen werden. Am Ende fährt Green dann im richtigen Ferrari davon, dazu singt Lucio Battisti den Italo-Schlager „Mi Ritorni In Mente“. Adam, where is your mind? christoph dorner